7 Geheime Tipps, um deinen Blutdruck zu senken

7 Geheime Tipps, um deinen Blutdruck zu senken

Ein “schleichender Killer” wird er genannt. Einer, der lautlos und unbemerkt verheerenden Schaden anrichten kann. Und dabei scheint er eine Schrotflinte anstelle eines Zielfernrohrs zu benutzen. Die Folgen von hohem Blutdruck treffen Organe und Gefäße im ganzen Körper.

In Deutschland leidet jeder dritte Erwachsene an Bluthochdruck. Das bedeutet, dass bei etwa 20 bis 30 Millionen Menschen das Messgerät Werte von mehr als 140 zu 90 mmHg anzeigt. Optimal wäre ein Blutdruckwert von 120 zu 70 mmHg. Ab Werten von 140 zu 90 mmHg sprechen Experten von Bluthochdruck.

Dauerhaft erhöhte Werte erhöhen das Risiko für Folgeschäden erheblich. Die erhöhten Werte selbst machen sich nur selten bemerkbar. Erst bei sehr hohem Blutdruck können Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schwindel auftreten. Vorübergehende Anstiege des Blutdrucks, selbst in Spitzenbereichen, sind für gesunde Menschen kein Problem. Beim Sport können je nach Intensität vorübergehend sehr hohe Werte auftreten, ohne dass das gefährlich wäre.

Kritisch wird es, wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Denn Bluthochdruck gilt neben Diabetes, schlechten Blutfettwerten und Rauchen als entscheidender Wegbereiter der Arterienverkalkung. Die Blutgefäße werden steifer, ihre Innenhaut entzündet sich und Ablagerungen bilden sich. Das beeinträchtigt die Durchblutung und der Herzmuskel muss mehr Kraft aufwenden, um das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Langfristig kann Bluthochdruck zu Herzinfarkt oder Schlaganfall, Herzschwäche, Nierenschäden und vielen anderen Gesundheitsproblemen führen.

Diese Probleme können vermieden werden, wenn der Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt wird. Wenn mehrere Blutdruckmessungen an verschiedenen Tagen bestätigt haben, dass die Werte zu hoch sind, wird in der Regel eine Behandlung mit blutdrucksenkenden Medikamenten begonnen. Das Ziel sind Werte unter 140 zu 90 mmHg. Bluthochdruck-Patienten mit Diabetes sollten laut den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie einen Wert von 130 zu 80 mmHg oder niedriger erreichen. Bei Patienten über 65 Jahren gilt ein oberer Wert von 130 bis 140 mg als Ziel, wenn dieser ohne Nebenwirkungen erreicht werden kann.

1. Medikamente richtig einnehmen

Welchen blutdrucksenkenden Wirkstoff der Arzt verschreibt, hängt von den individuellen Umständen ab. Diabetiker erhalten fast immer einen ACE-Hemmer oder einen Angiotensin-Rezeptor-Blocker. Präparate aus dieser Wirkstoffklasse senken nicht nur den Blutdruck, sondern schützen auch die Nieren, die bei Diabetes besonders gefährdet sind. Häufig wird ein Kombinationspräparat verschrieben, das verschiedene Blutdrucksenker in niedrigerer Dosierung als das jeweilige Einzelpräparat enthält. Dadurch ergänzt sich die Wirkung der verschiedenen Medikamente, während das Risiko für Nebenwirkungen geringer ist.

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“Entscheidend ist: Blutdruckmittel müssen regelmäßig eingenommen werden”, sagt Professor Roland Schmieder von der Universität Erlangen. Also nicht nach dem Motto: “Heute ist mein Wert gut, da kann ich darauf verzichten.” Hier können zum Beispiel Blutdruck-Apps helfen, die an die regelmäßige Einnahme erinnern.

“Die unzuverlässige Einnahme von Blutdrucksenkern ist einer der Hauptgründe, warum die Werte bei vielen Menschen trotz Therapie zu hoch sind”, sagt Schmieder. Es gibt jedoch noch viel mehr, was Betroffene neben der regelmäßigen Einnahme ihrer Medikamente selbst für bessere Werte tun können.

2. “Druck ablassen” durch Bewegung

Dazu zählt vor allem körperliche Aktivität. “Tägliche Bewegung ist eine der effektivsten Maßnahmen gegen Bluthochdruck”, sagt Dr. Jakob Gruber, Internist und Kardiologe am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Vor allem Menschen, die bisher nicht viel in Bewegung waren, können ihre Blutdruckwerte deutlich senken, wenn sie täglich mindestens eine halbe Stunde aktiv sind. Ob Joggen, Radfahren oder Schwimmen: “In Einzelfällen können die Werte durch Bewegung oder Sport um bis zu 20 mmHg gesenkt werden”, sagt Experte Gruber. Ein Effekt, der durchaus mit dem eines blutdrucksenkenden Medikaments vergleichbar ist. Bei Menschen, die bereits regelmäßig Sport treiben, lassen sich die Werte durch mehr körperliche Aktivität in der Regel nicht zusätzlich senken.

3. Gesunde Zurückhaltung beim Alkohol

Alkohol steigt nicht nur zu Kopf, sondern erhöht auch Puls und Blutdruck. Idealerweise sollte man sich also zurückhalten – insbesondere, da Alkohol auch das Risiko von Unterzuckerung bei Diabetes erhöht. Unterzuckerungen sind nicht nur gefährlich, sie können auch zu erhöhtem Blutdruck beitragen. Der Grund dafür ist, dass bei einer Unterzuckerung der Körper Stresshormone ausschüttet. Diese erhöhen nicht nur den Blutzucker, sondern auch den Blutdruck und den Puls, was besonders bei älteren Menschen mit Herzkrankheiten problematisch sein kann.

