Herbst und Winter stehen vor der Tür und es ist Zeit für Oldtimer-Liebhaber und Cabriofahrer, ihre geliebten Vehikel in den Winterschlaf zu schicken. Aber wie macht man das richtig? Hier sind 10 wertvolle Tipps vom Profi, um Ihren Oldtimer optimal auf die Winterpause vorzubereiten.
Wichtige Vorkehrungen für das Überwintern
1. Überwintern draußen
Vermeiden Sie das Abdecken des Autos mit Folie, da dies Schmutz und Feuchtigkeit ansammeln kann, was zu Kratzern, Korrosionsschäden und Schimmelbildung führen kann. Stattdessen sollten Oldtimer-Besitzer atmungsaktive, wasserabweisende Abdeckungen verwenden. Verwenden Sie Tücher, um den Innenraum vor UV-Licht zu schützen und ein Ausbleichen sowie das Austrocknen von Kunststoffen, Stoffen und Leder zu verhindern.
2. Überwintern drinnen
Achten Sie darauf, dass der Aufbewahrungsort trocken ist und ausreichend belüftet wird. Dies kann eine Halle, eine Scheune oder ein Unterstellplatz sein. Um Schimmelbildung zu verhindern, öffnen Sie idealerweise die Seitenscheiben um etwa zwei Zentimeter. Eine Schachtel Katzenstreu im Auto kann überschüssige Feuchtigkeit absorbieren.
Pflege von Lack und Cabrio-Verdeck
3. Lack
Vor dem Abstellen sollten Sie Ihr Auto gründlich reinigen und trocknen, um Verschmutzungen zu entfernen, die ansonsten den Lack schädigen könnten. Beseitigen Sie Steinschlagschäden, um Rostbildung zu vermeiden, und versiegeln Sie den Lack anschließend mit Wachs.
4. Cabrio-Verdeck
Reinigen Sie das Verdeck mit Seifenwasser oder speziellen Reinigungsmitteln und imprägnieren Sie es anschließend. Pflegen Sie die Scharniere und Schlösser mit Öl oder Fett. Halten Sie die Dichtungen und andere Gummiteile mit Vaseline, Talkum oder Glykol geschmeidig. Lassen Sie das Stoffverdeck am besten in einer entspannten Position einen Spalt geöffnet. Wenn Sie das Verdeck über längere Zeit zurückgeklappt lassen, riskieren Sie Faltenbildung und brüchige Stellen.
Batteriepflege und Schutz vor Frost
5. Innenreinigung
Reinigen Sie besonders Lenkrad, Schalthebel und Gurte mit Seifenlauge, um Schimmelbildung zu vermeiden. Saugen Sie Textilien, Teppiche und den Kofferraum ab und verwenden Sie bei Bedarf Teppichschaum. Entfernen Sie Gummifußmatten und reinigen Sie Leder mit spezieller Lederpflege. Halten Sie das Leder anschließend mit Lederfett geschmeidig. Wichtig: Alles, was nass geworden ist, muss auch wieder gründlich getrocknet werden.
6. Batterie
Klemmen Sie die Batterie ab, um das Risiko eines Brandes und einer schnellen Entladung zu vermeiden. Da sich auch eine abgeklemmte Batterie mit der Zeit entlädt, empfiehlt sich der Einsatz eines Ladungserhaltungsgeräts. Dieses lädt die Batterie regelmäßig auf und verlängert so deren Lebensdauer. Wenn Sie kein Ladungserhaltungsgerät haben, sollten Sie die Batterie alle zwei bis drei Monate mit einem Ladegerät nachladen.
Weitere wichtige Maßnahmen zur Winterpflege
7. Schutz vor Frost
Überprüfen Sie den Frostschutz der Kühlflüssigkeit und fügen Sie gegebenenfalls Frostschutzmittel hinzu. Schützen Sie die Scheibenwaschanlage mit einem Winterzusatz. Betätigen Sie die Anlage, nachdem Sie den Zusatz eingefüllt haben, um auch die Wischwasserpumpen und -schläuche vor Frost zu schützen.
8. Tanken
Füllen Sie den Kraftstoff- und Öltank vollständig auf, um Rostbildung zu vermeiden. Bei Kunststofftanks verhindert eine volle Tankfüllung das Eindringen von Sauerstoff, was das Wachstum von Bakterien begünstigen kann. Verwenden Sie bei einer Standzeit von mehr als vier Monaten einen Kraftstoffstabilisator. Wechseln Sie das Öl, wenn es nicht mehr bernsteinfarben ist. Wenn Sie sicher sind, es nicht zu vergessen, können Sie auch im Frühjahr das Öl wechseln, um mit frischem Öl in die Saison zu starten.
9. Räder und Reifen
Reinigen Sie die Radkästen, den Unterboden und die Räder gründlich und lassen Sie sie trocknen. Vorsicht beim Einsatz eines Hochdruckreinigers – halten Sie mindestens einen halben Meter Abstand. Erhöhen Sie den Luftdruck der Reifen vor längerer Standzeit auf den maximal zulässigen Wert, um Standplatten zu vermeiden. Bringen Sie unbedingt einen Hinweis im Cockpit an, damit Sie den Druck vor der ersten Fahrt im Frühjahr wieder auf den vom Hersteller empfohlenen Wert absenken.
10. Handbremse
Ziehen Sie die Handbremse nicht an, sofern dies gefahrlos möglich ist, um ein Festgehen zu vermeiden.
Mit diesen wertvollen Tipps können Sie Ihren Oldtimer optimal auf die Winterpause vorbereiten und ihn sicher durch die kalten Monate bringen. Genießen Sie den Komfort und die Freude an Ihrem Oldtimer im nächsten Frühjahr, wenn Sie ihn aus seinem Winterschlaf erwecken!
[Quelle: RND/dpa]
