Alles über Chlamydien

Alles über Chlamydien

Chlamydien sind unbewegliche Bakterien, die auf unterschiedliche Weise übertragen werden können. In der Regel befinden sie sich außerhalb der Zellen eines infizierten Menschen als Elementarkörperchen, die in dieser Form ansteckend sind. Um sich zu vermehren, müssen die Chlamydien jedoch in eine Wirtszelle gelangen. Dort durchlaufen sie einen Entwicklungszyklus und wandeln sich am Ende wieder in Elementarkörperchen um, die dann auf andere Zellen oder Menschen übertragen werden.

Wie steckt man sich mit Chlamydien an?

Die Übertragungswege von Chlamydien hängen von den verschiedenen Erregertypen ab. Bei Chlamydia trachomatis werden die Serovare D bis K und L1 bis L3 hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die Ansteckung erfolgt über die besiedelten Schleimhäute und Körperflüssigkeiten wie Vaginalsekret, Urin und Sperma. Es ist jedoch auch möglich, sich ohne Geschlechtsverkehr mit Chlamydien zu infizieren, beispielsweise während der Geburt oder durch infektiöse Augenflüssigkeit, verunreinigte Hände oder Textilprodukte.

Chlamydia pneumoniae wird über die Luft und Speichelflüssigkeit übertragen. Es vermehrt sich ebenfalls in menschlichen Zellen und wird auch bei einigen Tieren gefunden, aber Übertragungswege zum Menschen sind hier nicht bekannt.

Die Übertragung von Chlamydia psittaci erfolgt hauptsächlich durch infizierte Vögel, die der natürliche Wirt der Bakterien sind. Die infizierten Vögel können den Menschen durch Kot, Federn und den direkten Kontakt infizieren.

Inkubationszeit

Die Zeit zwischen der Ansteckung mit Chlamydien und dem Ausbruch der Krankheit wird als Inkubationszeit bezeichnet. Bei Chlamydia trachomatis beträgt sie etwa ein bis drei Wochen, während bei den Stämmen Psittaci und Pneumoniae etwa ein bis vier Wochen vergehen. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit von Chlamydien ist aufgrund vieler symptomloser Infektionen kaum bestimmbar.

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Risikofaktoren

Die Risikofaktoren für eine Ansteckung mit Chlamydien variieren je nach Erregertyp. Bei sexuell übertragbaren Chlamydien (Chlamydia trachomatis D-K und L1-L3) sind vor allem der Oralverkehr, ungeschützter Vaginal- und Analverkehr sowie die gemeinsame Nutzung von verunreinigten Sexspielzeugen als Risikofaktoren bekannt. Menschen, die bereits mit HIV infiziert sind, haben ein erhöhtes Risiko, sich zusätzlich mit Chlamydien anzustecken. Umgekehrt ist bei einer Chlamydien-Infektion das Risiko einer HIV-Infektion erhöht.

Bei Chlamydia pneumoniae gibt es keine spezifischen Risikofaktoren für eine Übertragung. Das Ansteckungsrisiko bei den meisten Infektionskrankheiten erhöht sich jedoch durch ein schwaches Immunsystem, steigendes Alter und den direkten Kontakt zu Infizierten.

Für Chlamydia psittaci besteht ein Ansteckungsrisiko insbesondere für Vogelzüchter, -händler und Ziervogelhalter. Hier können selbst ausgetrocknete Vogelexkremente und Federn bis zu vier Wochen lang ansteckend sein.

Chlamydien

Es ist wichtig, über die Übertragungswege und Risikofaktoren von Chlamydien informiert zu sein, um Infektionen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Infektion sollte immer ein Arzt konsultiert werden.