Die Tradition, zu Allerheiligen selbstgemachte Gestecke für die Gräber herzustellen, erlebt ein Comeback. Früher haben die Menschen ihre eigenen Kreationen für ihre verstorbenen Lieben angefertigt, bevor es überall fertige Gestecke zu kaufen gab. Wenn du wissen möchtest, wie das damals gemacht wurde, dann lies weiter…
DIY-Gestecke: Schritt für Schritt
Die alte Bäuerin verrät uns ihre Tipps und Tricks für die Herstellung von Allerheiligengestecken:
Schritt 1: Die Grundstruktur
Zuerst sammelst du etwa einen Zentimeter dicke und gerade Äste. Am besten eignen sich Hasel- oder Weidenzweige. Diese Äste schneidest du in 20 bis 30 Zentimeter lange Stücke. Aus ihnen wird der Topf gefertigt, in den später alles hineingesteckt wird. Lege dazu zwei Stäbe gegenüber auf und lege zwei weitere Stäbe darauf, sodass ein Quadrat entsteht. Verbinde die Ecken mit einer Schnur und lege die nächste Ebene mit Stäben auf. Wiederhole diesen Schritt, bis ein Gefäß aus Stäben und Zwischenräumen entstanden ist. Nagel abschließend ein Brettchen als Boden daran. Falls du nicht genug Geduld oder handwerkliches Geschick hast, kannst du alternativ einfach einen Blumentopf verwenden.
Schritt 2: Das Moos
Besorge Moos entweder aus dem Wald oder kaufe es auf Bauernmärkten oder in Gärtnereien. Stopfe das Moos fest in den Topf, sodass das Gesteck gut hält. Als einfachere Alternative kannst du Steckschaum verwenden, den du in Gärtnereien und teilweise auch in Einrichtungshäusern finden kannst.
Schritt 3: Die Pflanzen
Gehe in deinen Garten und suche nach immergrünen Efeu- und Buchsbaumzweigen. Stelle sicher, dass der Buchsbaumzünsler den Strauch noch nicht entdeckt hat! Die Berberitze liefert einen schönen Zweig mit roten Beeren, während robuste gelbe und weiße Chrysanthemen dem Gesteck Farbe verleihen. Ergänze das Arrangement mit der stacheligen immergrünen Mahonie aus einem schattigen Garteneck, die ohnehin einen starken Rückschnitt benötigt.
Schritt 4: Das Zusammenstecken
Spitze die Pflanzen an, damit du sie gut in den Moosballen stecken kannst. Voilà – das Gesteck ist fertig! Ein Tipp von der alten Bäuerin: Achte darauf, dass neben den Blumen auch immergrüne Elemente im Gesteck enthalten sind. Zu Allerheiligen gibt es häufig Morgenfrost, der die Blumen schnell welken lässt. Der immergrüne Anteil bleibt jedoch erhalten und das Gesteck kann bis Weihnachten auf den Gräbern bleiben.
Kreative Varianten
Diese Anleitung ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie du deinen Grabschmuck selbst gestalten kannst. Neben Steckschaum, Reisig, Strohblumen oder Erika sind auch Zapfen, Kugeln, Bänder, Kerzen und gefärbtes Stroh geeignet, um dem Friedhof zu Novemberbeginn ein wenig buntes Leben einzuhauchen.
Ein besonderer Nebeneffekt
Selbstgemachte Gestecke sparen nicht nur Geld, sondern haben auch einen wunderschönen Nebeneffekt: Du denkst während des Herstellungsprozesses an deine Verstorbenen. Anstatt schnell ein Gesteck zu kaufen, musst du überlegen, welche Zutaten du für dein Kunstwerk benötigst, alles besorgen und dabei einen kleinen Waldspaziergang machen. Du nimmst dir Zeit und stimmst dich auf den Besuch am Friedhof ein. Vielleicht denkst du dabei auch an deine eigene Vergänglichkeit und daran, was im Leben wirklich wichtig ist…
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Video: Wie macht man Gestecke zu Allerheiligen
