Wer kennt das nicht? Man trifft sich mit Freunden auf ein paar Drinks und plötzlich ist es schon spät. Eigentlich möchte man jetzt nach Hause, aber ist man noch fahrtüchtig? Die Promillegrenze ist ein wichtiges Thema, das beachtet werden muss, um die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Die Geschichte der Promillegrenze für Autofahrer in Deutschland
Die Promillegrenze für Autofahrer wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1953 festgelegt. Damals lag sie bei 1,5 Promille. Erst in den 1960er Jahren wurde eine Absenkung auf 0,8 Promille gefordert und schließlich im Jahr 1973 eingeführt. Seit dem 1. Mai 1998 gilt in Deutschland eine Promillegrenze von 0,5.
Die Promillegrenze laut Gesetz
Die Promillegrenze für Autofahrer in Deutschland ist gesetzlich im Straßenverkehrsgesetz (StVG) geregelt. Wer mit einem Wert von 0,5 Promille oder mehr erwischt wird, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Die Strafen dafür können eine Geldbuße von bis zu 3.000 Euro, ein Fahrverbot von bis zu drei Monaten oder sogar eine Freiheitsstrafe sein.
Wie berechnet man die Promille eigentlich?
Die Promille geben den Alkoholgehalt im Blut an und lassen sich durch eine einfache Formel berechnen. Dabei wird die Alkoholmenge in Gramm durch das Körpergewicht in Kilogramm und den Anteil der Körperflüssigkeit geteilt. Diese Formel dient jedoch nur der Orientierung, eine 100%ige Sicherheit für die Richtigkeit des Ergebnisses ist nicht gegeben.
Die Auswirkungen von Alkohol auf den Körper
Alkoholkonsum beeinflusst nicht nur die Promille, sondern auch das Fahrverhalten. Bereits ab 0,3 Promille lassen die Konzentration und die Reaktionsfähigkeit nach. Ab 0,8 Promille treten Enthemmung und Gleichgewichtsstörungen auf. Bei 1,0 bis 2,0 Promille sind auch das räumliche Sehen und die Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt. Ab 2,0 Promille treten starke Orientierungs- und Bewusstseinsstörungen auf.
Alkoholsucht und Folgeerkrankungen
Alkoholsucht kann zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose und Gicht führen. Diese Krankheitsbilder müssen jedoch nicht zwangsläufig bei jedem Alkoholiker auftreten. In einigen Fällen ist es möglich, die Sucht zu bekämpfen und die Folgen abzuwenden.
Der Abbau von Alkohol im Körper
Der Abbau von Alkohol im Körper erfolgt über die Leber mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,1 Promille pro Stunde. Um herauszufinden, ob der Promillewert bereits unter der Grenze liegt, kann die Widmark-Formel verwendet werden. Dabei wird der abgebaute Wert von der aktuellen Promilleanzeige abgezogen.
Alkohollimit für LKW-Fahrer
Auch für LKW-Fahrer gilt die Promillegrenze von 0,5. Allerdings kann der Arbeitgeber eine 0,0-Promillegrenze festlegen.
Alkohollimit für Busfahrer
Busfahrer müssen sich während des Dienstes und vor Dienstantritt gänzlich auf Alkohol verzichten.
Alkoholpromillegrenze für Fahranfänger
Für Fahranfänger gilt eine Alkoholgrenze von 0,0. Bei einem Verstoß drohen ein Bußgeld von 250 Euro, ein Punkt in Flensburg, eine Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre und die Teilnahme an einem Aufbauseminar.
Alkoholgrenze am Steuer vom Fahrrad
Auch für Radfahrer gelten Promillegrenzen. In Deutschland liegt die Grenze bei 0,5 Promille, während sie in anderen Ländern, wie beispielsweise Schweden, bereits ab 0,2 Promille gilt.
Sanktionen bei Überschreitung der Promillegrenze
Wer die Promillegrenze überschreitet, begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann mit einer Geldbuße von bis zu 1.500 Euro belegt werden. Zudem kann ein Fahrverbot von einem bis zu drei Monaten verhängt werden. Bei schwerwiegenden Verstößen drohen auch strafrechtliche Konsequenzen wie eine Freiheitsstrafe.
Promillegrenzen in Europa
Auch im Ausland gelten Promillegrenzen. In Dänemark liegt die Grenze bei 0,5 Promille, in Finnland bei 0,5 Promille, in Frankreich bei 0,5 Promille, in Italien bei 0,5 Promille, in Österreich bei 0,5 Promille, in Polen bei 0,2 Promille und in Schweden bei 0,2 Promille.
In jedem Fall sollte man sich bewusst sein, dass Alkohol und Autofahren nicht zusammenpassen. Um sich und andere Verkehrsteilnehmer zu schützen, sollte man lieber auf öffentliche Verkehrsmittel oder alternative Transportmöglichkeiten zurückgreifen.