In diesem zweiten Teil unserer Fahrradreifen-Reihe geht es um die Unterschiede bei Drahtreifen, Faltreifen und Tubeless-Reifen. Wir erklären dir die Vor- und Nachteile der verschiedenen Reifenarten, damit du die Fahreigenschaften und Pannensicherheit deines Fahrrads oder E-Bikes verbessern kannst.
Drahtreifen
Der Drahtreifen ist die gängigste Variante für Fahrräder und E-Bikes im Einsteiger- und Mittelklasse-Bereich. Ein Draht befindet sich in der Wulst des Reifens und sorgt dafür, dass der Reifen fest an der Felge hält. Drahtreifen sind mit herkömmlichen Schläuchen und Felgen kompatibel und lassen sich einfach montieren. Um die Pannensicherheit zu erhöhen, verwenden Hersteller oft eine verstärkende Gummischicht in der Lauffläche. Der Schwalbe Marathon ist ein bekanntes Beispiel für einen Drahtreifen mit ausgezeichnetem Pannenschutz.
Vorteile und Nachteile der Drahtreifen im Überblick:
- Günstiger Preis
- Einfache Montage
- Guter Pannenschutz
- Schwerer als Faltreifen
Faltreifen
Der Faltreifen funktioniert ähnlich wie ein Drahtreifen, hat aber anstelle des Drahts in der Wulst flexible Aramidfasern, auch bekannt als Kevlar. Durch diese Materialien und spezielle Fertigungstechnologien können bei Faltreifen je nach Größe 50 bis 100 Gramm Gewicht eingespart werden. Das macht sich vor allem in Bezug auf die Performance bemerkbar. Viele Faltreifen bieten auch einen hohen Pannenschutz und können schlauchlos gefahren werden, wenn Reifen und Felgen als “Tubeless Ready” gekennzeichnet sind.
Vorteile und Nachteile der Faltreifen im Überblick:
- Geringeres Gewicht
- Hohe Fahreigenschaften und Pannenschutz
- Kann schlauchlos gefahren werden
- Teurer als Drahtreifen
Was ist Tubeless?
Tubeless bedeutet, dass der Reifen gemeinsam mit der Felge abdichtet und kein Schlauch mehr benötigt wird. Dieses System bietet einige Vorteile und ist besonders bei sportlichen Fahrrädern, wie Mountainbikes, sehr verbreitet. Tubeless-Ready Felgen und Reifen sind speziell für das Fahren ohne Schlauch ausgelegt. Durch das Wegfallen des Schlauchs verbessern sich die Fahreigenschaften und es entfällt das Risiko von “Snakebites”, also dem Platzen des Schlauchs bei Durchschlägen. Eine spezielle Dichtmilch sorgt für einen optimalen Pannenschutz und verschließt kleine Löcher und Schnitte im Reifen während der Fahrt.
Vorteile und Nachteile von Tubeless im Überblick:
- Bessere Fahreigenschaften
- Kein Risiko von “Snakebites”
- Guter Pannenschutz
- Aufwändigere Montage als mit Schlauch
- Regelmäßiges Nachfüllen und Austauschen der Dichtmilch erforderlich
Fazit
Die Wahl zwischen Drahtreifen, Faltreifen und Tubeless-Reifen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Drahtreifen sind preiswerter und bieten mit zusätzlichem Pannenschutz eine gute Alltagsperformance. Für sportliche Räder wie (E-)Mountainbikes oder Gravelbikes sind Faltreifen eine gute Option, da sie leichter sind und schlauchlos gefahren werden können, wenn das Rad dafür vorbereitet ist.
Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass es auch Schlauchreifen gibt, die vor allem von professionellen Rennradteams verwendet werden. Diese sind jedoch aufwändig in der Montage und Reparatur und werden daher im Alltagsgebrauch kaum genutzt.
Wir hoffen, dass dir dieser zweite Teil unserer Fahrradreifen-Reihe geholfen hat, die Unterschiede zwischen Drahtreifen, Faltreifen und Tubeless-Reifen besser zu verstehen. In Teil 3 werden wir uns mit der Auswahl der richtigen Reifenbreite für Rennräder, Trekkingbikes, E-Bikes und MTBs beschäftigen. Bleib dran!
Teil 1: Was bedeuten die Bezeichnungen auf Fahrradmantel und Fahrradschlauch?
Teil 2: Welche Unterschiede gibt es bei Drahtreifen, Faltreifen und Tubeless-Reifen?
Teil 3: Welche Reifenbreite ist die richtige für Rennräder, Trekkingbikes, E-Bikes und MTBs?