Geschwollene und schwere Beine können ein Zeichen für Venenschwäche sein. Mit Kneipp-Güssen und Heilpflanzen können die Venen unterstützt und die Beschwerden gelindert werden.
Unser Körper kommt normalerweise gut mit hohen Temperaturen zurecht. Gesunde Venen helfen dabei, sich selbst zu kühlen: Bei Hitze dehnen sie sich aus, es fließt mehr Blut in die Haut und Wärme wird nach außen abgegeben. Bei Venenproblemen funktioniert dieses System nicht mehr reibungslos. Auch ein sitzender Bürojob, Berufe, bei denen man lange stehen muss, oder lange Abende auf der Couch sind langfristig nicht gesund für unsere Venen.
Wenn das Blut stagniert
Täglich fließen etwa 7.000 Liter Blut durch die Venen, entgegen der Schwerkraft zum Herzen. Kleine Venenklappen an den Innenwänden der Gefäße verhindern, dass das Blut zurückfließt. Sie öffnen sich für das Blut, das zum Herzen fließt, und blockieren den Rückfluss.
Bei Venenerkrankungen funktioniert dieser Prozess nicht mehr, da die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Das Blut sammelt sich in den Beinen, Flüssigkeit tritt in das umliegende Bindegewebe aus. Anfangs treten diese Schwellungen (Ödeme) nur gelegentlich auf und verschwinden über Nacht oder zeigen sich als Besenreiser.
Chronische Venenerkrankungen sind jedoch gar nicht so selten und betreffen auch junge Menschen. Wenn die Beschwerden über Jahre bestehen, sprechen Mediziner von einer chronisch-venösen Insuffizienz, die Entzündungen und Thrombosen verursachen kann.
Die Ursachen
Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Oft ist schwaches Bindegewebe der Grund dafür, dass die Venen nicht genug Halt durch die Muskeln erhalten. Insbesondere während der Schwangerschaft treten vermehrt Wassereinlagerungen auf. Auch Bewegungsmangel und Übergewicht verstärken die Probleme. Die Veranlagung zu schwachen Gefäßen ist oft erblich bedingt. Mehr über chronische Venenerkrankungen erfahren Sie in unserem Artikel “7 Tipps zur Venenpflege”.
Typische Sommerbeschwerden
Wenn die Venen bereits vorgeschädigt sind, können sie dem Druck des Blutes nicht standhalten und erweitern sich, insbesondere bei Wärme. Die Venenklappen schließen dann schlechter und nicht vollständig, das Blut staut sich in den Gefäßen. Flüssigkeit tritt in das umliegende Gewebe aus und die Betroffenen klagen über müde, schwere Beine und geschwollene Füße.
Die natürliche Muskelpumpe unterstützt die Venen
Die Beinvenen leisten Schwerstarbeit. Allerdings können sie das nicht alleine bewältigen. Die Fuß- und Beinmuskeln, die die Venen umgeben, dienen als natürliche Pumpe für den Blutfluss. Bei jeder Anspannung drücken sie das Blut entgegen der Schwerkraft von den Füßen zum Herzen. Diese Wadenmuskelpumpe wird durch viele alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Laufen, Treppensteigen oder Radfahren aktiviert.
Eine kalte Dusche lindert schwere Beine
Kalte Güsse oder Wechselduschen nach Sebastian Kneipp sorgen für Abkühlung und verbesserte Durchblutung. Durch die kalt-warmen Reize verengen und erweitern sich die Blutgefäße, wodurch die Pumpfunktion der Venen unterstützt wird. Weitere positive Effekte sind eine indirekte Aktivierung des Kreislaufs und des Stoffwechsels sowie eine Stärkung des Immunsystems.
Kneippen in den eigenen vier Wänden
Die Wasseranwendungen können ganz einfach zu Hause durchgeführt werden. Alles, was Sie brauchen, ist eine Badewanne oder eine Dusche und einen Duschschlauch. Beachten Sie dabei Folgendes:
- Beginnen Sie mit warmem Wasser.
- Gießen Sie das kalte Wasser langsam über die Beine.
- Beginnen Sie am rechten Bein und bewegen Sie sich in Richtung Herz.
- Wiederholen Sie den Vorgang am linken Bein.
Pflanzliche Unterstützung
Häufige Venenprobleme sollten immer mit einem Arzt besprochen werden. Unterstützende Therapien können kühlende Salben und Gele oder pflanzliche Präparate sein. Tabletten und Kapseln wirken effektiver als äußerlich angewendete Salben oder Gele. Sie können Beschwerden wie schwere Beine deutlich lindern.
Die Arzneimittel enthalten unter anderem Auszüge aus Rosskastanien oder rotem Weinlaub. Klinische Studien deuten darauf hin, dass bestimmte pflanzliche Extrakte Entzündungen hemmen, Schwellungen reduzieren, Schmerzen lindern und die Durchlässigkeit der Blutgefäße verbessern können.
Alltagstipps für starke Venen
Um Ihren Venen etwas Gutes zu tun und schweren und geschwollenen Beinen vorzubeugen, können Sie folgende Tipps befolgen:
- Machen Sie regelmäßig Bewegung, insbesondere Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken.
- Vermeiden Sie langes Sitzen oder Stehen.
- Heben Sie Ihre Beine hoch, um den Blutrückfluss zu fördern.
- Tragen Sie bequeme Schuhe und vermeiden Sie hohe Absätze.
- Vermeiden Sie enge Kleidung, die die Durchblutung einschränkt.
- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und wenig Salz.
Mit diesen Maßnahmen können Sie Ihre Venen stärken und Beschwerden lindern.