Hast du dich schon einmal gefragt, was der Unterschied zwischen Absprung und Ausstieg ist? Trotz ihrer Unterschiede werden diese Begriffe oft verwechselt. Kein Wunder, denn sie können auf den ersten Blick ziemlich komplex erscheinen. Aber lass mich das für dich vereinfachen!
Ausstieg: Tschüss und bis bald
Ein Ausstieg (Exit) findet immer auf der letzten Seite eines Besuchs statt. Der User verlässt deine Website, indem er den Browser schließt, zu einer anderen Website wechselt oder die Sitzung nach 30 Minuten Inaktivität automatisch endet.
Die Ausstiegsrate gibt an, wie viele User deine Website auf einer bestimmten Seite verlassen haben. Sie ist seitenbezogen. Eine hohe Ausstiegsrate muss nicht zwangsläufig negativ sein. Es kann bedeuten, dass der Inhalt einer Seite nicht attraktiv genug ist und die User deshalb die Seite verlassen. Andererseits kann es auch bedeuten, dass die User die gewünschte Information auf dieser Seite gefunden haben und zufrieden die Website verlassen.
Absprung: User kommen und gehen
Ein Absprung ist schon etwas spektakulärer. Dabei verlässt der User deine Website, nachdem er nur eine einzige Seite besucht hat. Diese User kommen auf deine Website und verlassen sie sofort, ohne weitere Unterseiten aufzurufen.
Die Absprungrate gibt den Anteil der Besucher an, die deine Seite sofort wieder verlassen haben. Eine hohe Absprungrate deutet darauf hin, dass die meisten User kein Interesse an deiner Website haben. Aber Vorsicht, das ist nur die halbe Wahrheit!
Die Absprungrate in Google Analytics
Es ist wichtig zu beachten, dass die Absprungrate von verschiedenen Faktoren abhängt, wie dem Website-Typ (Blog vs. Onlineshop), der Branche, dem Seiten-Typ (Landingpage vs. Startseite), der Relevanz und der Quelle des Traffics. Daher muss die Absprungrate in Google Analytics aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.
Gesamt-Absprungrate
In der Zielgruppenübersicht findest du die Absprungrate für die gesamte Website. Wenn die Gesamtabsprungrate hoch ist, solltest du die Daten weiter analysieren, um herauszufinden, ob sie generell hoch ist oder bestimmte Faktoren wie eine Kampagne, eine Landingpage oder ein Marketing-Kanal darauf Einfluss haben.
Absprungrate je Marketingkanal
Im Channels-Bericht findest du die Absprungrate je Marketingkanal. Wenn ein bestimmter Kanal eine hohe Absprungrate aufweist, könnte eine Kampagne, eine Anzeige oder eine Landingpage dafür verantwortlich sein. Möglicherweise ist die Traffic-Qualität schlecht oder das Angebot nicht relevant genug. In beiden Fällen sollten die Kanäle und Kampagnen genauer analysiert werden.
Absprungrate je Seite
In den Content-Berichten findest du die Absprungrate je Seite. Besonders die Zielseiten (Landingpages) sind für die Analyse von Kampagnen interessant. Ist die Absprungrate nur für eine bestimmte Seite hoch, passen möglicherweise die Kampagne und die Landingpage nicht gut zusammen. Ein weiteres Problem könnte technischer Natur sein, wie beispielsweise ein nicht funktionierender Warenkorb-Button.
Absprungrate: Was ist gut? Was ist schlecht?
Als Faustregel und ohne Kontextfaktoren betrachtet, kann man sagen, dass eine Absprungrate über 80% negativ ist und die Website optimiert werden sollte. Kissmetrics hat die Absprungrate auf Industrie-Ebene heruntergebrochen. Aber ich finde es am besten, die Absprungrate im eigenen Vergleich zu analysieren. Wie gut bin ich heute im Vergleich zu vor einem Jahr? Wie verändert sich die Bouncerate im Zeitverlauf? Außerdem sollten neben der Absprungrate auch weitere Engagement-Werte auf der Website gemessen und betrachtet werden.
Die Absprungrate und die Ausstiegsrate sind entscheidende Metriken, um das Nutzerverhalten auf deiner Website zu analysieren. Indem du beide Metriken getrennt voneinander betrachtest, kannst du ein vollständiges Bild davon bekommen, wie gut deine Website funktioniert.
