Abnehmen kann theoretisch so einfach sein – du musst lediglich weniger Energie zu dir nehmen, als du verbrauchst. Wenn du das über einen längeren Zeitraum schaffst, wirst du die lästigen Pfunde los. Es liegt also nahe, Kalorien zu zählen, um einen Überblick über die aufgenommene und verbrauchte Energie zu haben. Doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es nicht immer so simpel ist. In meinen Anfangsjahren hatte ich keine Ahnung von Ernährung und Sport und das Kalorienzählen führte nicht zum gewünschten Erfolg.
Um dir zu helfen, diese Fehler zu vermeiden und das Kalorienzählen erfolgreich umzusetzen, möchte ich dir hier 10 Gründe aufzeigen, warum es oft nicht funktioniert.
Grund 1: Du übernimmst Fehler von anderen
Eine häufige Fehlerquelle beim Kalorienzählen ist, dass man die Daten anderer Menschen übernimmt, ohne diese zu hinterfragen. Oftmals enthalten Datenbanken in Kalorien-Tracking-Apps Fehler und Ungenauigkeiten, denen du dann vertraust. Ein Beispiel dafür ist eine Portion Magerquark, bei der du 100g für 64 Kalorien trackst, obwohl sie eigentlich 76 Kalorien pro 100g hat. Das mag nach einer kleinen Differenz klingen, aber es summiert sich.
Grund 2: Du nimmst es nicht so genau mit dem Kalorienzählen
Das Prinzip des Kalorienzählens ist einfach: 1 + 1 = 2. Wenn du jedoch über einen längeren Zeitraum minimal zu viele Kalorien zu dir nimmst, wirst du nicht abnehmen können. Es ist wichtig, dass du alles genau trackst, was du isst. Selbst beim Schreiben dieses Beitrags genieße ich eine Portion Protein-Porridge mit TK Erdbeeren. Dabei muss ich beachten, dass die TK Erdbeeren extra gesüßt sind und deshalb mehr Kalorien enthalten. Deshalb ist es wichtig, immer die Zutatenliste zu überprüfen.
Grund 3: Du vergisst Lebensmittel zu tracken
Es passiert oft aus Versehen, dass man bestimmte Lebensmittel beim Tracken vergisst. Gewürzmischungen, Tees, Fett zum Anbraten, Salatdressings, Dips, Soßen, Obst und Gemüse enthalten ebenfalls Kalorien und sollten nicht vernachlässigt werden.
Grund 4: Du vergisst die Getränke
Getränke enthalten ebenfalls Kalorien, die oft vergessen werden. Ein kleines Glas Cola oder eine Saftschorle können einen großen Einfluss auf deine Kalorienbilanz haben. Deshalb trinke ich hauptsächlich Wasser, ungesüßten Tee oder schwarzen Kaffee.
Grund 5: Du wiegst falsch ab
Beim Kalorienzählen ist es wichtig, dass du die Lebensmittel richtig abwiegst. Es macht einen Unterschied, ob der Reis gekocht oder roh ist und welche Sorte du verwendest. Achte darauf, dass du immer die richtigen Angaben verwendest.
Grund 6: Du ernährst dich falsch
Auch wenn du deine Kalorien im Rahmen hältst, kannst du dich dennoch falsch ernähren. Eine einseitige und ungesunde Ernährung, bei der wichtige Nährstoffe fehlen, wird auf Dauer nicht zum Ziel führen. Achte daher immer darauf, frisch zu kochen und auf Fertiggerichte zu verzichten. Auf deinem Teller sollten etwa 50 % Gemüse, 25 % Protein und 25 % Kohlenhydrate zu finden sein.
Grund 7: Du kennst deinen Grundumsatz nicht
Nur wenige Menschen kennen ihren genauen Grundumsatz, der individuell ist. Online-Rechner können dir zwar eine Schätzung geben, aber ob diese genau ist, ist nicht sicher. Dein Körperbau, Gewicht, Größe, Alter, Geschlecht und weitere Faktoren beeinflussen deinen Grundumsatz. Experimentiere und finde heraus, was für dich funktioniert.
Grund 8: Du machst Sport, um mehr essen zu können
Sport sollte Spaß machen und nicht dazu dienen, deine Kalorienbilanz auszugleichen. Der Körper benötigt zwar Energie für Sport, aber es sollte nicht der Hauptgrund sein, um mehr zu essen. Ich habe früher nach dem Sport immer etwas Süßes gegessen, weil ich dachte, dass ich die verbrannten Kalorien wieder auffüllen muss. Heute esse ich vor und nach dem Sport, um meinen Körper mit der benötigten Energie zu versorgen.
Grund 9: Du hast ein falsches Gefühl für Mengen
Wenn du ein gutes Gefühl für Mengen hast, kannst du auch beim Essen außerhalb deiner eigenen Küche Kalorien zählen. Oft haben wir kein Maßband oder eine Küchenwaage zur Hand, aber mit etwas Erfahrung kannst du einschätzen, wie viel du zu dir nimmst. Es ist wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und nicht die Mengen schönzurechnen.
Grund 10: Du setzt dich nicht mit den Lebensmitteln auseinander
Nicht alle Bananen sind gleich. Je reifer und größer die Banane ist, desto mehr Kalorien enthält sie. Schau dir die Lebensmittel, die du zu dir nimmst, genau an und überprüfe auch ihren Zustand. Kochst du sie, isst du sie roh, gebacken oder sind sie bereits reif?
Kalorienzählen ist nicht einfach. Es erfordert Arbeit und Aufmerksamkeit. Aber wenn du bereit bist, ehrlich zu dir selbst zu sein und hart daran zu arbeiten, dann wird es auch klappen. Sobald du ein Gefühl fürs Zählen von Kalorien entwickelt hast und es zur Routine geworden ist, wird es dir immer leichter fallen. Kalorienzählen wird zu einem Alltag, in dem du dich und dein Essen besser kennst.
Falls du Fragen, Anregungen oder Kritik hast, kannst du dich jederzeit gerne bei mir melden!
Bis bald,
deine Lisa
Quellen:
[1] https://www.sportunterricht.ch/Theorie/Energie/energie.php
