Statistisch gesehen erkranken 50 Prozent aller Katzen über 10 Jahren an Krebs. Doch auch jüngere Katzen können betroffen sein. Um Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen, hat der renommierte US-Tierarzt und Onkologe Dr. Michael Lucroy eine Liste der zehn häufigsten Anzeichen erstellt. Die Ignoranz von Symptomen oder bereits bestehenden Knubbeln kann wertvolle Zeit kosten. Daher ist es wichtig, dass Katzen regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden und dass Katzenbesitzer aufmerksam sind und Veränderungen bei ihrer Katze frühzeitig erkennen.
1. Schwellungen und Tumore
Krebserkrankungen führen zu einem unkontrollierten Wachstum von Zellen. Wenn dieses Wachstum einen bestimmten Punkt überschreitet, bilden sich Tumore, die man fühlen oder mithilfe bildgebender Verfahren sichtbar machen kann. Schwellungen können verschiedene Ursachen haben, wie Verletzungen oder Infektionen. Bei Krebserkrankungen wachsen Tumore jedoch kontinuierlich. Eine Biopsie oder Feinnadelaspiration ist notwendig, um festzustellen, ob eine Umfangsvermehrung Grund zur Sorge ist.
2. Blutungen oder Ausfluss
Krebserkrankungen können bei Katzen Blutungen oder Ausfluss verursachen. Nasenbluten oder Nasenausfluss können auf Tumore in der Nase oder den Nasennebenhöhlen hinweisen. Blutbeimengungen im Kot können ein Anzeichen für Dickdarmkrebs sein. Blutiger Scheidenausfluss bei Kätzinnen kann auf Gebärmutterkrebs, Blasen- oder Harnröhrenkrebs hinweisen. Auch blutiger Ohrenausfluss und blutiger Speichel sind alarmierend.
3. Gewichtsverlust
Wenn eine Katze trotz normalem Appetit kontinuierlich abnimmt, können harmlose Ursachen wie ein Wurmbefall dahinterstecken. Es gibt jedoch auch Krebsarten, die die Stoffwechselorgane befallen und dem Organismus Energie entziehen. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist daher ratsam.
4. Appetitlosigkeit
Appetitlosigkeit kann verschiedene Ursachen haben, darunter auch eine Krebserkrankung. Schmerzen durch den Befall von Verdauungsorganen oder der Maulhöhle können zu einer geringen Nahrungsaufnahme führen. Auch eine Beeinträchtigung von Nieren- und Leberfunktion kann den Appetit dämpfen.
5. Schlecht heilende Verletzungen
Einige Hautkrebsarten ähneln auf den ersten Blick Wunden oder Druckstellen. Diese heilen jedoch nicht innerhalb weniger Tage wie normale Wunden. Schlecht heilende Verletzungen an der Nase, den Augenlidern und den Ohren können ein Frühwarnzeichen für bösartigen Hautkrebs sein.
6. Auffälliges Kauen und Schlucken
Auffälliges Kauen und Schlucken sind erste Warnhinweise dafür, dass die Katze beim Fressen Probleme oder Schmerzen hat. Neben Erkrankungen der Zähne und der Maulhöhle können auch verschiedene Krebsarten das Kauen und Schlucken erschweren. Eine Untersuchung beim Tierarzt ist ratsam.
7. Unangenehmer Körpergeruch
Ein unangenehmer Körpergeruch kann ein Hinweis auf Krebserkrankungen sein. Ursachen dafür können ein groß gewachsener Tumor mit abgestorbenem Gewebe, Besiedlung mit Keimen oder Scheidenkrebs sein.
8. Anhaltende Lahmheit, generelle Steifheit
Lahmheit, das Vermeiden von Sprüngen und Steifheit der Gelenke werden oft als Alterserscheinungen abgetan. Sie können jedoch auch auf Arthrosen oder Knochenkrebs hinweisen. Eine Röntgenaufnahme kann eine endgültige Diagnose liefern.
9. Bewegungsunlust und mangelnde Ausdauer
Einige Krebsarten können die Atmung erschweren und zu Bewegungsunlust führen. Eine erhöhte Müdigkeit und Blutarmut können ebenfalls Anzeichen sein.
10. Schwierigkeiten beim Kot- und Harnabsatz
Schwierigkeiten beim Kot- und Harnabsatz können auf Krankheitsgeschehen im Harnwegssystem hinweisen. Tumore in Harnblase oder Harnröhre können den Urinabsatz schmerzhaft machen, während ein Krebsgeschehen im Enddarm oder der Beckenhöhle den Kotabsatz beeinträchtigen kann.
Es ist wichtig, dass Katzenbesitzer aufmerksam sind und mögliche Anzeichen einer Krebserkrankung frühzeitig erkennen. Bei Verdacht auf Krebs sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, um eine genaue Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.