Sanitärinstallationen sind ein wichtiges Element in jedem Gebäude. Während oft die sanitären Anlagen selbst im Mittelpunkt des Interesses stehen, darf man die Bedeutung von Absperrarmaturen nicht unterschätzen. Diese Armaturen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es um die sichere Funktion der Rohrleitungen geht. Damit sie im Störungs- oder Wartungsfall einwandfrei arbeiten, ist die Fachkompetenz des Installateurs gefragt.
Begriffsdefinitionen
Die Begriffe für Trinkwasserarmaturen können zu Verwirrungen führen. Die DIN 1988 versucht, Klarheit zu schaffen. Sie beschreibt im Teil 1 und Teil 2 Absatz 4 Armaturen und definiert die geltenden Begriffe. Dabei unterscheidet man grob zwischen Leitungsarmaturen (Absperrarmaturen, Drosselarmaturen), Entnahmearmaturen und Sicherungsarmaturen.
Absperrarmaturen: Bauarten, Einsatzgebiete und Einbau
Es gibt verschiedene Bauarten von Absperrarmaturen, darunter Schrägsitzventile, Schieber (Kolbenschieber), Kugelhähne und Geradsitzventile. Geradsitzventile werden häufig als Unterputzarmaturen eingesetzt und eignen sich für Stockwerksleitungen mit geringen Fließgeschwindigkeiten. Schieber und Kugelhähne hingegen sind strömungsgünstig und können bei erhöhten Fließgeschwindigkeiten betrieben werden.
Rechtliche Grundlagen
Armaturen in Trinkwasserinstallationen müssen DIN-DVGW zugelassen sein. Dadurch ist gewährleistet, dass die Armaturen austauschbar sind, definierte Druckverluste haben und eine Funktionsgarantie für den bestimmungsgemäßen Gebrauch bieten. Zudem haben sie keinen Einfluss auf die Trinkwasserqualität und ihr Geräuschverhalten wurde geprüft.
Rohranschlüsse
Je nach Rohrmaterial müssen die Anschlüsse der Absperrarmaturen unterschiedlich gestaltet sein. Es gibt Anschlüsse für Stahlrohr, Kupferrohr, Mehrschichtverbundrohr, Kunststoffrohrsysteme und Edelstahlrohr. Die richtige Anschlussart stellt sicher, dass die Armatur korrekt eingebaut werden kann.
Gehäusematerialien
Absperrarmaturen werden üblicherweise aus Messing hergestellt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen Gussmessing und Pressmessing. Pressmessing zeichnet sich durch eine glattere Oberfläche, ein gleichmäßigeres Gefüge und eine höhere Korrosionsresistenz aus. In bestimmten Fällen werden auch Rotguss und Edelstahl eingesetzt.
Spezielle Absperrarmaturen
Neben den herkömmlichen Absperrarmaturen gibt es auch spezielle Armaturen für besondere Einsatzgebiete. Verteilerarmaturen erlauben beispielsweise das Anschließen mehrerer Armaturen aneinander, während Wasserzählerarmaturen mit einer Wasserzähler-Verschraubung ausgestattet sind.
Absperrarmaturen sind essentiell für eine sichere und funktionierende Trinkwasserinstallation. Durch die Einhaltung rechtlicher Grundlagen und die Verwendung von hochwertigen Materialien gewährleisten sie eine hohe Qualität und Funktionalität. Die Vielfalt der Bauarten ermöglicht eine individuelle Anpassung an die Anforderungen jeder Installation.