Manchmal zeigt die Waage plötzlich ein höheres Gewicht an und wir fragen uns, wo diese zusätzlichen Kilos herkommen. Keine Panik, in den meisten Fällen handelt es sich dabei um vorübergehende Gewichtsschwankungen, die meistens harmlos sind. Doch was steckt eigentlich hinter diesen kurzzeitigen Veränderungen? In diesem Artikel erfährst du, warum sich das Gewicht auf der Waage manchmal erhöht.
Wasser als Hauptgrund für kurzfristige Gewichtsschwankungen
Unser Körper besteht zu über 60% aus Wasser und komplexe Regelkreisläufe, Hormone und Mineralstoffe halten den Wassergehalt aufrecht. Daher besteht das Gewicht, das wir auf der Waage sehen, in den meisten Fällen aus Wasser.
1. Ungewöhnlich salziges Essen
Salz ist ein wichtiger Natrium-Lieferant für unseren Körper. Eine veränderte Salzzufuhr kann dazu führen, dass der Körper vorübergehend mehr Wasser bindet, was zu einem Anstieg auf der Waage führen kann. Um dieses überflüssige Wasser loszuwerden, sollten wir mehr Wasser trinken, anstatt weniger.
2. Große Mahlzeiten mit viel Volumen
Manchmal vergessen wir, dass die Nahrung selbst auch Gewicht hat. Besonders bei einer gesunden Ernährung mit viel Gemüse kann das Gewicht am nächsten Morgen noch nicht vollständig verdaut sein. Daher kann eine große Mahlzeit am Abend dazu führen, dass das Gewicht am nächsten Tag höher ist.
3. Hormone und der Zyklus
Der weibliche Körper ist besonders vom aktuellen Hormonstatus beeinflusst. Vor allem in der Zeit vor der Regel können Wasseransammlungen auftreten. Auch hormonelle Veränderungen, wie sie beispielsweise durch die Einnahme der Pille entstehen können, können zu dauerhaften Wassereinlagerungen und Gewichtsschwankungen führen.
4. Mehr Kohlenhydrate als üblich
Unsere Muskelzellen speichern Kohlenhydrate in Form von Glykogen, wobei jedes Gramm Glykogen zwei Gramm Wasser bindet. Wenn wir also weniger Kohlenhydrate essen und gleichzeitig Sport treiben, können die Glykogenspeicher in unseren Muskeln geleert werden. Wenn wir dann wieder Kohlenhydrate zu uns nehmen, füllt der Körper die Speicher auf und bindet das Wasser. Das Gewicht kann daher sprunghaft steigen.
5. Intensives Training
Obwohl Training uns guttut und uns dabei hilft, unseren Körper positiv zu verändern, ist es auch physischer Stress. Beim Training werden Muskelzellen beschädigt und es entstehen Abfallprodukte. Das Gewebe und die Zellen benötigen Wasser, um sich zu regenerieren, was zu vorübergehenden Wassereinlagerungen führen kann. Langfristiges Übertraining kann zu einer dauerhaften Wassereinlagerung führen.
6. Dauerhafter Stress
Das Hormon Cortisol, auch als “Stresshormon” bekannt, beeinflusst nicht nur unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch die Wasserausscheidung des Körpers. Bei einem erhöhten Cortisolspiegel halten die Nieren weniger Wasser aus, und es kommt zu Wassereinlagerungen. Langfristig kann dies zu Gewichtsschwankungen führen.
Um das Gewicht genauer einschätzen zu können, sollten einige Grundlagen beachtet werden. Messungen sollten zu ähnlichen Uhrzeiten und unter gleichen Umständen erfolgen, z.B. vor dem Frühstück und ohne Kleidung. Außerdem ist es wichtig, sich auf derselben Waage zu wiegen.
Die Häufigkeit des Wiegens hängt von der eigenen psychischen Verfassung ab. Wer gut mit Schwankungen umgehen kann, kann täglich wiegen. Entscheidend für langfristige Ziele ist jedoch die Trendentwicklung über einen längeren Zeitraum.
Fazit – Keine Panik – Beobachte und lerne
Die Waage allein ist nicht der beste Indikator für Fortschritte in Bezug auf die Körperkomposition. Dennoch können kurzfristige Gewichtsschwankungen eine wertvolle Möglichkeit sein, um herauszufinden, wie der Körper auf verschiedene Faktoren reagiert. Es ist wichtig zu beobachten und zu lernen, was das Gewicht beeinflusst. Letztendlich zählt jedoch die langfristige Tendenz und die Körperkomposition, also das Verhältnis von Muskeln und Fett.