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Wer Alkohol konsumiert, sollte sich daher eher am “südländischen Trinkverhalten” orientieren, schreibt das Deutsche Ärzteblatt. Also lieber regelmäßig wenig Alkohol trinken (höchstens ein Glas pro Tag und nichts Hochprozentiges) als gelegentlich “über die Stränge schlagen”. Eine Studie hat gezeigt, dass das Risiko für Herzinfarkt bei Menschen, die nur gelegentlich, dann aber reichlich Alkohol trinken, bereits kurz nach dem ersten Glas deutlich steigt.

4. Stress abbauen

Regelmäßige Erholung, das “Runterkommen”, spielt beim Umgang mit Bluthochdruck eine große Rolle. Entspannungsverfahren wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung haben zwar keinen unmittelbaren Effekt auf die erhöhten Blutdruckwerte, aber sie sorgen für einen Ausgleich zu den Stressphasen im Alltag, sagt Hochdruck-Experte Jakob Gruber. Stressphasen sind vor allem dann schädlich, wenn man nicht genug Zeit und Gelegenheit hat, sich ausreichend davon zu erholen. Wie man das macht, hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Tanzen, Bogenschießen oder Meditieren auf dem Sitzkissen – Hauptsache, man entspannt sich dabei.

Wer Yoga, progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training erlernen möchte, kann sich zum Beispiel bei seiner Krankenkasse oder der Volkshochschule nach entsprechenden Angeboten erkundigen. Die gezielte Anleitung durch einen erfahrenen Kursleiter ist oft hilfreicher als das selbstständige Lernen mit einem Buch oder einer CD.

5. Weniger Salz ist mehr

Fast alle Menschen mit Bluthochdruck profitieren, wenn sie ihren Salzkonsum auf drei bis fünf Gramm Kochsalz pro Tag beschränken, sagt Hochdruckexperte Gruber. Dadurch lässt sich der Blutdruck um vier bis fünf mmHg senken. Die Umsetzung dieser Empfehlung ist jedoch nicht immer einfach. Denn Salz versteckt sich zum Beispiel in Brot, Wurst und Käse, in Fertiggerichten, Gewürzmischungen oder Ketchup. In einer Fertigpizza steckt zum Beispiel mehr Salz, als man am Tag essen sollte. Menschen mit Bluthochdruck sollten daher Fertigprodukte möglichst meiden und stattdessen mit frischen Zutaten selbst kochen. Frisch gehackte Kräuter sind eine ideale Alternative zum Salzstreuer (der am besten vom Tisch verbannt wird). Wenn man Wurst und Käse isst, sollte man salzarme Sorten bevorzugen. Mortadella und feine Leberwurst enthalten zum Beispiel deutlich weniger Salz als geräucherter Schinken oder Salami, Mozzarella und Frischkäse sind salzärmer als Gorgonzola oder Gouda.

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6. Endlich mit dem Rauchen aufhören

Rauchen schädigt nicht nur die Innenhaut der Blutgefäße und fördert Verkalkungen, sondern hat auch über das vegetative Nervensystem einen direkten gefäßverengenden Effekt. Bereits eine einzige Zigarette lässt den Blutdruck für etwa 15 Minuten steigen.

Es lohnt sich natürlich, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht nur wegen des Blutdrucks, sondern aus vielen Gründen. Es ist jedoch bekannt, dass es nicht leicht ist. Vor allem bei starken Rauchern sind die Erfolgsaussichten ohne professionelle Hilfe gering. Raucherentwöhnungsprogramme, wie sie zum Beispiel an Volkshochschulen oder von Gesundheitseinrichtungen angeboten werden, erhöhen die Erfolgsraten deutlich – auch und gerade, wenn man bereits mehrere erfolglose Abstinenzversuche hinter sich hat. Es lohnt sich also, nicht aufzugeben.

Im Einzelfall kann der Arzt ein Medikament verschreiben, das den Übergang erleichtert. Und selbst wenn es nicht gelingt, ganz mit dem Rauchen aufzuhören: Jede Zigarette weniger ist auf lange Sicht ein Erfolg. Informationen über Raucherentwöhnungsprogramme erhält man zum Beispiel bei seinem Arzt oder seiner Krankenkasse.

7. Übergewicht reduzieren, Druck senken

Wohlfühlgewicht statt Wohlstandsbauch: Durch das Abnehmen um ein Kilogramm lassen sich um bis zu zwei mmHg erhöhte Blutdruckwerte senken. Bei nur fünf Kilogramm weniger sind es bis zu zehn mmHg – ein beachtlicher Erfolg. Auch die Insulinempfindlichkeit verbessert sich in der Regel deutlich, so dass oft auch die Insulin- oder Tablettendosis reduziert werden kann. Radikale Diäten versprechen zwar oft schnelle Gewichtsverluste innerhalb weniger Wochen, langfristig erfolgversprechend ist jedoch in der Regel nur eine dauerhafte Ernährungsumstellung mit dem Ziel, mehr Kalorien zu verbrauchen als aufzunehmen.

Man kann bereits einen Anfang machen, indem man seine Ernährungsgewohnheiten kritisch hinterfragt und überlegt, wo man Kalorien leicht einsparen kann. Zum Beispiel durch den Verzicht auf zuckerhaltige Getränke oder durch den Austausch einer Salamisemmel vom Bäcker gegen ein selbstgemachtes Müsli in der Mittagspause. Oder indem man am Abend vor dem Fernseher Chips und Schokolade gegen eine Portion Obst eintauscht. Regelmäßige körperliche Bewegung hilft beim Abnehmen, da dabei Kalorien verbraucht werden. Allerdings gelingt es in der Regel kaum, dauerhaft abzunehmen, wenn man nur Sport treibt, ohne auch sein Essverhalten zu ändern.