Alles über die Körpertemperatur von Hunden

Alles über die Körpertemperatur von Hunden

Hunde können aus verschiedenen Gründen fiebrige Symptome entwickeln. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer wissen, welche Maßnahmen bei Fieber helfen und wann man überhaupt von einer erhöhten Körpertemperatur spricht.

Normale Körpertemperatur von Hunden

Eine Körpertemperatur zwischen 38 und 39 Grad Celsius gilt als normal für einen gesunden Durchschnittshund. Es gibt jedoch einige Faktoren, die zu Schwankungen führen können:

  • Kleine Hunde, Weibchen und Welpen haben oft eine leicht erhöhte Temperatur.
  • Gegen Abend steigt die Temperatur leicht an.

Alle Werte über der Normaltemperatur werden wie folgt klassifiziert:

  • Erhöhte Temperatur: Eine Steigerung um ein oder zwei Zehntelgrade.
  • Fieber: Temperaturen bis zu 41 Grad Celsius.
  • Hohes Fieber: Ab einer Körpertemperatur von 41 Grad Celsius.
  • Lebensbedrohliches Fieber: Ab 42 Grad Celsius.
  • Remittierendes Fieber: Die Temperatur schwankt regelmäßig um mehr als ein Grad.
  • Intermittierendes Fieber: Die Temperatur schwankt zwischen erhöht und normal.
  • Rekurrierendes Fieber: Die fiebrigen Phasen sind kurz, die anderen lang.
  • Ephermes Fieber: Das Fieber hält bis zu 24 Stunden an.
  • Akutes Fieber: Das Fieber hält bis zu 14 Tage an.
  • Subakutes Fieber: Das Fieber hält bis zu drei Wochen an.
  • Chronisches Fieber: Das Fieber hält länger als drei Wochen an.

Fieber ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Begleitsymptom und ein Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem mit körperlichen Gefahren auseinandersetzt.

Wie man die Körpertemperatur eines Hundes misst

Während wir Menschen die Temperatur beispielsweise im Ohr oder berührungslos auf der Stirn messen können, sind beim Hund alle Messmethoden außer der rektalen Untersuchung ungenau und daher nicht geeignet. Daher sollte das Fieberthermometer ein klassisches Modell mit einer metallischen Spitze sein.

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So geht man vor:

  1. Wählen Sie einen ruhigen Moment, da Sport und Aufregung die Temperatur beeinflussen können.
  2. Locken und loben Sie den Hund mit Leckerlies und beruhigen Sie ihn.
  3. Fragen Sie eine zweite Person um Hilfe, wenn der Hund widerspenstig oder unruhig ist.
  4. Die Hilfsperson sollte den Hund sanft fixieren.
  5. Falls keine Hilfsperson zur Verfügung steht, binden Sie den Hund an oder verwenden Sie einen Maulkorb.
  6. Fetten Sie die Spitze des Thermometers mit Speiseöl, Vaseline oder Gleitgel ein, um die Gleitfähigkeit zu verbessern.
  7. Heben Sie mit einer Hand den Schwanz des Hundes an.
  8. Führen Sie mit der anderen Hand das Thermometer etwa zwei Zentimeter tief in den Anus des Hundes ein.
  9. Halten Sie das Thermometer leicht schräg, damit es die Körpertemperatur und nicht die Lufttemperatur im Darm misst.
  10. Drücken Sie den Knopf, um die Messung zu starten. Die Dauer und der Messwert sind modellabhängig.
  11. Lesen Sie den angezeigten Messwert ab.
  12. Loben Sie Ihren Hund für die Mitarbeit.
  13. Entsorgen Sie die Einmalhandschuhe, waschen Sie sich die Hände und desinfizieren Sie das Fieberthermometer.

Wenn Sie unterwegs sind und keinen Zugang zu einem Thermometer haben, können Sie versuchen, die Temperatur zu erfühlen, indem Sie Ihre Hand auf eine möglichst haarlose Körperstelle des Hundes legen.

Tipp: Je früher Sie Ihrem Hund das Fiebermessen beibringen, desto besser wird er die Untersuchung tolerieren.

