Ein kleiner, beweglicher Knubbel unter der Haut – so fühlt sich ein Grützbeutel beim Hund an. Diese verstopfte Talgdrüse, die sich zu einer Zyste entwickelt, ist in der Regel harmlos und bedarf nicht immer einer Entfernung. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Grützbeutel beim Hund wissen musst.
Wie erkennt man einen Grützbeutel richtig?
Ein Grützbeutel beim Hund ist leicht sichtbar als Knubbel unter der Haut, der sich vom umliegenden Gewebe abhebt. Er ist unbehaart und fällt daher im Fell auf. Ein solcher Grützbeutel wächst langsam und ist anfangs etwa so groß wie ein Senfkorn. Mit der Zeit kann er jedoch die Größe eines Hühnereis erreichen. Beim Abtasten fühlt er sich prall gefüllt an, lässt sich aber problemlos zur Seite drücken und verschieben. Dein Hund kann ein Spannungs- oder Druckgefühl verspüren und daran lecken, knabbern oder kratzen. Im Inneren der Kapsel befindet sich weiß-grauer Talg, der wie Eiter aussehen kann, jedoch fester und ungefährlich ist.
Wie entsteht ein Grützbeutel?
Talgdrüsen produzieren kontinuierlich Talg, um die Haut geschmeidig zu halten. Eine Verstopfung des Talgausgangs kann durch Hautzellen oder eingetrockneten Talg entstehen. Dadurch sammelt sich der Talg in der Drüse an und verkapselt sich schließlich. Besonders bei älteren Hunden kommt ein Grützbeutel häufiger vor.
Sind Grützbeutel gefährlich?
Grützbeutel selbst sind nicht gefährlich, da sie gutartige Zysten sind. Allerdings können sie stören, wenn sie ungünstig liegen und die normale Bewegung deines Hundes beeinträchtigen. Sie können auch unangenehm sein, wenn eine Leine oder ein Geschirr darüber reibt. Ein aufgekratzter oder ausgedrückter Grützbeutel kann zu einer Infektion führen, die im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen kann. Daher ist es wichtig, beim Auftreten von Grützbeuteln rechtzeitig einen Tierarzt aufzusuchen.
Was tun, wenn ein Grützbeutel geplatzt ist?
Wenn ein Grützbeutel von alleine platzt, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Die betroffene Stelle sollte jedoch gründlich gereinigt werden, um das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Zusätzlich sollte dein Hund daran gehindert werden, die Stelle abzulecken oder zu kratzen. Decke die Stelle gegebenenfalls ab und vereinbare einen Kontrolltermin beim Tierarzt, um die Wunde professionell versorgen zu lassen. Bei diesem Termin wird die Kapsel des Grützbeutels entfernt, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
Wann sollte man einen Tierarzt aufsuchen?
Wenn du bei deinem Hund einen Grützbeutel bemerkst, solltest du immer einen Termin zur Abklärung mit deinem Tierarzt vereinbaren, da es sich auch um einen Tumor handeln könnte. Dein Tierarzt wird im Zweifelsfall eine Gewebeprobe entnehmen und analysieren. Auch wenn der Grützbeutel an einer ungünstigen Stelle wächst oder Probleme verursacht, sollte er behandelt werden. Ein bereits entzündeter Grützbeutel erfordert ebenfalls eine Behandlung, um mögliche schwerwiegende Erkrankungen zu vermeiden.
Behandlung und Entfernung von Grützbeuteln
Grützbeutel dürfen nicht selbst ausgedrückt werden. Eine vollständige Entfernung mitsamt der Kapsel ist erforderlich, um die Verstopfung zu beseitigen und ein erneutes Wachstum zu verhindern. Die Entfernung wird von Tierärzten durchgeführt, die die nötigen hygienischen Bedingungen und Instrumente haben. Die betroffene Stelle wird lokal betäubt und gereinigt, der Talg und die Kapsel werden entfernt und die Wunde wird versorgt. Nach der Behandlung folgt eine Nachsorge, bei der die Wunde kontrolliert wird.
Fazit
Ein Grützbeutel beim Hund ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Es handelt sich um eine gutartige Zyste, die nur dann entfernt werden muss, wenn sie sich entzündet oder an einer ungünstigen Stelle liegt. Bei Verdacht auf einen Grützbeutel oder Problemen mit einem vorhandenen Grützbeutel sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
