Es fällt nicht immer leicht zu erkennen, wann es für unseren geliebten Hund an der Zeit ist, ihn einzuschläfern. Hat er noch Freude am Leben, trotz seines Alters oder seiner Krankheit? Oder leidet er so sehr, dass es eine Erlösung für ihn wäre, ihm diesen letzten Dienst zu erweisen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die schwierige Entscheidung richtig treffen können.
Eine Entscheidung im Sinne des Hundes
Die wichtigste Grundlage für die Entscheidung, unseren Hund einzuschläfern, sollte unabhängig von unseren eigenen Bedürfnissen und Gefühlen getroffen werden. Wir sollten allein im Sinne des Hundes handeln und uns um sein Wohl kümmern.
Es darf niemals der Grund für das Einschläfern sein, dass die Haltung eines kranken oder alten Hundes mühsam ist. Ein Hund “nicht mehr perfekt” oder unbequem geworden zu sein, ist kein Verbrechen und rechtfertigt nicht, ihn aus unserem Leben zu reißen.
Auf der anderen Seite ist es jedoch auch unverantwortlich, Schmerzen und Leiden eines Hundes zu dulden oder die Augen davor zu verschließen. Unsere Angst vor dem Einschläfern und vor dem schmerzhaften Verlust des geliebten Tieres darf nicht dazu führen, dass wir unser Haustier quälen. Das wäre missverstandene Liebe auf Kosten des Hundes.
Wir tragen eine große Verantwortung für unseren Hund. Er ist auf unsere Fürsorge angewiesen und muss sich darauf verlassen können. Wenn er leidet, schulden wir es ihm, ihn zu erlösen.
Kriterien für das Einschläfern
Es gibt keine eindeutigen Kriterien für das Leiden und die Lebensfreude eines Hundes. Die Angst davor, die falsche Entscheidung zu treffen, verunsichert viele Hundebesitzer. Es liegt an uns, zu erkennen, ob unser blinder Hund beispielsweise noch Freude am Leben hat oder ob es Zeit ist, unseren Dackel wegen Lähmung einzuschläfern. In jedem Fall möchten wir verhindern, dass wir unseren Hund zu früh aus dem Leben reißen. Wir sollten jedoch bedenken, dass jedes Tier individuell ist und was für den einen Hund ein erträglicher Zustand ist, kann für den anderen unerträglich sein.
Ein Hund, der durch einen Tumor ein Auge verliert, muss deshalb nicht seine Lebensfreude verlieren. Aber wenn der Tumor auf Nerven und Gehirn drückt und das Tier seine Umwelt kaum noch wahrnehmen kann, sollten wir darüber nachdenken, ihn von seinen Qualen zu befreien.
Ein Alarmzeichen ist oft, wenn ein Tier aufhört zu fressen oder aufgrund einer fortgeschrittenen Krankheit nicht mehr fressen kann. Auch das allgemeine Verhalten und die Lebensfreude des Hundes geben oft Hinweise. Ein Hund, der noch Freude am Leben hat und aktiv am Leben seiner Menschen teilnehmen kann und will, wird sich anders verhalten als ein Hund, der unter starken Schmerzen und Leiden leidet.
Wie erkennen wir, ob der Hund leidet?
Letztendlich sind der Art und das Ausmaß der Erkrankung und der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes entscheidend. Es ist auch wichtig, dass wir uns in die Lage unseres Hundes versetzen und seine Situation nicht vom menschlichen Standpunkt aus beurteilen.
Es liegt an uns zu entscheiden, wann es Zeit ist, unseren Hund von seinem Leiden zu erlösen und ihn einzuschläfern. Diese schwere Entscheidung kann uns leider niemand abnehmen. Wenn wir Zweifel haben, sollten wir unseren Tierarzt um Rat und Hilfe bitten und seine Meinung und Erfahrung einholen.
Der Ablauf des Einschläferns
Größere Tiere werden vor dem eigentlichen Einschläfern oft mit einem Beruhigungsmittel behandelt. Dieses sogenannte Sedativum oder Neuroleptikum versetzt den Hund in einen tiefen Schlaf. Erst dann wird das eigentliche Narkosemittel in die Blutbahn gespritzt. Aufgrund der tiefen Narkose wird der Hund keine körperlichen Schmerzen empfinden. Er hört auf zu atmen, und sein Herz hört auf zu schlagen.
Es kann sein, dass der Hund noch Muskelzuckungen zeigt oder Harn und Kot ablässt, wenn er stirbt. Diese Bewegungen sind jedoch rein reflexartig und nicht ein Zeichen von Schmerz oder Bewusstsein.
Der Abschied von unserem treuen Begleiter
Viele fragen sich, ob unser Hund sich seines nahenden Endes bewusst ist, wie er damit umgeht und ob und wie wir ihm dabei helfen können. Tiere ziehen sich in freier Wildbahn oft zurück oder trennen sich von ihrer Familie, wenn sie ihren Tod erwarten. Sie ahnen den bevorstehenden Abschied und bereiten sich instinktiv darauf vor.
Auch ein Haustier, das von selbst signalisiert, dass seine Zeit gekommen ist, wird Ähnliches empfinden und erleben. Es trauert möglicherweise, aber der bevorstehende Tod bereitet ihm keine Angst. Es handelt sich mehr um Kummer und die Angst seiner Menschen, die den Hund unruhig machen.
In den letzten Stunden sollten wir versuchen, stark zu sein und unseren Hund nicht zu beunruhigen. Gut gemeinte Gesten wie besondere Mahlzeiten oder lange Schmusestunden können den Hund eher verunsichern. Wir sollten unsere eigene Verzweiflung und Hilflosigkeit nicht spüren lassen.
Vorbereitungen treffen
Wir sollten auch die äußeren Umstände so gestalten, dass unserem Hund in seinen letzten Stunden unnötiger Stress und beängstigende Aufregung erspart bleiben. Wir sollten uns mit unserem Tierarzt besprechen und fragen, ob er einen Hausbesuch machen kann, um unseren Hund in seiner vertrauten Umgebung einzuschläfern. Wenn das nicht möglich ist, sollten wir uns einen speziellen Termin geben lassen, idealerweise am Anfang oder am Ende der Sprechstunde, um lange Wartezeiten in der Praxis zu vermeiden.
Es ist wichtig, vorher zu überlegen, ob wir in den letzten Minuten bei unserem Hund sein möchten. Diese Entscheidung spontan zu treffen, könnte uns überfordern und auch den Hund belasten. Wir sollten auch in Ruhe darüber nachdenken, ob wir eine nahestehende Person bitten möchten, uns in diesem schweren Moment zur Seite zu stehen.
Was passiert nach dem Einschläfern?
Wir sollten auch mit unserem Tierarzt besprechen, was nach dem Einschläfern mit unserem Hund geschehen soll. Ob wir den Körper mit nach Hause nehmen, selbst beerdigen oder den Tierarzt bitten, sich darum zu kümmern.
Der Verlust eines Hundes ist schwer zu überwinden und jeder geht anders mit Trauer um. Wir sollten herausfinden, was uns wirklich hilft, mit der Trauer um unseren Hund umzugehen. Mit der Zeit werden wir lernen, mit dem Verlust umzugehen.
[E-E-A-T]: Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness, Experience
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