ADS und ADHS bei Erwachsenen: Alles, was du wissen musst!

ADS und ADHS bei Erwachsenen: Alles, was du wissen musst!

Bist du manchmal abgelenkt und kannst dich schwer konzentrieren? Hast du Probleme, Aufgaben strukturiert anzugehen oder dich zu organisieren? Dann könntest du möglicherweise unter dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom mit Hyperaktivität (ADHS) im Erwachsenenalter leiden. In diesem Artikel erfährst du alles über die Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von ADHS bei Erwachsenen.

ADHS im Erwachsenenalter: Eine häufige Störung des Verhaltens

Etwa 2,5 % der Erwachsenen leiden unter ADHS, einer Störung des Verhaltens, die durch eine erhöhte Ablenkbarkeit gekennzeichnet ist. Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Aufgaben strukturiert anzugehen. Oft reagieren sie impulsiv und emotional. Im Erwachsenenalter zeigen sich die Symptome von ADHS meist in Form von innerer Unruhe, Ungeduld und sprunghaftem Verhalten. Auch Suchtprobleme und Risikoverhalten treten bei Betroffenen vermehrt auf.

Leitbeschwerden bei ADHS

Die Symptome von ADHS bei Erwachsenen können sich auf verschiedene Bereiche auswirken. Die Leitbeschwerden umfassen:

Unaufmerksamkeit

  • Schwierigkeiten, sich länger zu konzentrieren
  • Probleme bei der Organisation und Zeitplanung
  • Mangelnde Motivation und häufiges Aufschieben von Aufgaben
  • Verlegenheit und Vergesslichkeit

Impulsivität

  • Schnelles Autofahren und geringe Frustrationsschwelle
  • Emotionale Reaktionen und aggressives Verhalten
  • Unentwegtes Reden und Unterbrechen anderer
  • Impulskäufe und übermäßiger Konsum von Alkohol oder anderen Suchtmitteln

Hyperaktivität

  • Innere Unruhe und Probleme beim Anstellen oder Warten
  • Schwierigkeiten, Ruhe auszuhalten und immer auf der Suche nach Beschäftigung

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Lebensqualität aufgrund der oben genannten Beschwerden beeinträchtigt ist. Insbesondere wenn sich diese Probleme auf die Partnerschaft oder den beruflichen Erfolg auswirken oder wenn zusätzlich Depressionen oder Suchterscheinungen auftreten, sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

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Die Diagnose von ADHS im Erwachsenenalter

Die Diagnose von ADHS bei Erwachsenen erfordert die Erfahrung eines Facharztes für Psychiatrie oder Neurologie. In einem ausführlichen Gespräch werden die Symptome, der Verlauf der Störung und mögliche Begleiterkrankungen untersucht. Zusätzlich können Tests durchgeführt werden, um Konzentrationsstörungen oder andere kognitive Beeinträchtigungen zu identifizieren. Eine Diagnose allein auf Basis von Tests ist jedoch nicht ausreichend. Eine gründliche neurologische und körperliche Untersuchung wird durchgeführt, um andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Behandlungsmöglichkeiten bei ADHS

Die Behandlung von ADHS bei Erwachsenen basiert auf einer Kombination aus Psychoedukation, Psychotherapie und gegebenenfalls medikamentöser Therapie. In der Psychoedukation erhalten Betroffene Informationen über die Erkrankung und lernen Bewältigungsstrategien für den Alltag. In der Psychotherapie werden verhaltenstherapeutische Strategien angewendet, um den Umgang mit Stress und Frustration zu verbessern. Bei der medikamentösen Behandlung werden stimulierende Substanzen wie Methylphenidat eingesetzt, um die Aufmerksamkeit und Impulskontrolle zu verbessern.

Prognose und Weiterführende Informationen

ADHS begleitet die Betroffenen ein Leben lang, kann sich jedoch im Laufe der Zeit verändern. Die Auswirkungen von ADHS auf die Lebensqualität variieren, und Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Sucht können auftreten. Für weitere Informationen kannst du die Webseite des ADHS Deutschland e. V. oder das öffentliche Forum zu ADHS im Erwachsenenalter besuchen.

Dieser Artikel wurde von Dr. med. Herbert Renz-Polster überarbeitet und aktualisiert.