Alle Infos über Gallensteine – was du wissen musst!

Alle Infos über Gallensteine – was du wissen musst!

Gallensteine sind ein häufiges Problem, von dem viele Menschen betroffen sind. Erfahre hier alles, was du über Gallensteine wissen musst: von den Symptomen bis hin zu möglichen Komplikationen.

Gallensteine: Symptome

Die meisten Menschen mit Gallensteinen haben keinerlei Beschwerden. Diese sogenannten “stummen” Gallensteine werden oft nur zufällig entdeckt, beispielsweise bei einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Allerdings können auch “stumme” Steine im Laufe der Zeit Beschwerden verursachen. Studien zufolge entwickeln zwei bis vier von 100 Menschen mit Gallensteinen innerhalb eines Jahres merkliche Beschwerden.

Symptomatische Gallensteine verursachen ganz unterschiedliche Beschwerden. In leichteren Fällen treten Schmerzen und unspezifische Beschwerden im Oberbauch auf, wie zum Beispiel Völlegefühl, Druckgefühle, Aufstoßen und Blähungen. Diese Symptome treten meist nach einer Mahlzeit auf und können durch den Verzehr von fetten und/oder gebratenen Speisen verstärkt werden.

Manchmal lösen Gallensteine auch Gallenkoliken aus – das sind heftige, krampfartige Schmerzen im rechten Mittel- und Oberbauch. Diese Schmerzen verlaufen wellenartig: Sie nehmen rasch zu, erreichen dann ein Plateau und klingen spontan oder nach Einnahme von Medikamenten wieder ab. Eine Gallenkolik dauert in der Regel 15 Minuten bis mehrere Stunden. Manchmal strahlen die Schmerzen in den Rücken und in die rechte Schulterregion aus. Begleitsymptome können Schweißausbrüche, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen sein.

Gallenkoliken treten vor allem nachts auf und sind oft nicht direkt mit einer Mahlzeit verbunden. Interessant ist, dass etwa die Hälfte der Patienten, die bereits einmal Gallenstein-Symptome wie Koliken hatten, innerhalb von zwei Jahren erneut Beschwerden bekommt.

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Größe und Lage der Gallensteine entscheiden

Ob Gallensteine Beschwerden verursachen oder nicht, hängt unter anderem von ihrer Größe ab. Die meisten Gallensteine sind eher klein wie eine Kirsche oder Haselnuss und verursachen oft keine Beschwerden. Andere hingegen erreichen die Größe eines Hühnereis, was Schmerzen wahrscheinlich macht.

Auch die Lage der Gallensteine beeinflusst, ob Beschwerden auftreten oder nicht. Symptome treten häufiger bei Gallengangssteinen auf als bei Gallenblasensteinen. Gallengangssteine verursachen kolikartige Schmerzen, wenn sie den Gallengang blockieren und diesen verschließen. In diesem Fall kann die Galle nicht mehr in den Dünndarm fließen. Bei Gallenblasensteinen kommt es zu Koliken, wenn die Steine den Ausgang der Gallenblase in den Gallengang oder die Mündung in den Zwölffingerdarm blockieren. Auch hier kann die Gallenblase die Gallenflüssigkeit nicht mehr in den Dünndarm pressen, was zu schmerzhaften Kontraktionen führt. Der Rückstau der Gallenflüssigkeit aufgrund einer Abflussbehinderung wird als Gallenstau (Cholestase) bezeichnet.

Gallensteine: Komplikationen

Gallensteine können verschiedene Komplikationen verursachen:

Gallenblasenentzündung und mögliche Folgen

Wenn Gallenblasensteine den Ausgang der Gallenblase blockieren, staut sich die Galle darin auf. Dies kann zu einer akuten Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) führen. Die angestaute Galle dehnt die Gallenblasenwand aus und reizt die Schleimhaut, was zu einer Entzündung führt. Es können sich auch leichter Bakterien ansiedeln. Typische Anzeichen einer Gallenblasenentzündung sind starke Oberbauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost.

Eine unbehandelte akute Gallenblasenentzündung kann zu Eiterbildung in der Gallenblase (Gallenblasen-Empyem) führen, eventuell sogar mit Durchbruch der Gallenblasenwand (Gallenblasenperforation). Im schlimmsten Fall kann sich das Bauchfell entzünden (gallige Bauchfellentzündung = gallige Peritonitis). Die Entzündung kann sich auch über das Blut im ganzen Körper ausbreiten, was als Blutvergiftung (Sepsis) bezeichnet wird.

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Manchmal verläuft die Gallenblasenentzündung chronisch. In sehr seltenen Fällen kann die Gallenblasenwand verdicken und verkalken, was als Porzellangallenblase bezeichnet wird. Eine bestimmte Form der Porzellangallenblase erhöht das Risiko für Gallenblasenkrebs.

Gallengangentzündung und Gelbsucht

Wenn ein Gallenstein den Gallengang blockiert, staut sich die Galle darin auf. Dies kann zu einer Gallengangsentzündung (Cholangitis) führen, begleitet von starken Oberbauchschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Zusätzlich kann die Entzündung Gelbsucht (Ikterus) verursachen. Aufgrund des Gallenstaus kann das Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, das gelbe Bilirubin, nicht mehr ausgeschieden werden und lagert sich im Gewebe ab. Besonders das Weiße in den Augen und die Haut können sich gelblich färben. Der Urin wird dunkel und der Stuhl hell. Wie bei der Gallenblasenentzündung kann auch die Gallengangentzündung auf benachbarte Organe übergreifen.

Bauchspeicheldrüsenentzündung

Bei den meisten Menschen mündet der Gallengang zusammen mit dem Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) in den Zwölffingerdarm, den obersten Abschnitt des Dünndarms. Wenn ein Gallenstein die Mündung in den Darm blockiert, kann sich auch das Sekret der Bauchspeicheldrüse stauen. Dies kann zu einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) mit starken Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber führen. Oft klingt die akute Pankreatitis spontan ab, aber die Entzündung kann auf benachbarte Organe übergreifen.

Gallenblasen- und Gallengangskrebs

Gallensteine erhöhen das Risiko für Gallenblasenkrebs und Gallengangskrebs – wenn auch nur leicht. Beide Krebsarten sind selten, mit insgesamt etwa 5.000 neuen Fällen pro Jahr in Deutschland. Menschen mit einer bestimmten Form der seltenen Porzellangallenblase haben jedoch ein erhöhtes Risiko für Gallenblasenkrebs und wird oft empfohlen, die Gallenblase als Vorsichtsmaßnahme entfernen zu lassen.

Wie du siehst, können Gallensteine je nach Größe und Lage verschiedene Symptome und Komplikationen verursachen. Wenn du vermutest, dass du Gallensteine hast, solltest du einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die geeignete Behandlung zu besprechen.