Der perfekte Ort zum Lesen ist für jeden etwas anders. Manche mögen es, von Menschen umgeben zu sein, während andere die Ruhe und Stille ihres Sofas bevorzugen. Die einen lesen gerne drinnen, die anderen lieber im Freien.
Ich persönlich lese überall, aber nicht überall gleich gerne. Mit meinem höchstwissenschaftlichen 5-Sterne-System, das auch als 5-stufige Likert-Skala bekannt ist, habe ich heute 20 Orte gerankt, an denen ich am liebsten lese.
Draußen
1. Im Garten
Die sanfte Sonne wärmt angenehm die Haut, während eine frische Brise den betörenden Blütenduft des Frühlings heranweht. Ich sitze ganz entspannt auf meinem bequemen Liegestuhl und neben mir steht ein erfrischender Cocktail mit einem Strohhalm und einem kleinen Schirmchen. Ich genieße mein sorgenfreies Leben, umgeben von der Schönheit eines zauberhaften Buches.
Die Idee, die Freuden des Lebens im Freien mit einer schönen Lektüre zu verbinden, spricht mich theoretisch sehr an. Aber in der Praxis werde ich oft von stechenden Insekten, lauten Kindern und brüllender Musik aus dem Nachbargarten gestört. Die wechselnden Lichtverhältnisse, wackelige Gartenmöbel und meine unfähigen Mix-Künste führen schließlich dazu, dass ich meinen Lesegenuss lieber nach drinnen verlagere.
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2. Im Stadtpark
Die Rheinaue ist wirklich wunderschön. Der Rhein, die Auen, das Grün, die Enten…
Im Park zu sitzen und dabei ein Buch zu lesen, ist nicht so meins. Aber Hörbücher passen perfekt zu einem entspannten Spaziergang. Während meines Studiums bin ich regelmäßig die Bonner Zwei-Brücken-Runde gelaufen, die am Rhein entlang durch verschiedene Parks führt. Es war immer ein Vergnügen und die 10 km konnte ich am besten mit einem spannenden Hörbuch bewältigen. Auch heute sind meine Runden zwar kürzer und langsamer geworden, aber das Hörbuch darf immer noch nicht fehlen.
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3. Am Strand
Weißer Sand, kristallklares Meer, Sonnenbaden und ein leichtes Buch – für viele ist das der Inbegriff eines Sommerurlaubs.
Aber Hitze, Sonnenbrand und überfüllte Strände führen bei mir nicht zu Entspannung. Es gibt nur zwei Gründe, warum ich mich im Sommer am Strand aufhalte:
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Ich möchte schwimmen – am liebsten nach einer langen Wanderung. Dann gehe ich schwimmen und verlasse den Strand so schnell wie möglich, sodass ich kein Buch brauche.
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Meine Tochter möchte im Sand spielen und wir bleiben tatsächlich länger als eine Stunde. Dann brauche ich dringend ein Buch, um die Zeit zu überstehen.
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Drinnen
4. Im Café
Viele Menschen lesen gerne im Café. Der deutsche Buchblogger Uwe Kalkowski hat das sogar zum Thema seiner Webseite gemacht: kaffeehaussitzer.de
Wenn ich an jemanden denke, der im Café liest, stelle ich mir einen Intellektuellen, Schriftsteller oder Kritiker vor, der in der belebenden und gemütlichen Atmosphäre eines hippen Cafés Inspiration findet. An einem dunklen Holztisch nippt er achtsam an seinem perfekten, mit einem Schaumschwan verzierten Cappuccino.
Aber bei mir ist das anders. Ich meide Cafés komplett. Leider werde ich schnell überreizt, wie ein kleines Baby… oder wie Seneca. Gespräche, künstliches Licht, neue Umgebung, Menschen, die kommen und gehen, Getränke, Musik, klirrendes Geschirr – und dann auch noch lesen?! Nein, danke.
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5. In der Bibliothek
Ich finde, man sollte zwischen Stadtbibliotheken und Universitätsbibliotheken unterscheiden.
