Chronische Niereninsuffizienz (CNI) ist eine weit verbreitete Erkrankung bei Katzen, die oft erst spät erkannt wird. In diesem Artikel erfährst du, wie Tierärzte CNI diagnostizieren und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, um die Lebensqualität deiner Katze zu verbessern.
Wie der Tierarzt CNI bei Katzen diagnostiziert
Um CNI bei deiner Katze festzustellen, führt der Tierarzt Blut- und Harnuntersuchungen durch. Diese Untersuchungen liefern wichtige Marker wie Kreatinin, SDMA und Harnstoff, die Aufschluss über den Gesundheitszustand der Nieren geben. Besonders aussagekräftig ist der SDMA-Wert, da er bereits bei einem Ausfall von nur 30% der Nierentätigkeit messbar ist. Andere Werte zeigen erst bei einem Verlust von zwei Dritteln des Nierengewebes Auffälligkeiten. Ein weiterer Vorteil des SDMA-Werts ist, dass er unabhängig von der Fütterung ist.
In späteren Stadien der CNI können auch Anzeichen von Blutarmut, Übersäuerung und erhöhtem Phosphorgehalt auftreten, da die Nieren nicht mehr richtig funktionieren. Weitere Hinweise für den Tierarzt sind die Ausscheidung von Eiweißen über den Urin und die “Isosthenurie”, bei der das Gewicht des ausgeschiedenen Urins dem des Primärharns entspricht.
Zusätzlich zu den Blut- und Urinuntersuchungen kann der Tierarzt die Nieren deiner Katze auch abtasten und bei Bedarf eine Ultraschalluntersuchung durchführen, um Veränderungen im Nierengewebe festzustellen.
Die drei Säulen der CNI-Behandlung bei Katzen
Obwohl CNI nicht geheilt werden kann und das geschädigte Nierengewebe unwiderruflich verloren ist, gibt es dennoch Möglichkeiten, die Lebensqualität deiner Katze zu verbessern und ihre Lebenserwartung zu erhöhen. Die Behandlung von CNI beruht auf drei Säulen: Ernährung, Flüssigkeitszufuhr und Medikamente.
1. Ernährung:
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für das Wohlbefinden einer nierenkranken Katze. Es ist wichtig, dass du spezielles Futter verwendest, das für nierenkranke Katzen geeignet ist. Diese Diät sollte konsequent eingehalten werden, um die Nieren deiner Katze zu entlasten. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine große Auswahl an Diätfuttern für Katzen mit CNI. Dein Tierarzt kann dir empfehlen, welches Futter am besten zu den Bedürfnissen deiner Katze passt. Achte auf Futter mit niedrigem Salzgehalt, geringem Phosphorgehalt und hohem Anteil an leicht verdaulichen Proteinen. Nassfutter ist dabei besser als Trockenfutter, da es auch zur Flüssigkeitszufuhr beiträgt.
2. Flüssigkeitszufuhr:
Damit die Nieren deiner Katze gut arbeiten können, ist es wichtig, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Stelle sicher, dass immer frisches Wasser zur Verfügung steht und erwäge die Verwendung von Nassfutter oder Flüssigfutter, um die Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. In fortgeschrittenen Stadien der CNI kann es notwendig sein, Flüssigkeit durch Infusionen zuzuführen, um Austrocknung zu verhindern.
3. Medikamente:
Um die Nierenfunktion zu unterstützen und Begleiterscheinungen der CNI zu behandeln, kann der Tierarzt verschiedene Medikamente verschreiben. Dazu gehören blutdrucksenkende Mittel, Mittel zur Förderung der Blutbildung und Antibiotika. Die Kosten für Medikamente können jedoch hoch sein, daher ist es ratsam, eine Katzenkrankenversicherung abzuschließen.
Dieser Artikel liefert allgemeine Informationen und erste Hinweise zur CNI bei Katzen. Es ersetzt jedoch nicht den Besuch beim Tierarzt, der eine genaue Diagnose stellen und eine individuelle Behandlung empfehlen kann. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze an CNI leidet, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Fazit
Chronische Niereninsuffizienz ist eine häufige Erkrankung bei Katzen, die eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung erfordert. Durch eine gezielte Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls Medikamente kannst du die Lebensqualität deiner Katze verbessern und ihre Lebenserwartung verlängern. Zusammen mit deinem Tierarzt kannst du einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der auf die Bedürfnisse deiner Katze zugeschnitten ist.