Agility Training mit deinem Hund – Ein Spaß für dich und deinen Vierbeiner

Agility Training mit deinem Hund – Spaß für dich und deinen Vierbeiner

Hast du das Gefühl, dass dein Hund unausgelastet ist? Die Kauknochen langweilen ihn, die Schnüffelteppiche sind in kürzester Zeit leer und einfache Spaziergänge reichen nicht mehr aus? Dann könnte Agility die perfekte Beschäftigung für euch sein! In diesem Artikel erfährst du alles über die aufregende Hundesportart Agility, von den Grundlagen bis hin zu den verschiedenen Hindernissen. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

Was ist Agility?

Agility ist eine Hundesportart, bei der Mensch und Hund gemeinsam einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen bewältigen. Der Begriff Agility stammt aus dem Englischen und bedeutet Beweglichkeit oder Geschicklichkeit, was diese Sportart sehr gut beschreibt. Beim Agility geht es um Schnelligkeit, Koordination und Teamwork zwischen Hund und Mensch. Das Ziel ist es, deinen Hund mit Hilfe von Körpersprache und Stimme schnell und fehlerfrei durch den Parcours zu führen. Der Mensch läuft neben dem Hund her und zeigt ihm die richtige Reihenfolge der Hindernisse. Im Agility darf der Hund weder ein Halsband tragen noch berührt werden. Du kannst Agility entweder zu Hause mit deinem eigenen Parcours oder in einer Hundeschule bzw. einem Hundesportverein trainieren.

Woher kommt Agility?

Ursprünglich stammt Agility aus Großbritannien, wo es anfangs nur ein Pausenprogramm bei einer Hundeshow war. Der Gründer Peter Meanwell ließ sich vom Springreiten inspirieren und entwickelte daraus eine eigene Sportart. Das Publikum war so begeistert von der Darbietung, dass sich Agility zu einer eigenständigen Sportart entwickelte. Seit den 1980er Jahren erfreut sich Agility auch in Deutschland großer Beliebtheit und hat sich mittlerweile zu einem internationalen Sport mit eigenen Wettbewerben entwickelt. Bei den Agility-Weltmeisterschaften nehmen Teams aus über 30 Ländern teil.

Agility Tunnel
Agility fördert nicht nur die Bindung zwischen dir und deinem Hund, sondern auch eure Fitness und Ausdauer.

Ist Agility das Richtige für mich und meinen Hund?

Beim Agility wird die Bindung zwischen dir und deinem Hund durch die Zusammenarbeit auf eine ganz neue Stufe gehoben. Dein Hund muss dir vertrauen und sich voll und ganz auf dich verlassen können. Gleichzeitig bietet Agility deinem Hund eine tolle sportliche Aktivität und fördert Geschicklichkeit, Koordination, Ausdauer, Gehorsamkeit und Schnelligkeit. Auch deine eigene Fitness wird beim Agility-Training gefördert. Wenn du also an diesen Dingen arbeiten möchtest, ist Agility genau das Richtige für dich und deinen Hund.

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Welche Hunderassen eignen sich für Agility?

Besonders geeignet für Agility sind lernfreudige und aktive Hunde, die gerne mit ihrem Menschen zusammenarbeiten. Beispiele für solche Rassen sind der Border Collie, der Australian Shepherd und der Schäferhund. Aber auch kleinere Rassen wie Terrier können Freude am Agility haben. Für kleine Hunde wird der Parcours entsprechend angepasst und es gibt verschiedene Klassen im Wettkampf, je nach Größe und Gewicht deines Vierbeiners. Es gibt sogar eine Seniorenklasse für ältere Hunde.

Größere und schwerere Rassen wie Neufundländer oder Bernhardiner sind eher ungeeignet für Agility, da sie aufgrund ihrer Größe und des hohen Gewichts Probleme mit den Gelenken bekommen können. Auch für Hunde mit langem Rücken wie den Dackel ist diese Sportart nicht zu empfehlen. Bevor du mit dem Agility-Training beginnst, solltest du deinen Hund tierärztlich untersuchen lassen, um sicherzustellen, dass er körperlich fit ist.

Agility Training
Das Agility-Training kannst du jederzeit mit deinem ausgewachsenen Vierbeiner starten.

