Lernen gehört zum Leben dazu und für viele Menschen verbessern sich mit der schulischen Qualifikation ihre beruflichen Lebensläufe enorm. Auch ohne oder nur mit niedrigem Schulabschluss sind viele Karrierewege möglich. Abendschulen und Kollegs bieten die Möglichkeit, auf dem zweiten Bildungsweg Abschlüsse nachzuholen und berufliche Qualifikationen zu erwerben.
Was ist eine Abendschule?
Im Schuljahr 2021/22 haben über 35.000 Auszubildende in Deutschland an knapp 300 Abendschulen und Kollegs einen Schulabschluss nachgeholt oder eine höhere berufliche Qualifikation erworben. Abendschulen und Kollegs sind speziell für berufstätige Menschen konzipiert und ermöglichen es, neben der Berufstätigkeit einen Schulabschluss nachzuholen und einen weiteren Karriereschritt zu wagen. Der Unterricht findet in den Abendstunden oder am Wochenende statt. Diese Doppelbelastung von Beruf und Ausbildung ist zwar anstrengend, führt aber bei erfolgreichem Abschluss zu mehr Selbstvertrauen und Bestätigung.
Welche Formen der Abendschule gibt es?
Es gibt verschiedene Formen von Abendschulen, je nach Grad der Vorbildung und gewünschtem Abschluss. An einer einjährigen Ausbildung an einer Abendhauptschule können Erwachsene den Hauptschulabschluss nachholen. An Abendrealschulen können sie den mittleren Schulabschluss erlangen, während das Abendgymnasium den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife ermöglicht. Im Unterschied zu Abendschulen sind Kollegs Vollzeitschulen, an denen ebenfalls die allgemeine Hochschulreife erlangt werden kann.
Wie lange dauert die Ausbildung an einer Abendschule?
Die Ausbildungsdauer an einer Abendschule hängt vom angestrebten Schulabschluss ab. Je nach Abschluss kann die Ausbildung ein Jahr (Hauptschulabschluss), zwei Jahre (Realschulabschluss) oder drei bis vier Jahre (Abitur) dauern. Die individuelle Vorbildung spielt ebenfalls eine Rolle. Wer seinen Schulabschluss nachholen möchte, sollte daher zunächst genau recherchieren und seine vorhandenen Abschlüsse nachweisen.
Öffentlich oder privat: Was kostet die Abendschule?
Die Kosten für eine Ausbildung an einer Abendschule können variieren. In der Regel sind staatliche Abendschulen kostenfrei, allerdings können je nach Bundesland Gebühren für die Ausbildung oder Abschlussprüfungen anfallen. Private Abendschulen verlangen Gebühren, die zwischen 50 Euro und 300 Euro pro Monat liegen können. Zusätzliche Kosten können für Schulmaterialien und Fahrtkosten entstehen. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Schüler-BAFöG zu beantragen und finanzielle Unterstützung für die Ausbildung zu erhalten.
Alternativen zur Abendschule
Eine Alternative zur stationären Abendschule ist der Fernunterricht. Hier können Schulabschlüsse ebenfalls nachgeholt werden und Fort- und Weiterbildungen per Fernstudium absolviert werden. Der Fernunterricht bietet den Vorteil von flexiblen Unterrichtszeiten, keinem Fahrtweg und individuellen Lehrplänen.
Wer seinen Schulabschluss nachholen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten auf dem zweiten Bildungsweg. Abendschulen und Fernunterricht ermöglichen es berufstätigen Erwachsenen, ihren Schulabschluss zu verbessern und damit ihre beruflichen Chancen zu steigern.