Kennst du das auch? Du liebst dein Haustier über alles, aber in letzter Zeit bereitet es dir nur noch Probleme? Deine Nase juckt, du musst ständig niessen, der Hals kratzt und deine Augen tränen? Keine Sorge, du bist damit nicht alleine! Eine Allergie gegen Haustiere kann sich plötzlich entwickeln und für viele Betroffene ist das ein Schock. In diesem Artikel erfährst du, was dir helfen kann!
Wenn der Liebling zur Plage wird
Allergien gegen Haustiere machen sich meist in den Atemwegen bemerkbar. Die Nase juckt, ist verstopft und es fließt klares Sekret. Kopfschmerzen, geschwollene Augen und ein kratzender Hals sind weitere typische Symptome. Die Haut kann mit Ausschlag und Nesselsucht reagieren und es besteht ein erhöhtes Risiko für allergisches Asthma. Wenn du also wiederkehrenden Husten, Engegefühl in der Brust oder Atemnot hast, solltest du das unbedingt ärztlich abklären lassen.
Ist es eine Tierhaarallergie?
Die Bezeichnung “Tierhaarallergie” ist etwas irreführend, denn eigentlich ist es nicht das Fell, das die Allergie auslöst. Die Eiweißstoffe, auf die das menschliche Immunsystem reagiert, finden sich im Speichel, Urin und den Hautschuppen der Tiere oder werden in deren Talg- und Analdrüsen produziert. Diese Allergene sind sehr klein und können sich an Feinstaubpartikel binden. Das bedeutet, dass du als Allergiker auch reagieren kannst, wenn du keinen direkten Kontakt mit dem Tier hast.
Haustiere als häufige Allergieauslöser
Haustiere sind die dritthäufigsten Allergieauslöser, gleich nach Pollen und Hausstaubmilben. In Deutschland sind schätzungsweise 6 Millionen Menschen von einer Tierhaarallergie betroffen. Die Haustierhaltung nimmt immer mehr zu und viele Besitzer haben einen engen Kontakt zu ihren Tieren. In Deutschland gibt es etwa 34 Millionen Haustiere, besonders beliebt sind Katzen, gefolgt von Hunden und Kleintieren wie Meerschweinchen.
Der Hauttest
Um eine Tierhaarallergie festzustellen, wird oft ein Hauttest durchgeführt. Dabei ritzt der Arzt die Haut leicht ein und bringt die vermuteten Allergene mit den Einstichstellen in Kontakt. Bei einer allergischen Reaktion zeigen sich Quaddeln und Rötungen. Eine Blutuntersuchung kann die Diagnose bestätigen. Wenn du auf mehrere Tierarten allergisch reagierst, kann eine weiterführende molekularbiologische Diagnostik helfen, die genauen Allergene zu bestimmen.
Trennung oder Immuntherapie?
Wenn du von einer Tierhaarallergie betroffen bist, solltest du den Kontakt mit den Tieren meiden. Das kann bedeuten, dass du dich von deinem geliebten Haustier trennen musst. Medikamente wie Antihistaminika können kurzfristig Linderung bringen, sind aber keine langfristige Lösung. Die einzige Möglichkeit, die Allergie an ihrer Ursache anzugehen, ist die Immuntherapie, auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung. Bei dieser Behandlung wird über einen Zeitraum von drei Jahren eine steigende Dosis der Allergieauslöser verabreicht. Die Wirksamkeit dieser Therapie ist bei Katzenallergien gut belegt.
Impfstoff gegen Allergene für Katzen
Eine vielversprechende Entwicklung für Katzenallergiker kommt aktuell aus der Wissenschaft. Forscher arbeiten an einem Impfstoff namens “HypoCat”, der bei Katzen eingesetzt wird. Durch die Impfung bildet das Tier Antikörper gegen ein Protein, das als einer der Hauptauslöser für Katzenhaarallergien gilt. In einer Studie wurde nachgewiesen, dass das Protein nach der Impfung deutlich vermindert vorkam, und die Behandlung hatte keine größeren Nebenwirkungen bei den Katzen. Eine Markteinführung des Impfstoffs wird allerdings erst in einigen Jahren erwartet.
Eine Tierhaarallergie ist kein Grund zur Verzweiflung. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du deine Beschwerden lindern und weiterhin die Zeit mit deinem Haustier genießen. Lass dich von einem Arzt beraten und finde heraus, welche Lösung am besten für dich geeignet ist.