Wie alt muss mein Hund für Agility sein?

Dein Hund sollte erst mit dem Agility-Training beginnen, wenn er ausgewachsen ist. Ein zu früher Start kann zu Verletzungen und Haltungsschäden führen, da die Knochen und Muskeln noch nicht ausreichend entwickelt sind. Bei den meisten Hunden ist das Wachstum im Alter von 8 bis 12 Monaten abgeschlossen. Einige Rassen wie die Deutsche Dogge wachsen jedoch noch bis zum 30. Lebensmonat. Du kannst deinen Welpen spielerisch und ohne Leistungsdruck an die Hindernisse heranführen, aber achte darauf, dass er nicht zu viel springt und genügend Pausen bekommt.

Was muss mein Hund für Agility können?

Damit dein Hund an einem Agility-Turnier teilnehmen kann, muss er zuvor die Begleithundeprüfung bestehen und einen Verhaltenstest ablegen. Dafür ist Gehorsam, die Beherrschung der Grundkommandos wie “Sitz” und “Platz” sowie eine gute Kommunikation zwischen dir und deinem Hund erforderlich. Außerdem sollte dein Hund gesund sein, kein Übergewicht oder Gelenkprobleme haben und psychisch stabil sein. Auch du als Hundeführer*in solltest eine gute Grundfitness, Koordination und Reaktionsfähigkeit mitbringen.

Grundlagen und Regeln

Beim Agility wird dein Hund nur mit deiner Stimme, Körpersprache und Handzeichen gesteuert. Im Wettkampf sind weder Leine noch Halsband, Leckerlis oder Spielzeuge erlaubt. Die Strecke beträgt zwischen 100 und 200 Metern und beinhaltet 12 bis 22 Hindernisse.

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Entscheidend für den Sieg ist das Tempo und die fehlerfreie Ausführung des Laufs. Wenn zwei Hunde gleich schnell sind, gewinnt derjenige, der weniger Fehler gemacht hat. Verweigert der Hund ein Hindernis oder absolviert es in der falschen Reihenfolge, wird das Team disqualifiziert. Bei Agility-Turnieren werden die Hunde in verschiedenen Größenklassen und Leistungsklassen eingeteilt.

Schrägwand
Die Schwierigkeit der Hindernisse beim Agility-Training richtet sich nach der Leistungsklasse.

Hindernisse

Der Agility-Parcours besteht aus verschiedenen Hindernissen. Zu den möglichen Hindernissen gehören unter anderem:

  • Tisch: Dein Hund muss auf einen Tisch springen und dort etwa fünf Sekunden verharren, bevor er wieder herunterspringen darf.
  • Hürden: Dein Hund muss über eine lose Stange springen, die auf Sprungständern aufliegt, ohne dass sie dabei herunterfällt.
  • Reifen: Dein Hund muss durch einen aufgestellten Reifen springen.
  • Weitsprung: Dein Hund muss mehrere aufeinanderfolgende Sprungelemente überwinden.
  • Wippe: Dein Hund muss eine Wippe komplett überqueren und am Ende kurz stehen bleiben, bevor er sie verlassen darf.
  • Slalom: Dein Hund muss abwechselnd links und rechts um Stangen herumlaufen, ohne sie zu berühren.
  • Tunnel: Dein Hund muss durch einen festen Tunnel oder einen Sacktunnel kriechen.
  • Schrägwand: Dein Hund muss eine schräge Wand hinauf- und hinunterlaufen.
  • Laufsteg: Dein Hund muss eine Rampe hinauf- und hinunterlaufen sowie über einen geraden Mittelteil laufen, ohne vorher abzuspringen.

Wie fange ich mit Agility an?

Falls du Anfänger im Agility-Training bist, sollte dein Hund die Grundkommandos wie “Sitz”, “Platz” und den Rückruf beherrschen und einen guten Grundgehorsam haben. Einige Übungen können anfangs auch mit Hilfe einer Leine durchgeführt werden. Es ist auch wichtig, dass du und dein Hund eine gute Ausdauer haben. Ihr könnt eure Ausdauer gemeinsam steigern, indem ihr zum Beispiel joggen oder Fahrrad fahren geht. Denke jedoch daran, ausreichend Pausen einzulegen, um deinen Hund nicht zu überanstrengen.

