Acrylfarben sind mittlerweile eine ernsthafte Alternative zu Ölfarben geworden. Sie erzielen eine vergleichbare Farbwirkung, sind jedoch wesentlich einfacher zu handhaben. Mit Acrylfarben können nahezu alle Maltechniken der Ölmalerei umgesetzt werden, ohne dass Risse entstehen oder besondere Anforderungen an den Malgrund gestellt werden müssen.
Natürlich gibt es dennoch einige Unterschiede, die dazu führen, dass einige Künstler und Hobby-Maler Ölfarben bevorzugen. Doch mit ein paar Hilfsmitteln und Tricks können diese Unterschiede weitgehend ausgeglichen werden. So lassen sich Acrylfarben wie Ölfarben vermalen.
Die Trocknungszeit
Ein großer Unterschied zwischen Öl- und Acrylfarben besteht darin, dass Ölfarben sehr langsam trocknen, während Acrylfarben sehr schnell trocknen. Dies bedeutet, dass Künstler, die mit Acrylfarben malen, weniger Zeit für ihre Arbeit haben und es schwieriger ist, Farbverläufe zu gestalten.
Einige Künstler greifen daher auf Trocknungsverzögerer zurück. Diese Malmittel sorgen dafür, dass Acrylfarben langsamer trocknen. Alternativ kann auch reines Glycerin aus der Apotheke verwendet werden. Die Trocknungszeit von Acrylfarben hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie dem Malgrund, der Dicke der Farbschicht, der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Daher ist es nicht immer notwendig, einen Trocknungsverzögerer zu verwenden.
Farbverläufe
In der Ölmalerei ist es problemlos möglich, Farben ineinander verlaufen zu lassen und sanfte Farbübergänge zu gestalten. In der Acrylmalerei hingegen ist es aufgrund der kurzen Trocknungszeit schwieriger. Dennoch ist es mit Hilfe von Wasser möglich.
Am besten gelingen Farbverläufe ins Transparente. Dafür wird der Malgrund leicht mit Wasser befeuchtet und die Farbe aufgetragen. Der Pinsel wird dann in Wasser getaucht, leicht abgetrocknet und flach über den Farbrand gezogen. Dies wird mehrmals wiederholt, bis die Farbe fast transparent ausläuft. Abschließend wird mit einem großen, flachen Pinsel über die Farbfläche gerieben, um einen gleichmäßigen Farbverlauf zu erzielen.
Farbglanz und Struktur
Ein Kritikpunkt vieler Künstler ist, dass Acrylfarben nicht den gleichen Farbglanz und die gleiche Leuchtkraft wie Ölfarben haben. Um die Leuchtkraft von Acrylfarben zu erhöhen, können Schlussfirnisse und Zwischenfirnisse aufgetragen werden. Diese verleihen den Farben mehr Intensität und schützen das Bild vor Staub, Schmutz und Vergilbung.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass bei Acrylfarben prinzipiell keine sichtbaren Pinselstriche zurückbleiben. Um diesen Effekt zu erzielen, können Strukturpasten oder -gele verwendet werden, um die Farbe zu verdicken und sichtbare Strukturen zu erzeugen.
Mit diesen Tipps und Tricks lassen sich Acrylfarben wie Ölfarben vermalen und es ist möglich, ähnliche Ergebnisse zu erzielen. Probiere es selbst aus und entdecke die vielseitigen Möglichkeiten der Acrylmalerei!
