15 wichtige Blutwerte, die du über deinen Hund wissen solltest

15 wichtige Blutwerte, die du über deinen Hund wissen solltest

Wenn du ein Hundebesitzer bist, hast du dich sicher schon oft gefragt, was die Blutwerte deines Hundes bedeuten. Oft bekommst du vom Tierarzt die Ergebnisse in die Hand gedrückt und stehst dann alleine da. Doch zum Glück ändert sich das immer mehr und du als Hundebesitzer wirst immer besser aufgeklärt über die Bedeutung der einzelnen Blutparameter.

In diesem Artikel werde ich dir erklären, was die Blutwerte deines Hundes bedeuten und wofür sie stehen. Neben den Abkürzungen des Blutbildes werde ich dir zeigen, welche Informationen sie liefern.

Was sagen Blutwerte aus?

Das Blut besteht aus verschiedenen Bestandteilen wie Leukozyten, Erythrozyten (die roten Blutkörperchen), Thrombozyten, Hämatokrit und Hämoglobin. Jeder dieser Parameter gibt Aufschluss über den Gesundheitszustand deines Hundes.

Leukozyten – die weißen Blutzellen

Leukozyten sind die Hauptakteure bei der Bekämpfung von Erregern. Es gibt verschiedene Arten von Leukozyten mit unterschiedlichen Aufgaben.

  1. Erhöhte Leukozytenzahlen:

    • bakterielle Entzündungen
    • Urämie
    • Diabetes mellitus
    • Muskelerkrankungen
    • Darmtoxine
    • Tumore
    • Hyperthyreose
    • Cushing-Syndrom
    • Traumen, Blutungen
    • Bauchfell- und Brustfellenzündung
    • Gebärmutterenzündungen
    • Impfungen
    • Anwendung von Thyroxin, TSH, ACTH, Corticosteroiden
  2. Erniedrigte Leukozytenzahlen:

    • virale Entzündungen
    • erhöhter Leukozytenverbrauch durch Kreislaufinsuffizienz, Blutdruckabfall, Schock
  3. Erhöhte Lymphozyten:

    • bei chronischen Infektionskrankheiten
    • bei viralen Infektionskrankheiten
    • Cushing-Syndrom
    • Katzen mit chronischem Stress
  4. Erniedrigte Lymphozyten:

    • bei akuten Infektionskrankheiten
    • bei akuten Stresssituationen
    • bei immunsuppressiver Therapie
    • bei chronischer Niereninsuffizienz
    • bei Gabe von Corticosteroiden
    • ACTH-Therapie
    • angeborene oder erworbene Immundefizienzen
  5. Erhöhte eosinophile Granulozyten:

    • Allergie
    • Parasitenbefall
    • Infektionen in der Heilungsphase
    • Lungenentzündung
    • Läufigkeit einer Hündin
    • Morbus Addison (selten)
  6. Erniedrigte eosinophile Granulozyten:

    • Infektionskrankheiten (akut und in der Anfangsphase)
    • Stress
    • Urämie (harnpflichtige Substanzen im Blut durch unzureichende Nierentätigkeit)
    • bei Gabe von Corticosteroiden
    • Entzündungen
    • Cushing
  7. Erhöhte neutrophile Granulozyten:

    • Infektionskrankheiten durch Bakterien, Pilze oder Protozoen
    • Intoxikation
    • Cushing
    • Tumor
    • Hyperthyreose
    • hämolytische Anämie
    • Lupus
    • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Aufregung, Angst
    • körperliche Belastung
  8. Erniedrigte neutrophile Granulozyten:

    • virale Infektionen (vor allem Parvovirose)
    • Schock
    • Rickettsiose wie z.B. Ehrlichiose
    • Protozoosen wie z.B. Toxoplasmose
  9. Erhöhte Monozyten:

    • chronische Infektionskrankheiten
    • Cushing
    • Gabe von Corticosteroiden
    • ACTH-Therapie
    • Entzündungen des Brust- oder Bauchfells
    • hämolytische Anämie
  10. Erhöhte basophile Granulozyten:

    • Allergien
    • Dirofilarien
    • basophile Leukämie
    • Tumor, sehr selten
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Weitere wichtige charakteristische Blutparameter

  1. Kreatin und Harnstoff:
    Diese beiden Parameter geben Aufschluss über die Nierenfunktion. Der Kreatininwert steigt jedoch erst an, wenn bereits 70% der Nieren geschädigt sind. Der Harnstoffwert kann durch die Nahrungsaufnahme und den Eiweißstoffwechsel erhöht sein, zum Beispiel bei einer eiweißreichen Fütterung.

  2. ALT (Alanin-aminotransferase) und AP (alkalische Phosphatase):
    Diese Werte geben Hinweise auf Probleme mit der Leber. Bei Katzen ist der Wert erst bei massivem Gewebeschaden erhöht.

  3. AST (Aspartat-aminotransferase) und CK (Creatinkinase):
    Ein Anstieg dieser Werte zeigt eine Zellzerstörung, z.B. in der Muskulatur. Diese Werte werden oft als Muskelparameter bezeichnet. Ein leichter Anstieg kann auch nach längerem Liegen oder Injektionen auftreten. Bei Muskelfaserrissen oder dem Kreuzverschlag bei Pferden sind diese Werte erhöht.

  4. Eiweiß:
    Das Eiweiß im Blut gibt Aufschluss über chronische Entzündungen und die Leberfunktion.

  5. Elektrolyte – Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium:
    Veränderungen im Mineralstoffhaushalt können auf endokrine Störungen hinweisen. Auch bei Wasserverlust durch Durchfall oder Erbrechen können diese Werte verändert sein. Ein Verdacht auf Tumore besteht ebenfalls. Diese Werte können sich nach Geburten oder Umstellungen auf der Weide ändern.

  6. Amylasen und Lipasen:
    Erhöhte Werte dieser Enzyme weisen auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse hin.

Du bist verunsichert und möchtest genau wissen, was die Blutwerte über den Gesundheitszustand deines Hundes aussagen? Dann buche eine Onlinesprechstunde mit mir und wir schauen gemeinsam, was bei deinem Tier das Problem sein könnte.

Bildquelle: Hund