Alles über Beauty, Ernährung, Fitness und mehr!

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Kürzlich hatte mein Mann die Grippe, inklusive hohes Fieber. Und da ich in solchen Situationen immer zu krankenschwesterlicher Hochform auflaufe – mein zweiter Vornamen ist Florence -, sagte ich zu ihm: «Ich mache dir jetzt Essigsocken, und zwar genau so, wie meine Mutter sie mir als Kind gemacht hat.» Ich hatte zwar keine Ahnung mehr wie, aber ich dachte mir, so schwierig kann das ja nicht sein.

In der Küche leerte ich eine Flasche Apfelessig in einen Plastikeimer, dazu einen Sprutz kaltes Wasser und eine Handvoll Eiswürfel. Mit ein paar Tüchern und alten Socken bewaffnet, ging ich ans Bett meines Liebsten und befahl ihm, die Füße unter der Decke rauszustrecken, was er widerwillig auch tat. Ich tunkte Tücher in das eiskalte Wasser und legte sie ihm um die Waden. Er schrie auf: «Bist du verrückt geworden, willst du, dass ich an einem Kälteschock sterbe?»

Ich murmelte etwas wie: «Du alter Hypochonder» und wiederholte die Prozedur beim anderen Bein. Ehrlich gesagt: Das Essigwasser war wirklich eisig, aber schließlich hatte der Mann ja auch hohes Fieber. Der Zweck heiligt also die Mittel. Als ich allerdings versuchte, ihm eine Socke über den Fuß zu ziehen, schlug er (sehr wahrscheinlich im Fieberwahn) um sich und trat mit dem Fuß gegen den Eimer mit dem Essigwasser, den ich dummerweise aufs Bett gestellt hatte.

Der langen Rede kurzer Sinn: Geschätzte anderthalb Liter eisiger Essig ergossen sich übers Bett. Es brauchte Tage, bis die Matratze wieder einigermaßen trocken war, penetrant nach Essig stank sie natürlich noch länger. So stark, dass meine Hunde plötzlich ihr Mittagsschläfchen nicht mehr auf der Tagesdecke des Bettes machen wollen.

Natürliche Heilmittel für häufige Krankheiten

Warum ich das an dieser Stelle erzähle? Ganz einfach. Einige Tage nach dem Malheur bin ich auf ein tolles Buch gestoßen. Es heißt «Zwiebelwickel, Essigsocken & Co.» Im schönen Bildband findet man eine praktische Sammlung von über 40 natürlichen Heilmitteln gegen häufige Krankheiten. Egal, ob laufende Nasen, Gliederschmerzen, Fieber oder Verdauungsprobleme: Wer nicht sofort Pillen einwerfen möchte, lernt hier, welche altbewährten Mittelchen bei Unpässlichkeiten helfen. Darunter finden sich einige überraschende Methoden und Zutaten, wie eine Halskette aus Meerrettich gegen Erkältungsbeschwerden.

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Untermalt werden die «Rezepte» mit geschmackvollen Fotos. Die beiden Autorinnen, Karin Berndl und Nicci Hofer, beide aus Österreich stammend und seit vielen Jahren in London in Fotografie und Werbung tätig, sind von den Vorteilen der natürlichen Heilmittel überzeugt, auch wenn sie nicht gegen Schulmedizin sind, «aber wir lieben Hausmittel als ersten Ausgangspunkt im täglichen Gebrauch».

Viele Hausmittel sind naturnah und gesund, töten Viren, wirken entzündungshemmend und reinigend. «Man versucht, den Körper gleichzeitig auf natürliche Weise zu stärken, nutzt die Kräfte der Natur in Formen von Vitaminen, Mineralien und vielen anderen Mikronährstoffen», sagen die Autorinnen. Und die bunte Auswahl der Heilmittel im Buch ist umfassend: ob ein Lavendelbad bei Stress und Verspannungen, ein Zwetschgentee bei Verstopfung, Brombeersaft bei Erkältungen, oder eben die Essigsocken bei Fieber.

Das Rezept für Essigsocken

Damit wir es alle nächstes Mal besser machen, hier das Rezept für Essigsocken von Karin Berndl aus dem Buch:

Man nehme:

  • 2 Tassen (5 dl) kaltes Wasser
  • 1 Schuss Essig (keine Flasche!)
  • 1 Paar lange Wollsocken
  • 1 oder 2 Handtücher

Los geht’s! Der Patient sollte im Bett liegen. Nimm eine Schüssel, fülle sie mit kaltem Wasser und gib einen Schuss Essig dazu. Die Socken in der Lösung tränken, leicht auswringen, dabei aber gut durchnässt lassen und in diesem Zustand über Füße und Waden ziehen. Ein trockenes Handtuch um die Socken legen, damit das Bett nicht nass wird. Die Socken durch frisch getränkte ersetzen, wenn nach 45 Minuten die Temperatur des Patienten nicht gesunken ist. Die Socken ausziehen, wenn die Füße oder Hände des Patienten kalt werden oder wenn er anfängt zu frieren.

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Warum es funktioniert: Essig fördert die Durchblutung und hat eine fiebersenkende Wirkung. Es kurbelt außerdem das Immunsystem an und hilft, Abfallstoffe besser abzubauen. Wichtig: Falls der Patient bereits vor den Essigsocken vor Kälte zittert, ist dieses Rezept ungeeignet. Dann sollte er einen Arzt aufsuchen.

So weit das Rezept aus dem Buch. Mein persönlicher Lieblingstipp: Farn-Franzbranntwein. Sollte (äußerlich!) gegen Rückenschmerzen, Rheuma und Kopfschmerzen helfen. Wirkte bei meiner Migräne Wunder.

Essigsocken

Zwiebelwickel