Abluftsteuerung: So bleiben Dunstabzugshaube und Kaminofen ungefährlich

Abluftsteuerung: So bleiben Dunstabzugshaube und Kaminofen ungefährlich

Schnell die Dunstabzugshaube anmachen, um aufdringliche Essensgerüche und Feuchtigkeit aus der Küche ziehen zu lassen oder an kühlen Abenden die goldgelben Flammen und den Funkenflug im Kamin beobachten… Was harmlos und alltäglich klingt, kann in manchen Fällen zur unbemerkten Gefahr für die Bewohner werden.

Fenster und Türen werden immer dichter, moderne Gebäude sind zunehmend besser gedämmt. So ist auch der Luftaustausch nach draußen weitgehend abgeriegelt. Diese Tatsache kann sich schneller auf den Sauerstoffgehalt in unseren Wohnräumen auswirken als den meisten bewusst ist.

Kamin und Dunstabzugshaube können zusammen zur Gefahr werden

Besonders die bei Architekten und Planern immer beliebter werdenden offenen Wohnraumkonzepte mit integrierter Küche und Kaminofen in einem Raum stellen eine besondere Gefahr dar. Das Problem: Brennt in einem offenen Wohnraum der Kamin und läuft gleichzeitig die Abluft-Dunstabzugshaube über dem Herd, baut sich in gut gedämmten Gebäuden bei geschlossenen Fenstern und Türen Unterdruck auf. Bei Unterdruck kehrt sich die Strömungsrichtung im mit dem Kaminofen verbundenen Kamin um: Anstatt, dass sie den Weg nach draußen findet, wird die Abluft samt giftiger Abgase ins Innere des Raumes gesogen. Das kann fatale Folgen haben. Im schlimmsten Falle droht eine tödliche Kohlenmonoxid-Vergiftung der Bewohner. Der gleiche Effekt kann beim gleichzeitigen Betrieb eines Kamins und eines Abluftwäschetrockners oder von Ventilatoren in Kombination mit einer Lüftungs- oder Warmluftheizungsanlage entstehen.

Gesetzliche Verordnungen zur Abluftsteuerung

Der Gesetzgeber reagierte auf diese Gefahr mit §4 Absatz 2 der Feuerungsverordnung, der diesem Szenario entgegenwirken soll (§4 Abs. 2 FeuVO).

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Damit beschreibt der Gesetzgeber eindeutig die Maßnahmen, die zum sicheren Betrieb von Kaminöfen ergriffen werden müssen.

Technische Überwachung und Steuerung als Gegenmaßnahme

Mit einigen technischen Überwachungs- und Steuerungsmöglichkeiten kann man die Gefahr bannen. Grundsätzlich gilt für den Betrieb einer Dunstabzugshaube mit Abluftleitung nach draußen – mit und ohne gleichzeitigen Betrieb eines Kamins – immer die Regel, das Fenster zu öffnen, um neue Luft in den Raum einströmen zu lassen. Um sicherzugehen, dass man dies auf keinen Fall vergisst und es zu keinen Unfällen aus Unwissenheit oder Nachlässigkeit kommen kann, gibt es einige technische Hilfsmittel, die einen sachgemäßen und sicheren Betrieb sicherstellen.

Mit ein paar technischen Hilfsmitteln ist auch ein gleichzeitiger Betrieb einer raumluftabhängigen Feuerstätte, wie zum Beispiel eines holz- oder kohlebetriebenen Kaminofens und eines luftabsaugenden Geräts ohne Probleme möglich. Der Kaminofen absorbiert dabei die Verbrennungsluft aus dem ihn umgebenden Raum, seine Abgase werden durch einen Kamin ins Freie abgeführt.

Im Folgenden eine Übersicht dazu.

