Wohl kein Arbeitgeber kommt heutzutage bei der Personalbeschaffung an Jobbörsen vorbei. Die Anzahl der Portale für kostenlose Stellenanzeigen sowie kostenpflichtige Alternativen ist jedoch so groß, dass es schnell unübersichtlich werden kann. Welche Jobbörse ist die richtige für deine Stellenausschreibung und musst du wirklich tief in die Tasche greifen, um Erfolg zu haben?
Jobbörsen, die kostenlose Stellenangebote anbieten, sind eine gute Alternative zu kostenpflichtigen Portalen, insbesondere wenn dein Budget knapp ist. Wir haben die besten Jobbörsen zusammengestellt, bei denen du kostenlose Stellenanzeigen aufgeben kannst, und erklären auch, wann es sich lohnt, auf eine kostenpflichtige Option zurückzugreifen.
Bevor du dich für ein oder mehrere Portale entscheidest, solltest du wissen, ob geeignete Kandidaten diese Seiten überhaupt regelmäßig besuchen. Wenn deine Konkurrenz eine bestimmte Jobbörse häufig nutzt, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass auch du hier fündig werden könntest.
Wo kann man kostenlose Stellenanzeigen aufgeben?
Indeed
Mit 250 Millionen monatlichen Nutzern weltweit ist Indeed die globale Nummer eins unter den Online-Jobbörsen. Rund 50.000 deutsche Unternehmen nutzen die Plattform bereits, die sich besonders für Firmen eignet, die auch Personal im internationalen Raum suchen.
Stellenangebote auf Indeed können grundsätzlich kostenlos veröffentlicht werden. Allerdings ist eine kostenlose Stellenanzeige meist nicht lange präsent, da täglich tausende von Jobs hinzukommen. Indeed’s kostenpflichtige Premium-Stellenanzeigen werden immer zuerst angezeigt und erhalten so generell mehr Bewerbungen. Interessant ist, dass du nur für die tatsächlichen Klicks auf die Premium-Stellenanzeige zahlst, und das auch nur bis zu einem vorher festgelegten Betrag. Es gibt also viel Flexibilität für jedes Budget.
Die Bewerbungen und Kandidaten kannst du einfach im integrierten Dashboard von Indeed verwalten oder dein eigenes Bewerber-Tracking-System integrieren. Darüber hinaus bietet Indeed ein kostenloses Unternehmensprofil an, mit dem du deine Arbeitgebermarke stärken kannst. Laut Indeed werden 65 % aller Jobsuchen jetzt auf mobilen Geräten durchgeführt, daher hat das Unternehmen in eine eigene Smartphone-App investiert. So können Bewerber nicht nur dein Stellenangebot in der App finden, sondern du kannst auch direkt auf Bewerbungen in der App zugreifen.
Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit
Die offizielle Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ist nach wie vor das größte Online-Jobportal Deutschlands. Alle Stellenanzeigen können kostenlos online eingestellt, dein Unternehmen präsentiert und auch gezielt auf Bewerberprofile zugegriffen werden. Der komplette Bewerbungsprozess kann direkt im Online-Portal abgewickelt werden.
Der Arbeitgeber-Service der Bundesagentur für Arbeit bietet darüber hinaus noch weitere Vorteile. Unternehmen haben Anspruch auf eine persönliche Beratungsfachkraft, die Fragen zur Stellenausschreibung beantworten kann und eine Vorauswahl an passenden Bewerbern treffen kann. Es wird auch Unterstützung bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen oder bei der Vermittlung von Fachkräften aus dem Ausland angeboten.
Finest-jobs
Mit rund 200.000 monatlichen Besuchern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist finest-jobs eine der am schnellsten wachsenden professionellen Jobbörsen im deutschsprachigen Raum.
Du kannst kostenlose Stellenanzeigen mit flexibler Laufzeit von bis zu 6 Monaten schalten. Interessenten bewerben sich bequem online und du erhältst alle Unterlagen im PDF-Format per E-Mail. Hervorzuheben ist auch der Talentpool, der tausende von Profilen von Jobsuchenden enthält. Bis zu fünfmal wöchentlich kannst du ihn kostenlos nach den für deine zu besetzende Position wichtigen Kriterien durchsuchen (z.B. Kenntnisse, Standort, Gehaltsvorstellungen).
Finest-jobs bietet außerdem ein nützliches kostenfreies Widget an, mit dem du deine aktuellen Stellenangebote einfach auf deiner Unternehmenswebsite oder deinem Blog darstellen kannst. So erhöht sich die Reichweite deiner Stellenanzeigen.
Gigajob
Gigajob zählt inzwischen über 4 Millionen Mitglieder und rund 240.000 Bewerberprofile. Ein interessantes Feature ist, dass du einfach Suchaufträge speichern und automatisch per E-Mail informiert werden kannst, sobald ein passendes Stellengesuch eingegangen ist.
