3 Gründe, warum Fehler lehrreich sind

3 Gründe, warum Fehler lehrreich sind

Fehler

Der junge Jean Piaget absolvierte ein Praktikum bei den berühmten Intelligenzforschern Simon und Binet in Paris. Dort interessierte er sich immer mehr für die Fehler, die Kinder beim Lösen von Intelligenzaufgaben machten. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er seine Theorie zur Entwicklung des menschlichen Denkens. Es gibt viele Gründe, warum wir aus Fehlern besonders viel lernen können.

Kinder denken sich etwas, wenn sie Fehler machen

Rechenfehler sind fast immer Denkfehler. Oft werden falsche Lösungen durch fehlerhafte Denkprozesse verursacht, die man auf den ersten Blick nicht erkennen kann. Durch das Nachvollziehen der Lösungswege der Kinder können Lehrer die Denkfehler erkennen und verstehen. Nicht alle Rechtschreibfehler lassen sich vermeiden, indem man eine Regel befolgt. Manchmal basieren die Schreibweisen auf Konventionen, die einfach festgelegt wurden. Schüler suchen oft nach nicht vorhandenen Regelmäßigkeiten, wenn sie solche Rechtschreibfehler machen. Diese Denkweise führt sie jedoch in die Irre, obwohl sie in Wirklichkeit klug handeln.

Fehler zeigen dem Lehrer, was seine Schüler noch nicht können

Fehler zeigen dem Lehrer, was die Schüler noch nicht gelernt haben und was sie als Nächstes lernen müssen. Durch diagnostische Überlegungen können individuelle Lern- oder Therapiepläne erstellt werden. Der Unterricht und die Therapie beginnen damit, zu verstehen, was das Kind richtig und falsch macht und wie es zu den Fehlern kommt. Mit Hilfe dieser Erkenntnisse können die notwendigen Kompetenzen erworben werden, um diese Fehler zu vermeiden.

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Fehler zeigen dem Lernenden, was er noch nicht kann

Fehler wecken die Neugier und das Interesse des Lernenden. Sie sind willkommene Lernanlässe und bieten die Möglichkeit, Neues zu lernen. Lernmotivation entsteht, wenn der Lehrende dem Lernenden zeigt, was er bereits kann und weiß und was es noch Spannendes zu entdecken gibt.

Die positive Seite von Fehlern kann nicht nur didaktisch, sondern auch pädagogisch genutzt werden. Der Lehrer versteht seine Schüler besser, wenn er sich mit ihren Fehlern auseinandersetzt. Dadurch entwickeln die Schüler ein besseres Selbstverständnis und lernen, wie sie am besten lernen und welche Fehler sie vermeiden sollten. Eine realistische Selbsteinschätzung und ein gesundes Selbstwertgefühl können sich dadurch entwickeln.

Die “vergessene Fehlerkunde” empfiehlt die gemeinsame Auseinandersetzung der Schüler mit ihren Fehlern im Unterricht. Jeder Fehler wird ernstgenommen und als Lernanlass geschätzt. Fehler sind allgegenwärtig im Unterricht und bieten die Möglichkeit zu lernen. Es gibt “null Toleranz” für Fehler, aber kein Schüler wird ausgelacht oder für dumm erklärt.