5 Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren

5 Möglichkeiten, in Rohstoffe zu investieren

Rohstoffe sind bekanntlich äußerst volatil, da sie von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Dennoch können sie – in angemessenen Mengen – zur Stabilität Ihres Wertpapierportfolios beitragen. Oftmals entwickeln sich Rohstoffpreise nämlich entgegengesetzt zum restlichen Markt. Gold wird nicht umsonst als “sicherer Hafen” in Zeiten der Krise angesehen. Der Grund dafür ist, dass das Edelmetall keine Zinsen abwirft – je niedriger also das Zinsniveau ist, desto attraktiver wird eine Goldinvestition.

Edelmetalle wie Gold und Silber nehmen jedoch eine Sonderstellung unter den Rohstoffen ein. Sie sind für sicherheitsorientierte Anlegerinnen und Anleger geeignet. Andere Rohstoffe wie Energiewerte, Industriemetalle oder Agrarprodukte sind hingegen vor allem für kurzfristige Gewinnchancen interessant.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Rohstoffen Geld zu verdienen:

Direktinvestition

Bei Edelmetallen wie Gold und Silber ist eine direkte Anlage einfach umzusetzen. Münzen und Barren sind entweder bei örtlichen Händlern oder in Online-Portalen erhältlich. Gold benötigt nur wenig Platz – 5.000 Euro in Form von physischem Gold sind zum Beispiel kleiner als ein Päckchen Kaugummi und wiegen gerade einmal 100 Gramm. So können auch größere Werte bequem im heimischen Tresor oder im Bankschließfach aufbewahrt und im Notfall schnell verfügbar gemacht werden. Beachten Sie jedoch, dass Ihre persönliche Reserve zu Hause nicht automatisch sicher ist. Informieren Sie sich im Vorfeld, unter welchen Bedingungen (z.B. Tresor) und bis zu welchem Wert Ihre Hausratversicherung Wertgegenstände gegen Diebstahl absichert.

Bei Silber gestaltet sich die Aufbewahrung schon schwieriger – der gleiche Wert wie im obigen Beispiel für Gold würde etwa das 70-fache an Gewicht haben. Für andere Rohstoffe wie Rohöl oder Getreide bräuchten Sie riesige Tanks und Lagerhallen. Die Lagerkosten stehen in keinem angemessenen Verhältnis. Direktinvestitionen sind daher in solchen Fällen ungeeignet.

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Exchange Traded Funds (ETFs)

Rohstoff-ETFs bilden die Wertentwicklung eines Rohstoffindex ab. Anlegerinnen und Anleger investieren somit in einen diversifizierten Korb aus verschiedenen Rohstoffkategorien, von Edel- und Industriemetallen über Energiewerte bis hin zu Agrarrohstoffen und Vieh. Bei der Auswahl ist Vorsicht geboten, da sich die Rohstoffindizes stark unterscheiden. Manche Indizes berücksichtigen nahezu alle Kategorien, andere setzen Schwerpunkte auf einen bestimmten Rohstoffsektor und wieder andere passen ihre Gewichtung je nach Marktlage an.

Es gibt keine ETFs für einzelne Rohstoffe. Dies liegt daran, dass Investmentfonds in Deutschland gesetzlich breit diversifiziert sein müssen. Wenn Sie beispielsweise ausschließlich in Gold investieren möchten, ist ein entsprechender Exchange Traded Commodity (siehe unten) die richtige Wahl.

Exchange Traded Commodities (ETCs)

Ein ETC funktioniert ähnlich wie ein ETF, indem er die Wertentwicklung eines Rohstoffs nachbildet. Allerdings liegt einem ETC kein Korb von Rohstoffen zugrunde, sondern eine einzelne Rohstoffkategorie wie beispielsweise Erdöl, Weizen, Kupfer, Gold oder Palladium. Dadurch können Anlegerinnen und Anleger direkt in einen ausgewählten Rohstoff investieren.

Ein weiterer wichtiger Unterschied besteht darin, dass ETFs rechtlich als Sondervermögen gelten und somit gegen Ausfallrisiken abgesichert sind. ETCs hingegen sind unbefristete Schuldverschreibungen und damit eine spezielle Form der Zertifikate. Im schlechtesten Fall, wenn der Emittent in Zahlungsschwierigkeiten gerät, trägt das Ausfallrisiko vollständig die Anlegerin oder der Anleger.

Um das Ausfallrisiko möglichst gering zu halten, sollten Sie darauf achten, dass der ETC physisch mit dem entsprechenden Rohstoff hinterlegt ist. So kann im Verlustfall die Schuld zwar nicht in Geld, dafür aber in Form des entsprechenden Rohstoffs beglichen werden. Physische Hinterlegungen findet man in der Regel bei Rohstoffen mit überschaubaren Lagerkosten wie Gold oder Silber.

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Für Rohstoffe, bei denen die Lagerung zu teuer wäre (z.B. Erdöl, Strom, Getreide), haben Emittenten in der Regel andere Schutzmechanismen implementiert, sodass das Ausfallrisiko bei ETCs insgesamt als relativ gering einzustufen ist. Die Kosten sind jedoch aufgrund der aufwendigen Absicherung höher als bei ETFs.

Zertifikate

Die meisten Rohstoffe werden über sogenannte Futures gehandelt. Bei einem Future einigen sich die Handelspartner darauf, zu welchem Preis und zu welchem Zeitpunkt in der Zukunft eine bestimmte Menge des vereinbarten Rohstoffs geliefert wird. Futures dienen also der Planungssicherheit und vermeiden Lagerkosten. Über Zertifikate können Sie als Anlegerin oder Anleger an solchen Futures teilhaben und je nach Ausgestaltung des Zertifikats auf fallende oder steigende Preisentwicklungen setzen. Zudem lassen sich Währungsrisiken ausschalten oder Garantien einbauen.

Vorsicht ist geboten: Zertifikate sind Schuldverschreibungen. Wenn der Emittent, also die Bank, die das Zertifikat ausstellt, in Zahlungsschwierigkeiten gerät, drohen Verluste bis hin zum Totalverlust. Da ein Zertifikat weder Zinsen noch Dividenden abwirft, können Gewinne ausschließlich über Rückzahlungen erzielt werden, die wiederum von der Wertentwicklung des Basiswerts, also des entsprechenden Rohstoffs, abhängen. Zertifikate sind hochkomplexe Finanzinstrumente mit hohen Risiken und daher nur für erfahrene Anlegerinnen und Anleger geeignet.