Berlin. Viele Menschen leiden offenbar unter einer Allergie gegen Hunde. Doch liegt das wirklich an den Haaren der Tiere? Wir klären den weit verbreiteten Mythos auf und fassen die wichtigsten Fakten zusammen.
Die wahren Auslöser der Allergie
Juckende Augen, Hustenreiz oder Schluckbeschwerden – diese Symptome treten mutmaßlich bei einer Hundehaarallergie auf. Doch Ärzte betonen, dass die Allergie nicht durch die Haare selbst ausgelöst wird, sondern durch Proteine, die sich in den Hautschuppen, im Speichel oder im Urin der Tiere befinden. Diese Proteine werden als Allergene bezeichnet und sind auch im Fell der Hunde vorhanden. Allerdings sind es nicht die Haare per se, sondern die Allergene, die die allergischen Reaktionen hervorrufen.
Allergenfreie Hunde: Ein Mythos?
Viele Züchter empfehlen fälschlicherweise Hunde, die wenig oder gar keine Haare haben, um angeblich allergische Reaktionen zu vermeiden. Dabei gibt es keine “hypoallergenen” oder allergenfreien Hunde, wie oft behauptet wird. Einige Rassen produzieren zwar weniger Allergene oder haaren weniger, geben aber dennoch in gewissem Maße diese Proteine ab. Die Stärke der allergischen Reaktion kann zudem von Hund zu Hund und von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.
Wie man mit einer Hundeallergie umgeht
Wenn man bereits eine Allergie gegen Hunde hat, ist es ratsam, den Kontakt mit dem allergieauslösenden Hund zu vermeiden. Ansonsten kann es zu allergischem Schnupfen oder sogar zu allergischem Asthma kommen, was die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Schwere allergische Reaktionen wie die Anaphylaxie sind zwar selten, aber dennoch lebensbedrohlich. Daher ist es wichtig zu wissen, dass diese auftreten können.
Hunde als Vorbeugung von Allergien?
Interessanterweise haben Forscher herausgefunden, dass das Halten von Hunden die Entwicklung von Allergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten möglicherweise vorbeugen kann. Warum das so ist, ist bisher nicht genau geklärt. Es wird vermutet, dass bestimmte Bakterien oder Viren, die von den Hunden übertragen werden, eine Schutzfunktion haben und allergische Reaktionen verhindern können.
Tipps gegen die Symptome der Hundeallergie
Für alle Tierliebhaber, die trotz einer Allergie nicht auf ihren Hund verzichten möchten, gibt es einige Tipps, um die Symptome zu lindern:
- Schaffen Sie haustierfreie Zonen in Ihrem Zuhause, insbesondere im Schlafzimmer.
- Reinigen Sie regelmäßig Ihre Wohnung, verwenden Sie dabei am besten einen Staubsauger mit HEPA-Filter.
- Bauen Sie Luftfilter ein, um die Allergenbelastung in der Luft zu reduzieren.
- Waschen Sie sich gründlich die Hände, nachdem Sie einen Hund gestreichelt haben.
- Baden Sie Ihr Haustier regelmäßig, um die Menge an abgestoßenen Hautschuppen zu verringern.
- Beachten Sie, dass es keine völlig hypoallergenen Hunde gibt, aber einige Rassen weniger Allergene produzieren als andere.
- Bei Bedarf können freiverkäufliche oder verschreibungspflichtige Medikamente zur Kontrolle der Symptome eingesetzt werden.
Die allergische Reaktion auf Hunde kann belastend sein, aber mit den richtigen Maßnahmen und einem verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren ist ein harmonisches Zusammenleben möglich.