Viele alte Bücher, Manuskripte oder seltene Nachschlagewerke sind nur in Universitätsbibliotheken zugänglich und man hat oft keine andere Wahl. Bei Stadtbibliotheken kann man eher seinen individuellen Vorlieben folgen.
In beiden Fällen bevorzuge ich eher kleinere Bibliotheken mit gemütlichen Räumlichkeiten anstelle großer Lesesäle.
Das Schöne an thematisch sortierten Bibliotheken ist die Möglichkeit, sich durch die ansprechendsten Regale zu stöbern. Man kann zwei Bücher zum gleichen Thema in die Hand nehmen, die gegensätzliche Meinungen vertreten, zwanzig Bücher anlesen und sich sicher sein, dass man alles, was einem gefällt, mit nach Hause nehmen kann. Das ist großartig!
Ich lese viel und gerne in Bibliotheken, aber meistens stöbere ich nur und lese kein Buch gezielt.
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6. Im Buchladen
Buchläden haben den gleichen Effekt wie Bibliotheken. Allerdings habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich zu lange darin lese, da alles Geld kostet und der Schwerpunkt oft auf neuen, kommerzielleren Büchern liegt. Es ist jedoch leicht, aktuell vermarktete Bücher zu finden oder zu bestellen.
Ganz anders ist es in Antiquariaten. Dort herrscht in der Regel ein überwältigendes, aber auf unerklärliche Weise charmantes Chaos. Die Bücher sind gebraucht und können daher ganz anders behandelt werden. Die Chancen, in den letzten, verstaubten Regalen ein wahres Schätzchen zu finden, stehen gut, und die Preise sind erschwinglich. Außerdem trifft man dort oft Gleichgesinnte. Ich gehe selten gezielt hin, um etwas Bestimmtes zu suchen, aber mit leeren Händen komme ich auch nie zurück.
Ich gehe gerne in Buchläden, lese aber nicht lange darin.
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7. Im Museum
In Museen gibt es immer Bücher zu kaufen – von Ausstellungskatalogen über themenbezogene Sachbücher bis hin zu Bestsellern wie Klimt. Die meisten dieser Bücher sind das, was Engländer “coffee table books” nennen würden: hübsche, inspirierende Bildbände, die man gerne durchblättert.
Obwohl ich selten etwas in Museumsshops kaufe, werde ich immer von den faszinierenden Ausgaben in den Bann gezogen.
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8. Im Wartezimmer
Jeder mag Ärzte, die sich Zeit für ihre Patienten nehmen, aber niemand sitzt gerne im Wartezimmer. Ziemlich knifflig.
In vielen Wartezimmern gibt es freundliche Hinweise, wie man respektvoll mit den anderen anwesenden Patienten umgehen sollte: “Bitte nicht telefonieren”, “Handy lautlos stellen” oder “keine Kopfhörer benutzen”. Da ich diese Hinweise zu schätzen weiß, höre ich keine Hörbücher im Wartezimmer, sondern beschränke mich auf klassische Lektüre.
Wenn man schon dort warten muss, sollte man hoffentlich ein Buch dabei haben.
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9. Im Zug / in der Bahn
Wenn ich öffentliche Verkehrsmittel vermeiden kann, tue ich das auch.
Wenn es nicht anders geht, brauche ich ein Hörbuch.
Was soll man sonst tun? Als zusätzlichen Bonus schützen Kopfhörer vor Smalltalk.
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10. Im Flugzeug
Das Gleiche gilt hier wie im Zug, nur dass ich im Flugzeug immer einschlafe. Ich weiß nicht, wie das passiert, aber jedes Mal falle ich in einen tiefen Schlaf. Einmal hatte die Flugbesatzung Schwierigkeiten, mich zu wecken, nachdem alle Passagiere das Flugzeug bereits verlassen hatten. Ich hatte zwei Stunden lang nichts mitbekommen.
Wenn es sein müsste, würde ich auch im Flugzeug lesen.
