Benzin-Gartengeräte sind äußerst praktisch, da sie unabhängig von einer Gartensteckdose betrieben werden können. Doch viele Hobby-Gärtner stellen sich nach dem Kauf eines Benzin-Rasenmähers die Frage: Welcher Kraftstoff gehört in den Tank?
Der benötigte Kraftstoff hängt grundlegend von der Art des Benzinmotors ab. Während Benzin-Gartengeräte mit 4-Takt-Motor auch mit herkömmlichem Benzin betankt werden können, benötigen die weitverbreiteten 2-Takter eine Mischung aus Öl und Benzin. Diese Mischung kann entweder selbst hergestellt oder als 2T-Alkylatbenzin fertig im Handel erworben werden.
Was ist Alkylatbenzin?
Alkylatbenzin ist ein Sonderkraftstoff, der sich für alle benzinbetriebenen Gartengeräte eignet. Es ist auch als “grünes Benzin” bekannt, da dieser Sonderkraftstoff arm an gesundheits- und umweltschädlichen Stoffen ist.
Durch seine spezielle Zusammensetzung schont Alkylatbenzin Motoren und produziert bei der Verbrennung nur wenige Schadstoffe. Das macht es ideal für Benzin-Gartenwerkzeuge, da man hier in direkter Nähe zu den Abgasen arbeitet.
Fertiges Alkylatbenzin bietet eine gleichbleibend hohe Qualität und sorgt somit für zuverlässige Höchstleistungen bei allen benzinbetriebenen Gartengeräten.
Vorteile von Alkylatbenzin
Der Kostenfaktor ist oft ausschlaggebend dafür, den Kraftstoff für Benzin-Gartengeräte selbst zu mischen. Abgesehen von den Kosten hat die Verwendung von Alkylatbenzin jedoch keine Nachteile, sondern viele positive Eigenschaften, die sich günstig auf den Motor, die Gesundheit und die Umwelt auswirken.
- Umweltschutz: Alkylatbenzin verursacht weniger Emissionen als selbstgemischte Öl-Benzin-Mischungen. Die Abgase sind nahezu frei von Kohlenwasserstoffen und tragen somit weniger zum Treibhauseffekt und zur Bildung von Ozon bei.
- Schadstoffe: Alkylatbenzin enthält weniger gesundheitsschädliche Stoffe wie Benzol, Schwefel, Alekine, Olefine und Aromaten im Vergleich zu Normalbenzin. Die Abgase von Normalbenzin können einen deutlich höheren Einfluss auf die Gesundheit haben.
- Geruchs- und Dampfentwicklung: Die Handhabung von Alkylatbenzin erzeugt weniger Dämpfe, die eingeatmet werden können. Auch die Geruchsentwicklung ist geringer als bei Benzin-Öl-Mischungen.
- Perfektes Mischungsverhältnis: Fertig gemischtes Alkylatbenzin enthält das exakte Mischungsverhältnis, das auf dem Etikett angegeben ist. Dadurch wird eine lange Lebensdauer des Motors gewährleistet.
- Handhabung: Alkylatbenzin kann direkt aus dem Behälter in den Tank gefüllt werden. Das Nachtanken geht schneller, da keine Mischung mehr hergestellt werden muss.
- Profi-Qualität: Markenhersteller bieten Alkylatbenzin in gleichbleibend hoher Qualität an, um eine lange Lebensdauer des Motors zu gewährleisten.
- Motorleistung und Startverhalten: Alkylatbenzin verbessert das Startverhalten von Benzin-Gartengeräten und sorgt für einen sauberen Lauf des Motors. Vor allem bei niedrigen Temperaturen und kaltem Wetter profitiert der Motor von Alkylatbenzin.
- Haltbarkeit: Fertiges Alkylatbenzin hat eine längere Haltbarkeit im Vergleich zu selbstgemischten Sonderkraftstoffen.
- Entmischung: Selbstgemischter Kraftstoff kann sich nach längerer Standzeit entmischen, während fertiges Alkylatbenzin deutlich langsamer entmischt wird.
- Verschleiß: Alkylatbenzin hinterlässt weniger Ablagerungen im Motor, wodurch die Lebensdauer des Geräts erhöht wird.
Alkylatbenzin kaufen oder selbst mischen?
Bei 2-Takt-Motoren von Benzin-Gartengeräten haben Gärtner die Wahl zwischen dem Kauf von fertigem Alkylatbenzin oder dem Mischen des Kraftstoffs. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile in Bezug auf die Handhabung.
Wer den Kraftstoff selbst mischen möchte, benötigt handelsübliches Benzin und 2-Takt-Öl. Das benötigte Mischungsverhältnis hängt vom Motor ab. Um Schäden am Motor zu vermeiden, sollte man sich sowohl beim Kauf als auch beim Selbstmischen von Alkylatbenzin immer an die Herstelleranweisungen halten.