Unterdruckwächter

Mit einem Luftdruckwächter kann vermieden werden, dass zu viel Luft und somit Sauerstoff aus dem Raum ins Freie geleitet wird. Sinkt der Luftdruck im Wohnraum gegenüber dem Außendruck um mehr als 4 Pascal (Einheit für Luftdruck), schalten Luftdruckwärter das luftabsaugende Gerät ab. Dies funktioniert oft über die bei den meisten Systemen integrierte Steckdose, über die das angeschlossene Gerät mit Strom versorgt wird. Die Stromversorgung, an der die Ablufteinrichtung angeschlossen ist, wird unterbrochen und die Dunstabzugshaube geht außer Betrieb. Ist der Luftdruck wieder ausgeglichen, schaltet sich die Dunstabzugshaube – je nach Luftdruckwächtermodell – entweder automatisch wieder ein oder dies muss manuell angestoßen werden.

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Diese Art der Steuerung ist in der Regel zwar kostenintensiver als kabelgebundene oder funkbetriebene Kontaktschalter am Fenster, zeichnet sich jedoch durch mehr Komfort aus, da zum Beispiel die Montage des Luftdruckwächters meist sehr einfach vorzunehmen ist. Das kleine Gehäuse wird bei manchen Geräten einfach auf einem Küchenschrank angebracht und über den Stecker des Abluftgerätes verbunden. Zwei dünne Luftschläuche werden beim Abluftkanal nach außen geleitet. Damit wird die Differenzdrucküberwachung vorgenommen.

Funk-Dunstabzugssteuerung

Bei einer Funk-Dunstabzugssteuerung, wie zum Beispiel der FDS 100 von Schabus, kann ein Abluftsystem nur dann benutzt werden, wenn ein Fenster im Raum geöffnet ist und die dafür erforderliche Zuluft in den Raum einströmen kann. Dies sichert auch beim Betrieb einer Dunstabzugshaube die ausreichende Versorgung der Raumluft mit Sauerstoff und vermeidet das Entstehen eines Vakuums. Beim Betrieb eines Kaminofens wird das Ansaugen von giftigen Gasen so unterbunden. Ein Kontaktsystem überwacht die Position des Fensterflügels und übermittelt per Funk den Zustand an das Empfängermodul. Der Empfänger wird in das Abluftsystem eingebaut und kontrolliert lediglich den Abluftventilator. Die Beleuchtung des Dunstabzugs ist bei diesem Modell davon nicht betroffen und funktioniert auch bei geschlossenem Fenster.

Kabel-Dunstabzugssteuerung

Auch beim Einsatz einer Kabel-Abluftsteuerung wie der KDS 210 von Schabus kann ein Abluftsystem nur dann benutzt werden, wenn ein Fenster im betroffenen Raum geöffnet ist und die notwendige Zuluft einströmen kann. Ein Magnetschalter am Fensterflügel überwacht kontinuierlich, ob das Fenster offen oder geschlossen ist, und übermittelt diese Information über ein dünnes Kabel an das Steuergerät. Dieses gibt die Stromzufuhr für das Abluftgerät nur dann frei, wenn das Fenster gekippt oder geöffnet ist. Auch mit diesem Steuerungstyp ist die Montage ohne großen Aufwand umsetzbar. Das Steuergerät wird einfach zwischen Steckdose und Netzstecker der Dunstabzugshaube gesteckt. Die Netzstecker-Sicherung verhindert das Umstecken des Gerätesteckers der Dunstabzugshaube. Die Steuerleitung wird am Magnetschalter angeklemmt. Wichtig für diese Art der Steuerung ist ein vorhandener Fensterkontakt.

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Auf Zulassung achten

Beim Kauf technischer Überwachungs- oder Steuerungsmodule sollten Sie unbedingt auf die DIBt-Zulassung achten. So können Sie sichergehen, geprüfte Technologie einzusetzen. Auch wird Ihr Schornsteinfeger auf diese Zulassung achten, wenn er eine Betriebsprüfung der Feuerstelle vornimmt. So ist der zuständige Bezirksschornsteinfeger auch die Prüfinstanz vor der Inbetriebnahme eines Kaminofens, eines offenen Kamins oder eines Kachelofens. Er erteilt eine Betriebserlaubnis und erst dann können Sie unbesorgt das Kaminfeuer in den eigenen vier Wänden genießen.