Allergien beim Hund: Symptome und Diagnose

Allergien beim Hund: Symptome und Diagnose

Eine Allergie beim Hund ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Für Hundebesitzer ist es jedoch oft schwierig, allergische Symptome richtig zu erkennen und die richtige Diagnose zu stellen. Wir haben mit Dr. med. vet. Ursula Mayer, einer tierärztlichen Spezialistin für Allergien, Haut- und Ohrenkrankheiten in München/Augsburg, über die richtige Vorgehensweise gesprochen.

Welche Allergien kommen beim Hund am häufigsten vor?

Die Häufigkeit von Allergien beim Hund variiert regional. In warmen und feuchten Regionen, in denen Flöhe optimale Lebensbedingungen haben, wie zum Beispiel in Florida, ist die Flohallergie die häufigste Allergieform. Dann folgen Umweltallergien und Futtermittelallergien. Bei der Futtermittelallergie ist die Häufigkeit jedoch schwierig zu bestimmen, da oft Kombinationen verschiedener Allergien auftreten können. Nach einer intensiven Diagnostik kann der Anteil der Futtermittelallergie bei Hunden auf 30 bis 50 Prozent steigen.

Woran erkennt man Symptome einer Allergie beim Hund?

Der Juckreiz ist das Hauptsymptom einer Allergie beim Hund. Dieser äußert sich nicht nur durch Kratzen, sondern auch durch Schlecken, insbesondere das Pfotenschlecken, sowie durch Wälzen und Reiben. Allergische Hunde leiden häufig auch unter Ohrentzündungen, die sich durch Schütteln oder einen unangenehmen Geruch aus den Ohren äußern können. Es kann sogar so schlimm werden, dass die Hunde den Kopf schief halten oder Schmerzen haben.

LESEN  Warzen beim Hund: Alles über die Hautveränderungen

Was sind Zwischenzehengranulome und was haben sie mit Allergien zu tun?

Zwischenzehengranulome sind Knoten, die sich aus Entzündungszellen in den Zwischenzehenräumen bilden. Sie sind ein Hinweis auf eine Allergie beim Hund, insbesondere wenn sie wiederholt und an verschiedenen Stellen auftreten. Die Entzündung der Haarfollikel kann dazu führen, dass diese platzen und es dadurch zur Bildung von Zwischenzehengranulomen kommt.

Was sind Hot Spots und wie stehen sie in Verbindung mit Allergien beim Hund?

Hot Spots sind runde, nässende Stellen, die plötzlich entstehen und meist im hinteren Rücken oder im Hals- und Wangenbereich der Hunde auftreten. Weitere Symptome einer Allergie beim Hund sind Urtikaria und Angioödeme, wobei diese selten chronisch sind.

Wie kann der Besitzer allergische Reaktionen beim Hund erkennen?

Für den Hundebesitzer ist es schwierig, eine Allergie beim Hund zu erkennen, da viele Hauterkrankungen zu Juckreiz führen können. Nur der Tierarzt kann eine Allergie beim Hund diagnostizieren. Bei einem Besuch beim Tierarzt sollten Hundebesitzer Informationen darüber haben, ob es sich um ein saisonales oder ganzjähriges Problem handelt und eine detaillierte Beschreibung der Symptome liefern.

Wie geht der Tierarzt bei der Diagnose von Allergien beim Hund vor?

Der Tierarzt wird abhängig vom Vorbericht des Hundebesitzers und dem aktuellen Hautzustand verschiedene Hautproben entnehmen. Er wird auch überprüfen, ob Infektionen mit Bakterien oder Hefepilzen auf der Haut des Hundes vorliegen. Bei Infektionen werden diese behandelt, danach wird der Juckreiz überprüft. Wenn der Hund immer noch Juckreiz hat oder keine Infektionen gefunden wurden, werden Parasiten und Allergien als Hauptursache in Betracht gezogen.

Wie kann der Tierarzt testen, ob Parasiten die Ursache für den Juckreiz beim Hund sind?

Der Tierarzt wird den Hund mit einem Flohkamm untersuchen oder ein Hautgeschabsel nehmen, um Parasiten aufzuspüren. Wenn die Parasiten nicht gefunden werden, kann der Tierarzt eine diagnostische Therapie mit Spot-on-Mitteln oder Tabletten durchführen.

LESEN  E-Bike Fans: Ben und sein Hund im Lastenrad

Was passiert, wenn Infektionen und Parasiten ausgeschlossen sind und der Hund immer noch Juckreiz hat?

Wenn Infektionen und Parasiten ausgeschlossen sind und der Hund immer noch Juckreiz hat, liegt wahrscheinlich eine Allergie vor. Es ist dann wichtig herauszufinden, worauf der Hund allergisch reagiert. Möglich sind Allergien auf Parasiten wie Flöhe, Futtermittel oder Umweltallergene.

Wie wird eine Futtermittelallergie beim Hund getestet?

Wenn die Symptome das ganze Jahr über auftreten, wird eine Ausschlussdiät oder Eliminationsdiät empfohlen. Dabei wird eine Diät mit Inhaltsstoffen gewählt, auf die das Tier nicht allergisch reagieren kann. Diese Diät wird für mindestens 6 bis 10 Wochen durchgeführt. Der Tierarzt wird überprüfen, ob sich die Symptome verbessern. Wenn nach Ausschluss von Floh- und Futtermittelallergie immer noch Symptome vorhanden sind, wird die Diagnose auf Umweltallergie gestellt. Allergietests sind für die Diagnose nicht geeignet.

Wie führt man eine Ausschlussdiät oder Eliminationsdiät beim Hund richtig durch?

Die Durchführung einer Ausschlussdiät oder Eliminationsdiät beim Hund erfordert Konsequenz. Es ist wichtig, dass die Diät lange genug durchgeführt wird, das richtige Futter ausgewählt wird und keine verbotenen Leckerlis oder Straßennahrung gefüttert werden. Bei der Eliminationsdiät muss der Tierarzt garantieren, dass keine anderen Erkrankungen auftreten, die ebenfalls Juckreiz verursachen können.

Es ist wichtig, dass Hundebesitzer die Diät in Absprache mit dem Tierarzt durchführen, um sicherzustellen, dass sie richtig durchgeführt wird.

Vielen Dank an Dr. med. vet. Ursula Mayer für das informative Interview!

allergie-beim-hund