Alles über Helicobacter-Infektionen bei Haustieren

Alles über Helicobacter-Infektionen bei Haustieren

In Tierheilpraxen werden oft Hunde und Katzen mit Magenschleimhautentzündungen behandelt. Ähnlich wie beim Menschen wird diese Krankheit oft mit dem Bakterium Helicobacter in Verbindung gebracht. Doch wie sieht es beim Pferd aus? Und können sich Mensch und Tier gegenseitig anstecken? Wir haben nach Antworten gesucht.

Verschiedene Helicobacter-Arten

Über 60 verschiedene Helicobacter-Arten sind bekannt, einige von ihnen besiedeln auch den Magen von Hunden und Katzen. Sie werden mit Entzündungen des Magen-Darm-Trakts sowie Lebererkrankungen in Verbindung gebracht. Beim Pferd wurde jedoch bislang keine Helicobacter-Art nachgewiesen.

Helicobacter pylori

Dieses Bakterium ist mit Geißeln besetzt und sehr beweglich. Es produziert ein Enzym namens Urease, das die Magensäure neutralisiert und ihm ermöglicht, die Magenschleimschicht zu erreichen. Dort kann es die Magenzellen schädigen.

Weitere Helicobacter-Arten

Es gibt verschiedene Helicobacter-Arten, die beim Hund und bei der Katze vorkommen. Einige von ihnen, wie Helicobacter felis und Helicobacter heilmannii, sind schraubenartig gewunden und besitzen Geißeln. Andere Arten wie Helicobacter canis und Helicobacter bilis können die Leber eines Hundes besiedeln.

Krankhafte Veränderungen

Die genauen Auswirkungen der Helicobacter-Infektionen beim Tier sind noch nicht vollständig geklärt. Allerdings stehen sie unter anderem mit Gastritis, Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit in Verbindung. Die Stärke der Infektion, die individuelle Wirtsantwort und Umweltfaktoren beeinflussen das klinische Bild.

Übertragungswege und Zoonoserisiko

Helicobacter kann oral-oral, gastrisch-oral und fäkal-oral übertragen werden. Es wird vermutet, dass vor allem Helicobacter pylori, aber auch Helicobacter felis und Helicobacter heilmannii Zoonoseerreger sind, die vom Tier auf den Menschen und umgekehrt übertragen werden können.

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Diagnostik

Sowohl invasive als auch nicht-invasive Diagnosemethoden können zur Feststellung einer Helicobacter-Infektion genutzt werden. Zur invasiven Diagnostik gehört zum Beispiel die Magenspiegelung. Bei der nicht-invasiven Methode wird Helicobacter mittels PCR in Erbrochenem oder Kot nachgewiesen.

Nachteile der Schulmedizin

Die schulmedizinische Behandlung einer Helicobacter-Infektion besteht meist aus einer Kombinationstherapie mit Protonenpumpenhemmern und Antibiotika. Allerdings können diese Medikamente wichtige Mikronährstoffe entziehen und die Darmflora schädigen.

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nur zu Informationszwecken dient und keine Anleitung zur Selbstbehandlung ist. Bei konkreten Fragen wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt oder einen Tierheilpraktiker in Ihrer Nähe.

Quellen:

  • Brandenburg, Uta: Vorkommen von Helicobacter spp. bei Hauskatzen
  • Geor, Raymond J.; Harris, Patricia A.; Coenen, Manfred: Equine Applied and Clinical Nutrition – Health, Welfare and Performance
  • Gröber, Uwe; Kisters, Klaus: Arzneimittel als Mikronährstoffräuber
  • Küblböck, Antje: Untersuchungen zum Vorkommen von Helicobacter-ähnlichen Bakterien beim Schwein

Hinweis: Dieser Artikel wurde zuletzt am 21. Februar 2021 aktualisiert.

Über die Autorin:
Sabine Nawotka ist Tierheilpraktikerin und Diplom-Ökonomin mit Schwerpunkt Marketing. Sie behandelt seit 2002 Tiere naturheilkundlich und setzt sich dafür ein, dass Tierheilpraktiker professionell arbeiten.