13 Gründe, warum Corporate Startups scheitern

13 Gründe, warum Corporate Startups scheitern

Die Geschäftswelt entwickelt sich ständig weiter und Unternehmen müssen innovativ bleiben, um auf dem Markt zu bestehen. Etablierte Unternehmen nutzen verschiedene Strategien wie die Akquisition von Startups mit innovativen Geschäftsmodellen oder die Ausgründung eigener Tochtergesellschaften, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Leider sind nicht viele dieser Ausgründungen dauerhaft erfolgreich. Neben den üblichen Gründen für Startup-Fehlschläge gibt es auch spezifische Gründe, warum Ausgründungen aus etablierten Unternehmen scheitern.

Konkurrenz zwischen interner FuE-Abteilung und Ausgründung

Oft entsteht ein internes Problem, wenn es nur ein Budget für Forschung und Entwicklung und Ausgründungen gibt. Die interne Forschungsabteilung gerät dann in Konkurrenz zur Ausgründung. In solchen Fällen zieht die Ausgründung meist den Kürzeren.

Tipp: Statten Sie die Ausgründung mit einem eigenen Budget aus und separieren Sie die Budgetlinien.

Ausgründung zu erfolgreich

Wenn die Ausgründung innerhalb des Unternehmens als erfolgreich und innovativ wahrgenommen wird, kann es passieren, dass die besten Mitarbeiter in die Ausgründung wechseln wollen. Durch die Ausgründung können eingefahrene Strukturen im Unternehmen hinterfragt werden, was von agilen und talentierten Mitarbeitern oft bevorzugt wird.

Tipp: Legen Sie eine klare Ausgründungsordnung fest.

Kein Zugang zur Geschäftsführung

Eine gute Kommunikation zwischen Ausgründung und Geschäftsführung ist wichtig, um eine reibungslose Zusammenarbeit zu gewährleisten. Die Ausgründung sollte für die Geschäftsführung des etablierten Unternehmens wichtig genug sein, um regelmäßig Zeit für Meetings zu reservieren.

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Tipp: Vereinbaren Sie feste Termine und Ansprechpartner für eine kontinuierliche Einbindung.

Bewertung der Ausgründung anhand von bewährten KPIs

Eine Ausgründung kann nicht mit den KPIs eines etablierten Unternehmens bewertet werden. Eine erfolgreiche Ausgründung braucht eine eigene Startup-Kultur und ein eigenes Reporting-System, das sich an den Bedürfnissen und Anforderungen einer Ausgründung orientiert.

Tipp: Legen Sie klare Strukturen zwischen Ausgründung und etabliertem Unternehmen fest und lassen Sie eine eigene Unternehmenskultur entstehen.

Kapitalbedarf wird unterschätzt

Die langfristige Ausrichtung und Kapitalausstattung einer Ausgründung werden oft unterschätzt. Ausgründungen benötigen in der Regel mehr Kapital als interne Entwicklungsprojekte. Eine Ausgründung sollte genügend finanzielle Mittel haben, um mindestens vier Jahre profitabel zu werden.

Tipp: Stellen Sie ausreichend Kapital bereit und planen Sie Reserven ein. Legen Sie Meilensteine fest und überwachen Sie die Entwicklung der Ausgründung.

Rechtliche Anforderungen an Ressourcenteilung werden unterschätzt

Die Aufteilung von Ressourcen (Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Labore, Berater usw.) zwischen Ausgründung und etabliertem Unternehmen wird oft unterschätzt. Es gibt arbeitsrechtliche, steuerrechtliche, gesellschaftsrechtliche und vertragliche Regelungen, die berücksichtigt werden müssen.

Tipp: Klären Sie von Anfang an die rechtlichen Rahmenbedingungen für Ausgründungsaktivitäten.

Mitarbeiter werden nicht ausreichend incentiviert

Eine Ausgründung benötigt ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm oder ein Bonusprogramm, um die Mitarbeiter zu motivieren. Die Mitarbeiter sollten sich als Teilhaber fühlen und einen Einsatz leisten, der über das normale Arbeitsverhältnis hinausgeht.

Tipp: Denken Sie an die Incentivierung der Mitarbeiter in der Ausgründung.

Eigene Accelerator-Programme produzieren mittelmäßige Ausgründungen

Corporate Acceleratoren, die sich ausschließlich um eigene Ausgründungen kümmern, sind in der Regel nicht sehr erfolgreich. Ein erfolgreiches Acceleratorprogramm erfordert hochqualifizierte Mitarbeiter und Mentoren. Eine einzige gute Infrastruktur reicht oft nicht aus, um mehrere Ausgründungen effizient zu unterstützen.

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Tipp: Poolen Sie die Accelerator-Aktivitäten in unternehmensübergreifenden Programmen.

Falsche Berater

Ausgründungen benötigen spezialisierte Berater, die sich mit den spezifischen Herausforderungen von Startups auskennen. Häufig werden jedoch die gleichen Berater eingesetzt, mit denen das Unternehmen bereits zusammenarbeitet.

Tipp: Bauen Sie ein Netzwerk von spezialisierten Gründungsberatern auf.

Es bedarf Unternehmertum

Unternehmertum ist kein Beruf, sondern eine Einstellung und ein Mindset. In großen etablierten Organisationen ist es oft schwer, diese unternehmerische Kultur zu finden oder zu entwickeln. Externe Unternehmer können frischen Wind in die Ausgründung bringen und neue Denkmuster einbringen.

Tipp: Holen Sie externe Unternehmer in die Ausgründung, um neue Perspektiven einzubringen.

Innovationskultur kann nicht angeordnet werden

Eine Ausgründung kann positive Auswirkungen auf das Unternehmensklima haben, indem sie als Vorbild für Innovation dient. Mitarbeiter können sich für das spannende Projekt begeistern und selbst gerne daran teilnehmen. Diese Effekte können nicht erzwungen werden, sondern müssen durch eine sorgfältige Planung entwickelt werden.

Tipp: Nutzen Sie die indirekten Effekte einer Ausgründung für Ihre Innovationskultur.

Prozesse müssen außen vor bleiben

Eine Ausgründung darf nicht den gleichen Routinen und Regeln unterliegen wie das etablierte Unternehmen. Ausgründungen müssen Raum haben, um zu experimentieren und zu scheitern, idealerweise schnell und kostengünstig. Zu viele zertifizierte Prozesse können die Kreativität einschränken.

Tipp: Lassen Sie Raum für neue Prozesse und überregulieren Sie nicht die Organisation der Ausgründung.

Ausgründungen sind aus der Mode gekommen

Nach einiger Zeit verlieren Geschäftsführungen oft das Interesse an Ausgründungen und stoppen ganze Ausgründungsprogramme, auch wenn einige Ausgründungen noch Potential haben. Statistisch gesehen scheitern mehr Startups als erfolgreich werden und der Erfolg braucht Zeit.

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Tipp: Haben Sie Geduld und geben Sie Ausgründungen genügend Zeit, um sich zu entwickeln.

Über den Autor: Jan Schnedler ist Autor des Buches “Startup-Recht”. In seinem umfassenden Werk behandelt er die rechtlichen Aspekte rund um Startups und hilft Gründern, fundierte Entscheidungen zu treffen und Fehler zu vermeiden.

Podcast: In einer aktuellen Podcast-Episode kommentieren Sven Schmidt und Alexander Hüsing die neuesten Startup- und Digital-News. Es geht unter anderem um About You, Fianzcheck, Home24, Oliver Samwer und Outfittery.

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