Häufig verwendete Mischungsverhältnisse sind:
- Alkylatbenzin 1:25: 1 Teil Zweitaktöl und 25 Teile Benzin
- Alkylatbenzin 1:50: 1 Teil Zweitaktöl und 50 Teile Benzin
- Alkylatbenzin 1:100: 1 Teil Zweitaktöl und 100 Teile Benzin
Wer regelmäßig größere Mengen 2-Takt-Gerätebenzin benötigt, kann beim Selbstmischen Geld sparen. Wichtig ist dabei, das richtige Mischungsverhältnis einzuhalten und zugelassene Behälter zu verwenden.
Umstieg auf Alkylatbenzin
Es wird empfohlen, Benzin-Gartengeräte nicht abwechselnd mit Alkylatbenzin und Kraftstoffmischungen zu betreiben. Benzinmischungen verursachen mehr Ablagerungen im Verbrennungsraum als Alkylatbenzin. Durch den Einsatz von Alkylatbenzin können diese Ablagerungen gelöst werden und den Motor beschädigen.
Beim Umstieg auf Alkylatbenzin muss der Vergaser möglicherweise neu eingestellt werden, da Alkylatbenzin einen anderen Brennwert hat als Normalbenzin. Dies ist vor allem dann erforderlich, wenn sich nach dem Wechsel zu Alkylatbenzin ein Leistungsverlust des Motors bemerkbar macht.
Beim Betrieb einer Benzin-Kettensäge sollte idealerweise ein Drehzahlmesser für Motorsägen verwendet werden, um den Vergaser richtig einzustellen.
Alkylatbenzin für 2- und 4-Takt-Motoren
Alkylatbenzin eignet sich für alle benzinbetriebenen Gartengeräte, wenn die richtige Variante verwendet wird. Viele Hersteller verwenden unterschiedliche Behältnisse mit unterschiedlichen Farben, um die verschiedenen Varianten leicht voneinander zu unterscheiden.
Sonderkraftstoffe für 2-Takt-Motoren enthalten bereits eine Ölbeimischung im angegebenen Mischungsverhältnis, während das Gerätebenzin für 4-Takt-Motoren ohne Öl produziert wird.
Die Wahl des Alkylatbenzins hängt primär von der Zeitersparnis und der Sicherheit in Bezug auf das Mischungsverhältnis ab, insbesondere bei 2-Takt-Geräten.
Bei 4-Takt-Motoren kommen die Vorteile von Alkylatbenzin vor allem in Bezug auf die Qualität und die Lebensdauer des Motors zum Tragen. Zudem enthält Normalbenzin bis zu 5% Bio-Ethanol, das Wasser anzieht und zu Korrosion und Rostbildung führen kann.
Sicherheit im Umgang mit Alkylatbenzin
Obwohl Alkylatbenzin gegenüber herkömmlichem Benzin viele Vorteile bietet, sind beim Umgang mit diesem Sonderkraftstoff einige wichtige Sicherheitshinweise zu beachten:
- Von Hitzequellen fernhalten: Alkylatbenzin ist wie Normales Benzin leicht entzündlich und sollte deshalb nicht in der Nähe von Wärmequellen oder offenen Flammen gelagert werden.
- Sichere Handhabung: Vor Gebrauch sollten die Sicherheitshinweise auf dem Kennzeichnungsetikett gelesen werden. Der Motor sollte vor dem Tanken ausgeschaltet und abgekühlt sein.
- Sichere Lagerung: Alkylatbenzin sollte an einem gut belüfteten Ort aufbewahrt werden und außerhalb der Reichweite von Kindern sein. Die Menge, die gelagert werden darf, hängt vom Lagerort ab. In Tiefgaragen dürfen in der Regel nur kleine Mengen gelagert werden, in privaten Garagen oder Kellern von Wohnhäusern sollte nur so viel Alkylatbenzin gelagert werden, wie unbedingt notwendig ist. Die Obergrenze liegt hier bei 20 Litern. In der Wohnung oder im Haus darf nicht mehr als 1 Liter gelagert werden.
- Nur im Kanister lagern: Alkylatbenzin sollte ausschließlich in dafür vorgesehenen Behältern gelagert werden. Beim Selbstmischen sollte ein Benzinkanister verwendet werden, der dicht schließt.
- Fachgerechte Entsorgung: Reste von Alkylatbenzin dürfen nicht in die Kanalisation gelangen. Der sicher verschlossene Behälter sollte zum Wertstoffhof gebracht oder einer geeigneten Entsorgungsstelle übergeben werden. Korrekt entsorgtes Alkylatbenzin kann recycelt werden und belastet die Umwelt nicht.
Sicherheit geht vor: Lesen Sie die Anweisungen auf dem Etikett und handeln Sie verantwortungsvoll.
Mit Alkylatbenzin treffen Sie eine umweltfreundliche und gesunde Entscheidung für den Betrieb Ihrer Benzin-Gartengeräte. Der Einsatz dieses Sonderkraftstoffs bietet viele Vorteile für den Motor, die Umwelt und Ihre Gesundheit. Wählen Sie die richtige Variante für Ihren Motor und achten Sie stets auf eine sichere Handhabung.