Alles über hechelnde Hunde: Was ist normal und wann zum Tierarzt gehen?

Alles über hechelnde Hunde: Was ist normal und wann zum Tierarzt gehen?

Wenn dein Hund hechelt, ist das erst einmal kein Grund zur Besorgnis, sondern ganz normal. Es schützt ihn vor Überhitzung, zum Beispiel nach einem langen Spaziergang oder bei heißem Wetter. Geht das Hecheln jedoch mit bestimmten Symptomen einher, solltest du dein Tier genau beobachten und eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.

Warum hecheln Hunde?

Hunden fehlt die Fähigkeit zu schwitzen, denn sie verfügen kaum über Schweißdrüsen am Körper. Einige wenige befinden sich im Bereich der Pfotenballen und des Nasenspiegels. Hunde regulieren ihre Körpertemperatur zu einem großen Teil über die oberen Atemwege, wozu der Rachen, die Nasenhöhle, der Kehlkopf und die Luftröhre gehören. Das Hecheln ermöglicht den Hunden, kühlere Luft in den Körper zu befördern und sich somit von innen heraus abzukühlen. Dabei atmen Hunde viel flacher als Menschen und die erhöhte Speichelproduktion, was gemeinhin als „Sabbern“ bezeichnet wird, verhindert ein Austrocknen der Zunge.

Wann ist Hecheln beim Hund normal?

Nach einem langen Spaziergang, einer Stunde Agility-Training oder Mantrailing muss sich auch ein Hundekörper abkühlen, aber ihm fehlt die Fähigkeit zu schwitzen. Somit können Hunde nicht wie wir Menschen die Verdunstungskälte nutzen, die beim Schwitzen auf der menschlichen Haut entsteht. Ein wenig Schweiß können sie über die Ballen der Pfoten und den Nasenspiegel abgeben, der Abkühlungseffekt ist jedoch sehr gering und reicht zur Regulierung der Körpertemperatur nicht aus. Die geringe Schweißabgabe über die Pfoten dient in erster Linie dazu, Geruchsmarkierungen (Pheromone) für Artgenossen zu hinterlassen. Beim Hecheln atmen Hunde flach und schnell, bis zu 300 Mal pro Minute. Hierdurch wird die Verdunstung von Wasser auf der Zunge, im Maul und im Bereich der oberen Atemwege beschleunigt. Dieser Effekt hilft deinem Hund, seine Körpertemperatur zu normalisieren.

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Tipp: Wenn du einen Welpen oder einen älteren Hund hast, achte darauf, dass er sich nicht überanstrengt. Das Herz-Kreislauf-System könnte eventuell zu sehr beansprucht werden. Sorge dafür, dass dein Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat und biete ihm im Sommer kühle Naschereien wie Wassermelone oder Hundeeis an.

Bei diesen Symptomen solltest du zum Tierarzt

War dein Hund hohen Temperaturen ausgesetzt und hat sich längere Zeit in der Sonne aufgehalten, kann er einen Hitzschlag erlitten haben. Neben hohen Außentemperaturen können auch eine hohe körperliche Belastung durch Hundesport, Laufen am Fahrrad oder das Einsperren in überhitzten Autos Gründe für einen Hitzschlag sein. Dann zeigen sich neben dem starken Hecheln folgende Symptome:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Apathie
  • Krämpfe

Bei einem Hitzschlag wird der ganze Hundekörper in Mitleidenschaft gezogen. Es handelt sich also um einen lebensbedrohlichen Notfall, der sofort notfallmäßig versorgt werden muss.

Wichtig: Lasse deinen Hund niemals in einem aufgeheizten Auto zurück. Die Innentemperatur steigt bei Sonneneinstrahlung extrem schnell an und innerhalb kürzester Zeit kann der Hund die Hitze nicht mehr kompensieren.

Magendrehung oder Vergiftung

Zeigt dein Hund zusätzlich zum Hecheln noch weitere Symptome wie Unruhe, vermehrten Speichelfluss und blasse Schleimhäute, kann es auch um eine lebensgefährliche Magendrehung oder eine Vergiftung handeln.

Eine Magendrehung ist ein absoluter Notfall, bei dem die tierärztliche Behandlung innerhalb weniger Stunden erfolgen muss. Auch bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall, bei dem sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich ist.

Weitere Symptome wie Husten, Würgen, Antriebslosigkeit, Kollabieren oder blasses oder bläuliches Zahnfleisch können auf Herz- oder Lungenprobleme hinweisen.

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Achtung: Hecheln in Kombination mit blassen Schleimhäuten kann auch auf eine Blutarmut oder auf eine Kreislaufschwäche hindeuten.

Beim Cushing-Syndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Hormonsystems, die einen erhöhten Cortisolspiegel zur Folge hat. Wenn dein Hund neben übermäßigem Hecheln noch weitere Symptome zeigt, solltest du ihn in die Tierarztpraxis bringen.

Weitere Ursachen für vermehrtes Hecheln beim Hund sind allergische Reaktionen, Infektionen, Schmerzen und Übergewicht.

Fazit

Zusammengefasst sind also folgende Punkte zu beachten:

  • Durch Hecheln können Hunde ihre Körpertemperatur regulieren. Hohe Außentemperaturen oder körperliche Anstrengung kann Hecheln bei Hunden auslösen und bietet zunächst keinen Anlass zur Sorge.
  • Achte darauf, dass dein Hund immer Zugang zu frischem Wasser hat, denn durch das Hecheln verbraucht er ständig Flüssigkeit.
  • Manche Hunderassen hecheln besonders häufig. Dies ist besonders bei kurzköpfigen Hunderassen der Fall, da ihre Atemwege verkürzt sind und ihnen das Atmen dadurch schwerer fällt.
  • Auch die Größe des Hundes spielt eine Rolle, da große Hunde über mehr Körpervolumen verfügen.
  • Neben körperlichen Ursachen können auch psychische Faktoren wie Aufregung, Nervosität und Stress dazu führen, dass Hunde vermehrt hecheln.
  • Hechelt dein Hund ohne erkennbare Ursache, könnten Krankheiten, eine Magendrehung, Vergiftungen, Fieber und Schmerzen Gründe dafür sein. Hier solltest du schnellstmöglich tierärztlichen Rat einholen.
  • Treten bei hohen Außentemperaturen zusätzlich zu starkem Hecheln weitere Symptome auf, kann dies auf einen lebensbedrohlichen Hitzschlag hindeuten. Dann solltest du deinen Hund sofort an einen kühlen Ort bringen und unbedingt eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.