Um einen Abszess beim Hund zu behandeln, rasiert die Tierärztin zunächst das Fell über der betroffenen Stelle. Foto: vetproduction
Was ist ein Abszess beim Hund?
Ein Abszess (Eitergeschwür) ist eine Eiteransammlung, die sich unter der Haut, an inneren Organen oder im Kiefer des Hundes bildet. Ein Abszess ist abgekapselt und verursacht eine deutliche Schwellung.
In der Regel bricht der Abszess beim Hund auf oder wird von einem Tierarzt geöffnet, um die eitrige Flüssigkeit abzulassen. Wenn ein innerer Abszess aufbricht, kann sich das umliegende Gewebe entzünden.
Was sind die Ursachen für einen Abszess beim Hund?
Infektionen sind die Hauptursache für einen Abszess beim Hund. Durch Bisse, Kratzer oder Stiche anderer Tiere gelangen Bakterien in die Haut des Hundes und verursachen eine Entzündung. Mit der Zeit bildet sich um die Entzündung oder eitrige Wundflüssigkeit eine Gewebekapsel.
Auch Verletzungen, Fremdkörper oder Erkrankungen der Zähne, der Maulhöhle oder des Kiefers können Abszesse verursachen. In einigen Fällen kann auch ein innerer Abszess entstehen, wenn die Bakterien über den Blutstrom oder die Lymphflüssigkeit zur Niere gelangen.
Wie äußert sich ein Abszess beim Hund?
Ein Hautabszess beim Hund zeigt sich durch eine immer größer werdende Schwellung unter der Haut. Die Schwellung bereitet dem Hund Schmerzen und fühlt sich warm an. Biss-, Kratz- oder Einstichstellen sind möglicherweise erkennbar und können verschorft sein.
Ein Hund mit einem Abszess kann auch Fieber haben, schlapp wirken und kaum Appetit zeigen.
Bei einem inneren Abszess kann eine Operation notwendig sein. Foto: vetproduction
Wie wird ein Abszess beim Hund diagnostiziert?
Die Tierärztin oder der Tierarzt kann einen Abszess unter der Haut des Hundes erfühlen. Eine Probe des Inhalts zeigt, ob die Schwellung mit eitriger Flüssigkeit gefüllt ist. Oft sind Kratz-, Biss- oder Einstichstellen erkennbar.
Für die Diagnose eines inneren Abszesses werden bildgebende Verfahren wie Ultraschall- oder Röntgenuntersuchungen eingesetzt.
Was macht der Tierarzt bei einem Abszess beim Hund?
Um einen Abszess beim Hund zu behandeln, wird das Fell über der betroffenen Stelle rasiert. Anschließend öffnet die Tierärztin oder der Tierarzt den reifen Hautabszess mit einem Skalpell und entleert die eitrige Flüssigkeit. Die Kapsel des Abszesses wird ebenfalls entfernt, um Rückfälle zu vermeiden.
Je nach Größe des Abszesses und dem Allgemeinzustand des Hundes kann eine örtliche Betäubung oder Vollnarkose erforderlich sein. Nach der Eröffnung des Abszesses wird die Wunde gründlich mit einer Desinfektionslösung gespült.
Wie geht es nach der OP weiter?
Um einer möglichen Blutvergiftung vorzubeugen, verschreibt der Tierarzt dem Hund in der Regel ein Antibiotikum, bis die Wunde verheilt ist. Die Wunde sollte regelmäßig beim Tierarzt gereinigt und Schorf und Eiter entfernt werden. Bei größeren Wundhöhlen wird eine Drainage gelegt, um eventuelles Wundsekret abfließen zu lassen. Schmerzmittel können bei Bedarf verabreicht werden. Ein innerer Abszess wird entweder mit Antibiotika oder durch eine operative Entfernung behandelt.
Wichtig: Lassen Sie einen Abszess beim Hund nur von einer Tierärztin oder einem Tierarzt behandeln. Versuchen Sie niemals, den Abszess selbst zu entfernen!
Ist ein Abszess beim Hund gefährlich?
Wird der Abszess entsprechend behandelt, heilt er in der Regel ohne weitere Komplikationen aus. Komplikationen können auftreten, wenn der Abszess aufreißt und die eitrige Flüssigkeit ins Gewebe oder in die Blutbahn gelangt. In solchen Fällen können lebensbedrohliche Blutvergiftungen oder schwere Entzündungen auftreten.
Wie kann man einem Abszess beim Hund vorbeugen?
Eine entsprechende Wundhygiene kann einem Abszess beim Hund vorbeugen. Wenn der Hund gebissen, gekratzt oder gestochen wurde, sollten die Wunde gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Bei Entzündungen sollte umgehend eine Tierärztin oder ein Tierarzt aufgesucht werden.
Muss ein Hund mit einem Abszess zum Tierarzt?
Da ein unbehandelter Abszess beim Hund zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen kann, ist es ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen, wenn Schwellungen auf eine Abszessbildung hinweisen. Die entsprechende Behandlung wird eingeleitet.
Autor: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Dezmber 2022