Agilität ist ein Begriff, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Doch oft wird der Begriff mit Flexibilität gleichgesetzt. Dabei ist Agilität viel mehr als das. In diesem Artikel werde ich erklären, warum Agilität weit über Flexibilität hinausgeht und warum es wichtig ist, diese beiden Konzepte voneinander zu unterscheiden.
Das Missverständnis
Viele Unternehmen setzen Agilität mit Flexibilität gleich. Sie sprechen von flexiblen Arbeitsmodellen, flexiblen Teams und flexiblen Geschäftsmodellen. Doch Flexibilität allein reicht nicht aus, um wirklich agil zu sein. Agilität bedeutet viel mehr als nur Anpassungsfähigkeit.
Professor Aulinger schreibt in seinem Whitepaper “Die drei Säulen agiler Organisationen” sehr treffend: “In agilen Organisationen haben Flexibilität und Stabilität die richtigen Plätze und das jeweils richtige Maß gefunden.”
Der Unterschied zwischen Agilität und Flexibilität
Der Unterschied zwischen Agilität und Flexibilität liegt in ihrer Bedeutung. Agil bedeutet “beweglich”. Ein agiler Mensch ist geistig und körperlich gewandt. Flexibilität hingegen bezeichnet die Anpassungsfähigkeit an Veränderungen. Gegensätze von Flexibilität sind “starr, steif, stabil”, während Gegensätze von Agilität “träge, schwerfällig, behäbig” sind.
Agilität bedeutet also mehr als nur Flexibilität. Ein agiles Unternehmen mit agilen Strukturen und agilen Mitarbeitern kann nicht erfolgreich sein, wenn sich die Menschen nur wie Chamäleons an ihre Umgebung anpassen. Agilität bedeutet, aktiv zu reagieren und die eigene Umgebung mitzugestalten. Dabei ist es manchmal notwendig, sich flexibel anzupassen, aber oft geht es darum, mit neuen Ideen und kreativen Geschäftsmodellen Kunden und Mitarbeiter zu begeistern.
Stabilität und Agilität in agilen Organisationen
In agilen Organisationen spielen Stabilität und Verlässlichkeit eine wichtige Rolle. Es gibt drei Bereiche, in denen Stabilität von großer Bedeutung ist:
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Die Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Ihr Wissen und ihre Kreativität sind von unschätzbarem Wert. Daher ist es wichtig, eine stabile Mitarbeiterschaft zu haben, die agil auf Marktanforderungen reagieren kann.
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Die pünktliche Gehaltszahlung ist ein wichtiger Faktor, um Mitarbeiter langfristig zu binden. Wenn die Bezahlung flexibel und unstabil ist, werden Mitarbeiter unzufrieden und möglicherweise das Unternehmen verlassen.
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Eine stabile Unternehmensvision dient als Kompass und gibt dem Unternehmen eine verlässliche Grundlage. Ständig wechselnde Visionen und Geschäftsmodelle führen zu chaotischen Zuständen und erschweren eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Agilität braucht Stabilität
Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass Agilität mit Flexibilität allein erreicht werden kann. Agilität benötigt auch klare Visionen, Strukturen und klare Entscheidungen. Eine Kombination aus Flexibilität und Stabilität ist der Schlüssel für den Erfolg einer agilen Organisation.
Agilität ist also weit mehr als Flexibilität. Es geht darum, die richtige Balance zwischen Flexibilität und Stabilität zu finden und die eigene Umgebung aktiv mitzugestalten. Nur so kann Agilität langfristig erfolgreich sein.
(Das verwendete Bild ist von Barret Socker – Vielen Dank!)