Wir alle wissen, wie ärgerlich es ist, sich ausgesperrt zu haben. In solchen Fällen ist ein zuverlässiger Schlüsseldienst von unschätzbarem Wert. Doch Vorsicht ist geboten! Laut dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) gibt es zahlreiche schwarze Schafe in der Branche. Bevor Sie einen Schlüsselnotdienst beauftragen, sollten Sie daher einige wichtige Dinge beachten.
Der Test des WDR
Das Verbrauchermagazin “markt” vom WDR hat vor kurzem Schlüsseldienste in Köln, Dortmund und Siegen getestet und miteinander verglichen. Dabei wurden Anbieter aus dem Internet, den Gelben Seiten und der Telefonauskunft ausgewählt. Das Ergebnis war schockierend: Die Preise der einzelnen Anbieter waren um bis zu 250 Prozent unterschiedlich. Im Durchschnitt wurden zwischen 70 und 250 Euro für eine Türöffnung verlangt. Oft kamen sogar Firmen aus anderen Städten und Gegenden zum Einsatz, die sich die weite Anfahrt teuer bezahlen ließen.
Die Recherche des WDR ergab außerdem, dass hinter den Anzeigen oft keine lokalen Dienstleister stecken, sondern überregionale Schlüsseldienst-Zentralen, die Aufträge an weit entfernte Notdienste vermitteln. Dadurch verdienen sie hohe Provisionen. Die Preise für die oft sehr kurze Arbeitszeit sind zwar meist hoch, bewegen sich jedoch knapp unter der Grenze zum Wucher, wodurch rechtlich kaum etwas dagegen unternommen werden kann.
Tipps zum Schutz vor überteuerten Schlüsseldiensten
Es ist daher von höchster Priorität, sich von der Ortsansässigkeit des Schlüsseldienstes zu überzeugen. Achten Sie auf das Impressum der Webseite und prüfen Sie, ob sich die angegebene Adresse in der gleichen Stadt oder zumindest in der Nähe befindet. Bei einem Betrieb, der in München angemeldet ist und in Nürnberg wirbt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Vermittler und nicht um einen lokalen Anbieter.
Natürlich gibt es auch unter den ortsansässigen Anbietern schwarze Schafe. Nehmen Sie deren Angebote daher genau unter die Lupe. Fragen Sie sich: Wie hoch sind die veranschlagten Kosten? Handelt es sich um einen Festpreis? Sind die Kosten für die Anfahrt bereits inbegriffen oder fallen zusätzliche Gebühren an? Gibt es Zuschläge für Feiertage und Nachtarbeit? Wenn diese Fragen auf der Webseite nicht ausreichend beantwortet werden, ist es ratsam, sich an einen anderen Anbieter zu wenden.
Ein weiteres Anzeichen für zweifelhafte Geschäftspraktiken ist manchmal die Webseite selbst. Manche Schlüsseldienste geben sich Namen, die mit “A” oder “AAA” beginnen, um in den Telefonbüchern möglichst weit oben zu erscheinen. Heutzutage versuchen einige Dienste dasselbe in Suchmaschinen wie Google. Dabei setzen sie auf sogenanntes “Keyword-Stuffing”, also die übermäßige Verwendung des Suchbegriffs auf der Webseite. Wenn Sie also eine lange Liste mit “Schlüsseldienst XYZ” entdecken, ist klar, was der Betreiber damit bezweckt. Obwohl auch seriöse Dienste solche Taktiken anwenden, steigt die Wahrscheinlichkeit eines unseriösen Anbieters mit solchen Methoden.
Passen Sie daher auf, wenn Sie einen Schlüsseldienst beauftragen, und nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die oben genannten Punkte zu überprüfen. So können Sie sich vor überteuerten Angeboten und zweifelhaften Geschäftspraktiken schützen.