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11. Im Bus
“Lies nicht im Auto: Du bekommst Bauchweh!” – Dieser Satz begleitete mich durch meine Kindheit, aber ich durfte nie lange genug im Auto lesen, um herauszufinden, ob er stimmte. Jetzt weiß ich: Er stimmt. Ich kann im Auto und im Bus nicht lesen.
Deshalb bin ich unendlich dankbar für Hörbücher.
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12. Im Auto
Roadtrip? Immer gerne!
Ich liebe das Autofahren, besonders auf Landstraßen. Es entspannt mich und lässt mich träumen. Wenn ich nicht zu sehr in Tagträumerei versunken bin, höre ich Hörbücher.
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13. Am Schreibtisch
❤️ Mein Schreibtisch ❤️
Hier sitze ich gerne. Hier geht es mir gut. Hier kommen mir die besten Ideen. Hier lerne ich am meisten.
Am allerliebsten vertiefe ich mich aber in meine Bücher. Beim Lesen benötige ich oft mehrere Nachschlagewerke, die entweder im Internet oder in der Minibibliothek neben meinem Schreibtisch zu finden sind. Außerdem schreibe ich gerne in Büchern, mache Notizen am Rande und unterstreiche wichtige Passagen. Dafür brauche ich Zugriff auf verschiedene Schreibutensilien, um kommende Gedanken festzuhalten.
Die meisten Bücher, die mich interessieren, sind nicht mehr urheberrechtlich geschützt und wurden lange vor dem Copyright verfasst. Daher finde ich viele Ressourcen und Texte im Internet, die ich am besten direkt am Computer lesen kann. Mit meinem E-Book-Reader werde ich nicht so warm.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
14. Im Bett
Die Vorstellung, ohne ein Buch einzuschlafen, ist sehr beunruhigend. Das will man doch niemandem antun! Ob auf Papier oder als Hörbuch, ist mir egal, solange ich ein paar Seiten lesen darf, bevor ich in Morpheus’ Arme sinke.
Am Kinderbett lese ich auch gerne vor.
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15. In einer Lesenische
Wenn du auf Google Bilder nach “reading nook” suchst, findest du unendlich viele wunderschöne Leseecken, die vor Gemütlichkeit und überwältigenden Niedlichkeit sprühen!
Zu Hause haben wir leider keine Lesenische, und der eine Sessel, der vielleicht mit etwas Vorstellungskraft und guten Willen zwischen Bücherregalen und Topfpflanzen als Leseecke verkauft werden könnte, wird in der Regel von Ari besetzt. Ari kann nicht lesen. Ari ist unser Hund.
Aber wenn ich eine Lesenische hätte, oh Mann, oh Mann!
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16. Auf dem Sessel
Der Sesselplatz zu ergattern ist nicht einfach. Wenn er mal frei ist, sitze ich gerne dort. Der Sessel steht nämlich in meiner Bibliothek neben meinem Schreibtisch und bietet eine willkommene Abwechslung.
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17. Auf dem Sofa
Unser Sofa steht unterm Dach, wo die Schrägen und Holzbalken den Raum besonders gemütlich und einladend machen. Außerdem muss man niemanden vertreiben, wenn man sich einen Platz schnappt.
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18. Am Esstisch
Ich bin Italienerin.
Mahlzeiten sind heilig.
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19. In der Badewanne
Ich bade nie. Baden ist in meinen Augen Zeitverschwendung.
Wir haben eine große Eckbadewanne, um die uns unsere Freunde beneiden, aber ich denke nur: “Was für eine Platzverschwendung!”
Außerdem nehme ich keine Bücher ins feuchte Badezimmer mit.
Auf gar keinen Fall.
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20. Auf der Toilette
In einer größeren Familie sind Konflikte manchmal unvermeidbar. Wenn Freunde erzählen, dass es in ihrer Familie öfter zu Streitigkeiten kommt, weil jemand zu lange das Badezimmer benutzt, werfe ich gerne einen heimlichen Blick in das “Tatort-Badezimmer” und finde immer wieder Bücher und Zeitschriften!
Da wir zu dritt ein Badezimmer teilen, bin ich erleichtert, dass keiner von uns diese Gewohnheit hat.
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