24h 1992: Als Joachim Winkelhock Zigaretten vom Streckenposten schnorrte

24h 1992: Als Joachim Winkelhock Zigaretten vom Streckenposten schnorrte

Es war einmal eine Zeit beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, als noch kein Auto Onboard-Kameras hatte und es noch nicht einmal Handys gab. Diese archaische Zeit im Rennsport brachte einige der verrücktesten Geschichten hervor, die heute undenkbar wären. Altfrid Heger, ehemaliger BMW-Werksfahrer und Chef der Hegersport GmbH, erinnert sich an kuriose Situationen aus dem Jahr 1992.

Unterforderung weckt Lust

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring im Jahr 1992 war geprägt von Kuriositäten. Aufgrund des heftigen und anhaltenden Regens musste das Rennen stundenlang unterbrochen werden. In den zahlreichen Safety-Car-Phasen ließ sich Joachim Winkelhock, auch bekannt als “Smoking Jo”, von einem Streckenposten brennende Zigaretten ins Auto reichen. Obwohl das Rennen wegen des Wetters chaotisch war, stieg Winkelhock jedes Mal vollkommen ungeschwitzt aus dem Auto.

Sportliches Chaos unter Safety-Car

Während der ersten Safety-Car-Phase wurde der führende BMW des Schnitzer-Teams entscheidend zurückgeworfen. Hintergrund: Altfrid Heger und Joachim Winkelhock teilten sich das Fahrzeug mit Armin Hahne. Als einzige ernstzunehmende Konkurrenz erwies sich der Warthofer-BMW. Unter dem Safety-Car mussten die BMWs an die Box, doch der Schnitzer-M3 geriet in einen Stau am Ende der Boxengasse. Die Ampel sprang nach einem Safety-Car-Zug nicht auf Grün, und alle Autos mussten warten.

“Herr Lamm, seien Sie jetzt mal ganz leise”

Es herrschte große Aufregung, als die Teammitglieder aufgebracht die Autos rauslassen wollten. Altfrid Heger gab dem Leiter der Streckensicherung seine Meinung zu verstehen, und Teamchef Charly Lamm war wutentbrannt in der Rennleitung. Allerdings hatten sie Glück im Unglück: Ihnen wurde gesagt, dass sie froh sein sollten, dass sie bisher keine Strafe für Winkelhocks Zigarettenaktion erhalten hatten. Denn Rauchen am Steuer war damals schon ein Vergehen.

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In der damaligen Zeit hätte eine solche Aktion sicherlich andere Konsequenzen gehabt. Heutzutage würde man Joachim Winkelhock die Lizenz entziehen und ihn für ein Jahr in eine Entzugsklinik schicken. Aber damals hatten die Schnitzer-Mannschaft und das Team von Winkelhock einen enormen Respekt, vielleicht auch, weil sie durch die Ampelpanne schon genug bestraft waren.

Das Chaos von 1992 war übrigens einer der Gründe, warum die Safety-Cars auf der Nürburgring-Nordschleife später durch Intervention Cars und mittlerweile Code-60-Zonen ersetzt wurden.