Kostenlose Stellenanzeigen kannst du für bis zu 30 Tage schalten. Allerdings dürfen in dieser Basis-Anzeige keine eigenen Kontaktdaten hinterlegt werden. Die Kontaktaufnahme mit Bewerbern ist nur über das Gigajob-Kontaktformular möglich und auf einen Bewerberin pro Tag und maximal 10 Bewerber*innen pro Monat beschränkt. Für etwas mehr Flexibilität gibt es eine Plus-Anzeige ab 79 Euro.
Backinjob
Auch hier kannst du Stellenangebote völlig kostenfrei erstellen, veröffentlichen und verwalten. Die Anzeige kann flexibel gestaltet werden, zum Beispiel mit Firmenbeschreibung, eigenem Logo, Bildern und Videos.
Backinjob hat erkannt, dass viele Jobsuchende auch auf ihrem Smartphone nach neuen Stellen suchen. Daher ist das Online-Portal für mobile Geräte optimiert und es gibt auch eine App. Um die Reichweite deiner Stellenanzeige weiter zu vergrößern, veröffentlicht Backinjob diese auch auf Twitter.
Jobs3000
Jobs3000 besticht durch eine moderne und minimalistische Benutzeroberfläche. Du kannst kostenlos Stellenanzeigen mit eigenem Firmenlogo und variabler Anzeigedauer aufgeben. Alle Bewerbungen auf dein Stellenangebot erhältst du bequem als PDF per E-Mail. Außerdem kannst du passenden Bewerbern deine Anzeige direkt per E-Mail schicken.
Stellenanbieter
Auf Stellenanbieter kannst du bis zu drei Stellenanzeigen mit eigenem Firmenlogo gleichzeitig kostenlos veröffentlichen. Diese sind dann für bis zu 12 Wochen online und automatisch auch auf mehreren Portalen, einschließlich der Bundesagentur für Arbeit, zu sehen. Dadurch erhöht sich die Reichweite deiner Stellenausschreibung um ein Vielfaches.
Du kannst deine eigenen Kontaktdaten in der Stellenanzeige hinterlegen, damit sich Interessenten direkt auf deiner Karriereseite bewerben oder sich per E-Mail melden können. Wenn du mehr Seriosität ausstrahlen möchtest, kannst du für 49 Euro pro Jahr geprüftes Mitglied bei Stellenanbieter werden. Deine Anzeigen werden dann entsprechend gekennzeichnet und bevorzugt angezeigt.
GermanTechJobs.de
Das Portal GermanTechJobs hat es sich zum Ziel gemacht, die Arbeitssuche für Softwareingenieure einfacher zu machen, indem alle Stellengebote gesammelt und in standardisierter Form dargestellt werden. Dabei richtet sich GermanTechJobs nicht nur an Entwickler, sondern an alle Personen, die in der IT-Branche tätig sind – Ingenieure, SAP und System Administratoren, Produktmanager und QA und UX/UI-Designer.
Die Chance, dass du hier die richtigen Personen für deine offenen Stellen findest, ist hoch!
Kleinanzeigen
Auf den ersten Blick mag Kleinanzeigen nicht die richtige Plattform für die Kandidatensuche sein. Aber der kostenlose Job-Bereich bietet einige Vorteile. Zum einen kannst du hier gezielt lokal nach Kandidaten suchen. Zudem ist das Portal den meisten Personen aus dem privaten Gebrauch bekannt, was das Vertrauen in die dort veröffentlichten Stellenangebote erhöht.
Studentjob
Studentjob ist ein Online-Netzwerk für junge Talente und in acht europäischen Ländern tätig. Das Portal bietet eine stetig wachsende Datenbank mit 280.000 Studenten, die auf der Suche nach Neben-, Studenten- und Ferienjobs, Praktika und dem Karrierestart sind.
Für Neukunden gibt es eine kostenlose Stellenanzeige mit 30 Tagen Laufzeit. Diese beinhaltet den Zugang zu den Kontaktdaten und Lebensläufen der ersten 10 Bewerber. Es kann auch ein kostenloses Unternehmensprofil erstellt werden. Die kostenpflichtigen Anzeigen gibt es ab 99 Euro.
Google for Jobs
Google for Jobs ist keine Plattform, auf der du Jobs eintragen kannst, wie es bei den anderen Portalen der Fall ist. Es handelt sich vielmehr um eine Erweiterung der Google-Suche, die auch Stellenanzeigen miteinbezieht.
Google for Jobs greift vor allem, wenn eine Person Keywords wie “Job”, “Arbeit” oder “Stelle” verwendet (z.B. “Bäckerei Jobs” oder “Marketing Stelle”).
Die Suchergebnisse werden prominent noch vor den organischen Suchergebnissen angezeigt, gleich nach den Google Ads. Da die meisten Jobsuchenden ihre Suche bei Google beginnen, ist es klar, dass du in der Google for Jobs Übersicht erscheinen möchtest. Denn je prominenter du bei Google erscheinst, desto mehr Klicks erhältst du auf deine Stellenanzeigen.
Wie kommst du auf Google Jobs?