Niedrige Körpertemperatur beim Hund – Ursachen

Wenn die Körpertemperatur eines Hundes unter 37,7 Grad Celsius liegt, spricht man von Unterkühlung (Hypothermie). Die folgenden Gründe können zu einer niedrigen Körpertemperatur führen:

  • Kälte, Nässe und Schnee. Hunde ohne Unterwolle und leichtgewichtige Hunde sind nicht so kälteresistent und kühlen daher bei niedrigen Außentemperaturen schneller aus.
  • Je nach Körperteil können leichte Temperaturschwankungen auftreten.
  • Morgens kann die Körpertemperatur niedriger sein als abends.
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Wenn ein Hund schwer unterkühlt ist (unter 33 Grad Celsius), kann dies zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. In diesem Fall sollten Sie sofort handeln:

  • Bringen Sie den Hund in einen warmen Innenraum.
  • Trocknen Sie den Hund gründlich ab.
  • Wickeln Sie ihn in eine Decke ein.
  • Legen Sie ihm eine warme Wärmflasche oder ein Heizkissen auf den Bauch.
  • Bieten Sie ihm lauwarmes Trinkwasser oder eine leicht erwärmte Hühnerbrühe an.
  • Erkundigen Sie sich telefonisch bei Ihrem Tierarzt, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Hohe Körpertemperatur beim Hund – Ursachen und was zu tun ist

Fieber kann verschiedene Ursachen haben. Es kann harmlose Ursachen wie körperliche Anstrengung, Stress oder hohe Außentemperaturen haben. Es kann jedoch auch auf verschiedene Krankheiten hinweisen:

  • Virale Infektionen: Grippe, Zwingerhusten, Staupe, Tollwut, Parvovirose.
  • Bakterielle Infektionen: Borreliose, Leptospirose, Ehrlichiose, Anaplasmose.
  • Parasitäre Erkrankungen: Toxoplasmose, Leishmaniose, Babesiose, Giardien, Wurmbefall.
  • Vergiftungen: Ungeziefervernichtungsmittel, giftige Lebensmittel, Frostschutzmittel, Düngemittel, Farben, Medikamente.
  • Immunstörungen: Polyarthritis, Rheuma.
  • Chronische/temporäre Entzündungen: Theoretisch kann jede Körperstelle, einschließlich des Gehirns und des Rückenmarks, betroffen sein.
  • Innere/äußerliche Verletzungen.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten.
  • Impfreaktionen.
  • Tumore/Krebs.

Oft lässt sich das Fieber auf eine körperliche Ursache zurückführen, aber manchmal bleibt die Ursache unklar.

Wenn Ihr Hund Fieber hat, gibt es einige Dinge, die Sie tun können, um den Genesungsprozess zu beschleunigen:

  • Geben Sie Ihrem Hund Ruhe, damit sich sein Körper erholen kann. Begrenzen Sie die Spaziergänge auf das Nötigste.
  • Stellen Sie eine kühle Ruhezone für Ihren Hund bereit, idealerweise mit Fliesenboden.
  • Einige fiebrige Erkrankungen können durch eine Grundimmunisierung und regelmäßige Auffrischungsimpfungen verhindert werden.
  • Untersuchen Sie den Körper Ihres Hundes auf sichtbare Verletzungen und leiten Sie die entsprechende Wundversorgung ein.
  • Da der Hund durch das Fieber austrocknen kann, ist es wichtig sicherzustellen, dass er ausreichend trinkt. Bieten Sie ihm bei Bedarf mit Thunfischsaft aromatisiertes Wasser oder eine salzfreie Hühnerbrühe an. Falls er den Napf nicht anrührt, können Sie ihm das Wasser mit einem Löffel in den Mund geben.
  • Eine vitaminreiche Ernährung stärkt das Immunsystem, so dass der Hund die körperliche Ursache des Fiebers effektiv bekämpfen kann.
  • Sie können Ihren Hund mit feucht-kalten Tüchern an Bauch, Armbeugen, Leisten, Pfoten oder im Nackenbereich kühlen. Wechseln Sie die Tücher regelmäßig aus, um sie kühl zu halten.
  • Bei einer Temperatur von 41 Grad Celsius oder wiederkehrendem Fieber sollten Sie auf jeden Fall einen Tierarzt konsultieren. Je nach Ursache benötigt der Hund eine Untersuchung und eine spezifische Therapie, wie z.B. Infusionen, fiebersenkende Medikamente, entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika.
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Hatte Ihr Hund schon einmal Fieber oder Unterkühlung? Schreiben Sie gerne in den Kommentaren, wie Sie ihm geholfen haben!