Abraham im Koran: Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Judentum, Christentum und Islam

Abraham im Koran: Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Judentum, Christentum und Islam

Sowohl das Judentum, das Christentum als auch der Islam werden als abrahamitische Religionen bezeichnet. Abraham hat in allen drei Religionen eine grundlegende Bedeutung für die eigene Identität. Doch wie genau wird Abraham in den drei monotheistischen Religionen verstanden und interpretiert? Handelt es sich dabei lediglich um eine Figur gleichen Namens? In dieser Artikel steht die Gestalt des Abrahams im Koran im Zentrum, da Mohammed lediglich “Anleihen” aus jüdisch-christlichen Schriften genommen hat.

Der Koran und seine Entstehung

Der Koran entstand in einer Zeit, in der verschiedene christliche, jüdische und synkretistische Strömungen in Arabien vorherrschten. Mohammed wuchs in dieser religiös vielseitigen Umgebung auf. Der Koran wird von Muslimen als das Wort Gottes betrachtet, das durch den Erzengel Gabriel über einen Zeitraum von etwa 23 Jahren herabgesandt wurde. Mohammed empfing diese Offenbarungen und interpretierte sie. Die Muslime bezeichnen den Koran als “Vortrag, Lesung” und verbinden ihn mit dem Zusatz “al-Karim”, was “der Erhabene” bedeutet.

Die erste schriftliche Niederschrift des Korans erfolgte wahrscheinlich auf Anweisung des ersten Kalifen Abū Bakr. Er beauftragte einen Schreiber, alle Offenbarungen Mohammeds zu sammeln und zusammenzustellen. Der Koran als Buch entstand erst unter dem dritten Kalifen Osman. Es gibt verschiedene Lesarten des Korans aufgrund der spezifischen Eigenschaften der früharabischen Schrift. Der Koran enthält 114 Suren, die nicht chronologisch, sondern nach Länge geordnet sind. Es gibt eindeutige und offene Verse, die eine Interpretation zulassen.

Abraham im Koran

Abraham nimmt eine zentrale Position ein, da er vor der Geschichte des Volkes Israel im Buch Genesis erwähnt wird. Für die Muslime ist Abraham der Erste, der Gott als den alleinigen bekannte und gegenüber anderen Götterverehrungen bezeugte. Abraham wird als Freund Gottes bezeichnet. Laut Koran ist er ein Hanif, ein Gottsucher, der von Gott entdeckt und berufen wurde.

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Im Koran wird die Geschichte von Abraham nicht chronologisch dargestellt. Es wird auf verschiedene Etappen in der jüdischen Geschichte verwiesen und gleichzeitig werden Umdeutungen vorgenommen. Die Darstellung Abrahams variiert je nach mekkanischen und medinensischen Suren.

In den mekkanischen Suren wird Abraham als bedeutendster Prophet und Freund Gottes beschrieben. Es wird erzählt, wie Abraham seinem Vater und dessen Volk vorwirft, Götzen anzubeten, und wie er sich Allah zuwendet. Abraham wird im Koran als Hanif bezeichnet und es wird von seinem Kampf gegen den Götzendienst seiner Heimat berichtet. Als Abraham die Menschen nicht überzeugen kann, zerstört er die Götzenbilder. Allah bewahrt Abraham vor den Flammen, als die Wütenden ihn verbrennen wollten. Der Koran erwähnt auch, dass Abraham seinen Sohn opfern wollte, bis Allah einen Widder als Ersatz schickte.

Abraham wird im Koran als Vorbild im Glauben dargestellt. Er wird als rein im Glauben beschrieben und als jemand, der Gott über alles stellt. Die Gläubigen werden aufgefordert, sich an Abraham, Isaak und Jakob zu erinnern, und nicht die Religionen zu spalten, die Noah, Abraham, Mose und Jesus verkündet haben.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Judentum, Christentum und Islam

Die Darstellung Abrahams im Judentum, Christentum und Islam weist Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Abraham wird in allen drei Religionen als zentraler Prophet betrachtet. Im Judentum geht es vor allem um den Bund zwischen Gott und Abraham sowie um die Opferung Isaaks. Im Christentum wird Abraham als Vater des Glaubens verehrt. Im Islam steht Abraham für den Glauben an den einen Gott und die Abkehr vom Götzendienst. Trotz dieser Unterschiede wird Abraham als wichtige Figur angesehen, die die Grundlagen für den Glauben legt.

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Insgesamt hat Abraham im Judentum, Christentum und Islam eine große Bedeutung. Seine Gestalt wird in den drei Religionen unterschiedlich interpretiert, aber die Grundbotschaft seines Glaubens bleibt erhalten. Abraham ist ein Zeichen für den Glauben an den einen Gott und die Abkehr von anderen Götterverehrungen.

Quellen: