Im Frühjahr erwacht die Sangeslust unserer jungen Stubentiger. Katzen sind normalerweise von Februar bis Juli sexuell aktiv, aber die Rolligkeit kann bei weiblichen Katzen auch im Herbst wieder auftreten. Sobald weibliche Katzen das Alter von 5 bis 7 Monaten erreichen, werden sie geschlechtsreif. Einige Katzen, die im Winter geboren wurden, können bereits im Alter von 3 oder 4 Monaten das erste Mal rollig werden. Es gibt jedoch auch Spätentwickler, die erst mit 12 bis 18 Monaten geschlechtsreif werden.
Symptome einer Rolligkeit
Während der Rolligkeit zeigt die Katze typisches Verhalten wie häufiges Rollen über den Rücken, Unruhe, verminderten Appetit und anhaltendes Schreien. Weitere Merkmale sind häufiges Kopf- und Flankenreiben an Gegenständen sowie ein markierendes Urinieren. Während der Paarungsbereitschaft reckt die Kätzin ihr Hinterteil hoch und drückt den Bauch, die Brust und die Vorderbeine auf den Boden.
Provozierte Ovulation bei Katzen
Die Ovulation, also der Eisprung, wird bei Katzen durch den mechanischen Reiz beim Deckakt ausgelöst. Bei allein gehaltenen Wohnungskatzen, die nicht gedeckt werden, kann dieser Reiz ausbleiben und die Rolligkeit dauert länger an oder tritt in kurzen Abständen immer wieder auf. Man spricht dann von einer Dauerrolligkeit.
Ein rolliges Kätzchen mag zu Beginn niedlich erscheinen, aber auf Dauer sind die Begleiterscheinungen für Mensch und Tier lästig. In solchen Fällen ist eine Kastration immer empfehlenswert!
Folgen einer Dauerrolligkeit
Die Dauerrolligkeit ist nicht nur für die Katze selbst, sondern auch für ihre Besitzer stressig. Dauerraunzige Katzen nehmen oft aufgrund des verringerten Appetits ab. Ihr Fell wird stumpf und struppig. Je nach Dauer der Krankheit kann die Katze Eierstockzysten und Gebärmuttererkrankungen entwickeln. Es können auch Probleme beim Harnabsatz auftreten.
Die Kastration der Kätzin als Schutz
Wenn Sie als Katzenbesitzer keine Zuchtabsichten haben, ist es ratsam, Ihre Katze frühzeitig kastrieren zu lassen. Dadurch werden das Risiko einer Gebärmutterentzündung (Pyometra), Eierstockzysten aufgrund hormoneller Störungen und das Risiko von Gesäugetumoren im Alter verringert. Bei der Kätzin wird oft von Sterilisation gesprochen, da nur ein Teil der Gebärmutter entfernt wird.
Kastrierte Katzen leben sicherer
Es gibt mehrere überzeugende Argumente für die Kastration von Katern. Wenn Kater im Alter von 6 bis 8 Monaten geschlechtsreif werden, beginnen sie mit dem Markieren ihres Reviers. Sie verspritzen stark riechenden Urin und verbreiten dadurch den typischen “Katerduft”. Zwei bis drei Tage nach der Kastration verschwindet der spezifische Geruch des Katerurins und das lästige Markierungsverhalten innerhalb der Wohnung hört normalerweise auf. Kastrierte Kater zeigen weniger aggressives Territorialverhalten, kämpfen seltener mit Artgenossen und haben ein geringeres Risiko, gefährliche Viruskrankheiten wie Leukose oder FIV zu übertragen. Selbst der Deckakt und der “Liebesbiss” des Katers können diese Krankheiten übertragen. Eine rechtzeitige Impfung kann Ihre Katze gegen Leukose schützen, aber leider nicht gegen das “Katzenaids-Virus” (FIV). Alle wichtigen Impfungen sollten vor der Kastration verabreicht werden, um den bestmöglichen Schutz für Ihre Katze zu gewährleisten.
Ausgeglichenheit durch Kastration
Es ist ein Vorurteil zu glauben, dass kastrierte Katzen ihre Lebensfreude verlieren und träge werden. Das stimmt nicht. Die Tiere verhalten sich nach der Kastration ausgeglichener, freundlicher und häuslicher. Ein Kater, der normalerweise herumstreunt, ist endlich öfter zu Hause und läuft weniger Gefahr, im Straßenverkehr von einer rolligen Katze überfahren zu werden. Mit einer kontrollierten Fütterung und ausreichend Bewegung kann man die bessere Futterverwertung nach der Kastration gut in den Griff bekommen. Mit anderen Worten: Kastrierte Katzen werden nicht automatisch dick!
Kastration als Tierschutzaspekt
Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Tierheime bereits voll von Katzen aller Altersgruppen sind. Ein verantwortungsbewusster Katzenfreund sorgt dafür, dass die Zahl der unerwünschten Katzenkinder durch Empfängnisverhütung nicht noch weiter steigt.
Ist die Pille für die Katze zu empfehlen?
Auch für Katzen gibt es hormonelle Verhütungsmittel zur Verhinderung der Rolligkeit. Wenn die Tablette jedoch erbrochen oder ausgespuckt wird, ist der Empfängnisschutz nicht mehr gewährleistet. Es gibt zahlreiche Nebenwirkungen wie erhöhten Appetit mit Gewichtszunahme, Verhaltensänderungen, mögliche Vergrößerung des Gesäuges, zystische Hyperplasien des Endometriums, Mammatumoren, Unterdrückung der Nebennierenfunktion, Diabetes mellitus, Akromegalie usw. Aufgrund dieser Nebenwirkungen wird von einer Langzeittherapie abgeraten.