Es gibt die Möglichkeit, einen kleinen Agility-Parcours für Zuhause zu kaufen oder selbst einen kleinen Parcours für deinen Hund zu bauen. Dort kannst du ihn behutsam an die Hindernisse heranführen und die einzelnen Stationen des Parcours nacheinander trainieren. Alternativ kannst du auch einen Schnupperkurs in einer Hundeschule oder einem Hundeverein besuchen. Dort lernst du von Anfang an, wie du das Training richtig aufbaust und deinen Hund motivierst. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps von erfahrenen Agility-Profis. Es spricht aber nichts dagegen, auch zu Hause zu trainieren. Achte jedoch immer darauf, dass dein Hund gesund ist und vor dem Training tierärztlich untersucht wurde.

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Übungen für Zuhause

Für das Agility-Training zu Hause kannst du folgende Übungen ausprobieren:

  • Balance-Übung: Stelle zwei Getränkekisten auf und lege ein stabiles Brett darauf. Dein Hund soll das Brett überqueren. Halte ihn am Anfang fest, um Stürze zu verhindern. Du kannst auch während eures Spaziergangs Übungen zur Balance machen, indem du deinen Hund über Baumstämme laufen lässt.
  • Hürden: Baue Hürden aus einem Stab und zwei Auflageflächen. Lege den Stab auf die Auflageflächen und lass deinen Hund darüber springen. Achte zu Beginn darauf, die Hürde nicht zu hoch einzustellen.
  • Tunnel: Baue einen Tunnel aus Stühlen und einer Decke. Stelle die Stühle hintereinander und lege die Decke darüber. Achte darauf, dass die Stuhlbeine hoch genug sind, damit dein Hund darunter laufen kann. Gehe auf die andere Seite des Tunnels und locke deinen Hund hindurch. Manche Hunde haben anfangs Angst vor dieser Übung, also sei geduldig und belohne kleine Fortschritte.
  • Slalom: Stecke Stöcke oder Weidezaunpfähle in den Boden und lasse deinen Hund durch den Slalom laufen. Zeige ihm den richtigen Weg zuerst mit einem Leckerli. Ziel ist es, dass dein Hund den Slalom eigenständig durchläuft und dabei keinen Stock auslässt.

Überfordere deinen Hund nicht und baue ausreichend Pausen ein. Wenn dein Hund keinen Spaß am Agility hat, ist es möglicherweise nicht die richtige Sportart für ihn. In diesem Fall solltest du eine Hundeschule oder einen Hundeverein kontaktieren. Wenn du jedoch merkst, dass dein Hund Freude am Agility hat, bleibt dran!

Slalom
Agility-Training ist eine super Auslastung für dich und deinen Hund.

Vorteile und Nachteile von Agility

Agility bietet viele Vorteile, wenn keine körperlichen Einschränkungen vorliegen:

  • Bewegung und Fitnesstraining für Mensch und Hund
  • Verbesserung der Koordinationsfähigkeit
  • Training der geistigen Fähigkeiten des Hundes, insbesondere der Konzentration
  • Artgerechte Auslastung des Hundes
  • Stärkung der Hund-Mensch-Beziehung und Verbesserung der Kommunikation
  • Soziale Kontakte für Hund und Halter

Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden sollten:

  • Hoher Zeitaufwand für das Training
  • Finanzieller Aufwand für Geräte oder Trainingsstunden
  • Mögliche Überforderung des Hundes bei zu viel Ehrgeiz
  • Für manche Rassen, Junghunde und Hunde mit Gelenkproblemen ungeeignet
  • Hoher Stressfaktor für den Hund

Bevor du mit dem Agility-Training beginnst, solltest du mit Tierärztinnen oder Trainerinnen über die Eignung deines Hundes sprechen. Vertraue auch auf dein Bauchgefühl: Wenn du denkst, dass Agility deinen Hund zu sehr stressen oder überfordern könnte, solltest du damit aufhören. In den meisten Fällen haben Hunde jedoch großen Spaß am Agility und freuen sich, aktiv mit ihrem Menschen zu sein.

Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg beim Agility-Training mit deinem Hund!