Haben Sie schon einmal beobachtet, wie Ihr Hund sich wie ein Kreisel dreht und seinen eigenen Schwanz zu fangen versucht? Ist es ein lustiges Verhalten oder steckt da mehr dahinter? In diesem Artikel werden wir Ihnen 10 mögliche Ursachen für dieses Verhalten erklären.
Jung und verspielt oder gestresst?
Vor allem junge Hunde sind noch sehr verspielt. Oftmals jagen sie ihren Schwanz, um überschüssige Energie abzubauen. Grundsätzlich müssen Sie sich keine Sorgen machen und gegen dieses Verhalten nichts unternehmen. Allerdings sollten Sie es auch nicht verstärken, indem Sie Ihrem Hund dafür Aufmerksamkeit schenken. Aber Vorsicht: Wenn sich Ihr Hund ohne Pause im Kreis dreht, hat das nichts mehr mit Spaß und Spiel zu tun. Dann sollten Sie die Ursache herausfinden.
1. Mögliche Gründe für die wilde Jagd
- Übermut beim Spiel
- Langeweile (Boreout-Syndrom)
- Erlerntes Verhalten: Ihr Hund erhält Aufmerksamkeit, wenn er seinen Schwanz jagt und wiederholt dieses Verhalten daher, um beachtet zu werden.
- Genetische Veranlagung: Bei einigen Hunderassen tritt dieses Verhalten gehäuft auf.
- Zwangsstörung: Das Verhalten entwickelt sich bereits vor der Geschlechtsreife.
- Analdrüsenentzündung
- Flohallergie-Dermatitis
- Juckreiz am After durch Parasitenbefall
- Zecken
- Reste von Kot oder Verschmutzungen im Fell
2. Spiel vs. Zwangsstörung
Wenn Ihr Hund mit seinem Schwanz spielt, können Sie ihn leicht ablenken und ihm eine alternative Beschäftigung anbieten. Bei einer Zwangsstörung hingegen ist der Hund vollständig in sein Verhalten vertieft. Er lässt sich durch nichts ablenken und jagt immer weiter nach seinem Schwanz. Dabei kann es zu Selbstverletzungen kommen. Das Verhalten ist obsessiv.
3. Zwei Formen der Zwangsstörung
Eine Zwangsstörung kann in Form von Stereotypien auftreten, also sinnlose Verhaltensweisen, die immer wiederkehren. Bei einer obsessiv-kompulsiven Störung hingegen versucht der Hund, sein Ziel zu erreichen, was beispielsweise der Abbau von Stress sein kann. Anders als Menschen können Hunde zwanghaftes Verhalten nicht kontrollieren oder abschwächen.
4. Die Bedeutung der Ursachenforschung
Es ist wichtig, die Ursache für das Verhalten unbedingt herauszufinden, da es negative Auswirkungen haben kann. Verletzungen, ständiger Stress, gestörtes Sozialverhalten, Beeinträchtigung des Fressverhaltens und Schlafstörungen können die Folgen sein.
5. Behandlung von Zwangsstörungen
Die Behandlung einer Zwangsstörung erfordert ein Verhaltenstraining. Dabei sollte alles vermieden werden, was den Hund zusätzlich stresst. Bestrafungen sind keine Lösung und sollten unbedingt vermieden werden, da sie bei Ihrem Hund weiteren Stress auslösen können. Die Therapie einer Zwangsstörung ist komplex und es ist ratsam, sich dabei von einem Tierpsychologen oder einer Tiertrainerin unterstützen zu lassen. In Fällen einer obsessiv-kompulsiven Störung sollte der Hund zusätzlich von einem Tierarzt untersucht werden, um Verletzungen zu versorgen und möglicherweise eine medikamentöse Therapie einzuleiten.
Das Jagen des eigenen Schwanzes kann verschiedene Ursachen haben. Wenn Sie besorgt sind oder das Verhalten Ihres Hundes ungewöhnlich ist, sollten Sie unbedingt einen Experten zurate ziehen. Achten Sie auf das Wohl Ihres Hundes und helfen Sie ihm, seine Bedürfnisse auf gesunde Weise zu erfüllen.