Es gibt kein Portal, auf dem du Jobs selbst eintragen kannst. Google scannt gängige Jobbörsen und auch Unternehmenswebsites nach ausgeschriebenen Jobs und zeigt diese in den Suchergebnissen an.
Damit Google erkennt, dass es sich um eine Stellenanzeige handelt, musst du deine Anzeigen mit strukturierten Daten (Schema Markup) versehen. Diese Informationen werden mithilfe von Code-Snippets direkt auf der Stellenanzeige eingebunden. Es gibt verschiedene Schema-Generatoren, die es dir einfach machen, den benötigten Code zu erstellen.
Sobald der Code generiert wurde, kannst du ihn im Header oder Body deiner Stellenanzeige integrieren. Google erkennt dann, dass es sich um eine Stellenanzeige handelt und zeigt sie bei passenden Suchen an.
Mit einer Bewerbermanagement-Software wie Recruitee werden strukturierte Daten automatisch eingefügt. So erscheinen deine Jobs sofort auch bei Google for Jobs, ohne dass du etwas tun musst.
Soziale Netzwerke als Alternative zu Jobbörsen
Deine potenziellen Kandidaten verbringen sicherlich viel Zeit täglich in den gängigen sozialen Netzwerken. Das sogenannte Social Recruiting wird für die Personalbeschaffung immer wichtiger. LinkedIn und Xing sind mittlerweile die professionellen Netzwerke, an denen kein Unternehmen mehr vorbeikommt.
In jedem Fall lohnt es sich, ein kostenloses Unternehmensprofil zu erstellen, um als Arbeitgebermarke präsent zu sein. Bevor du dich jedoch für kostenpflichtige LinkedIn Recruiter oder Xing E-Recruiting entscheidest, solltest du einige kostenlose Optionen ausprobieren. So kannst du feststellen, ob sich die Netzwerke tatsächlich für deine Talentsuche eignen.
Du kannst damit beginnen, die Links zu offenen Stellenausschreibungen auf deiner Karriereseite auf LinkedIn und Xing zu teilen. Wenn du dann deine Kollegen dazu ermutigst, diese Beiträge ebenfalls in ihren Netzwerken zu teilen, kann die Reichweite enorm erhöht werden.
Darüber hinaus kannst du Gruppen beitreten, in denen sich die Fachkräfte, nach denen du suchst, tummeln. Wenn die Gruppenregeln es erlauben, kannst du auch hier deine Stellenanzeige teilen. Weitere Tipps findest du in unseren 12 Strategien für das erfolgreiche Recruiting auf LinkedIn.
Wann lohnen sich kostenpflichtige Jobbörsen
Viele der besten Online-Jobbörsen im deutschsprachigen Raum wie StepStone, Monster und Jobs.de sind nach wie vor kostenpflichtig für Arbeitgeber. Hier musst du mindestens 295 Euro für eine einfache Stellenanzeige investieren.
Allerdings bedeuten kostenpflichtige Jobportale nicht automatisch, dass sie besser sind. Welche Jobbörse für dich die richtige ist, hängt immer von der individuellen Situation ab. In den folgenden Fällen kann sich jedoch eine kostenpflichtige Stellenanzeige lohnen:
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Die Stelle muss dringend besetzt werden. Eine bezahlte Stellenausschreibung kann schneller geeignete Kandidaten anziehen. In vielen Jobbörsen kannst du gegen Bezahlung deine Anzeige besonders hervorheben lassen.
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Du suchst nach spezialisierten Fachkräften. Auf kostenlosen Jobbörsen ist es oft einfacher, einen neuen Lagerarbeiter zu finden als einen Programmierer, der sich mit JavaScript und Objective-C auskennt. Fachkräfte mit spezialisierten und gefragten Fähigkeiten sind häufig auf den besten Portalen unterwegs.
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Du hast wenig Zeit, dich um den Prozess zu kümmern. Kostenlose Jobportale bieten oft weniger Funktionalität und Automatisierung als kostenpflichtige. Eine bezahlte Option, möglicherweise in Verbindung mit einer Recruitment-Software, kann den Prozess effektiver gestalten und dir Kosten sparen.
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Dein Unternehmen ist noch relativ unbekannt. In einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt wird die Arbeitgebermarke immer wichtiger. Große und bekannte Unternehmen haben es leichter, die besten Kandidaten anzuziehen. Wenn dein Unternehmen noch nicht so bekannt ist, kann es sich lohnen, in bezahlte Stellenanzeigen zu investieren, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Fazit
Oft verwenden Personalverantwortliche immer die gleichen Jobbörsen, ohne sich jemals zu fragen, ob es nicht vielleicht besser und einfacher geht. Unser Rat ist daher, immer mal etwas Neues auszuprobieren. Es gibt kein absolut richtig oder falsch bei der Wahl des Jobportals – es kommt immer auf die individuelle Situation und die ausgeschriebene Stelle an. Verfolge die Strategie, die am besten zu deiner Personalbeschaffung passt.