Alles über HIV & AIDS

Alles über HIV & AIDS

HIV ist eine Krankheit, bei der eine Übertragung durch einfache Maßnahmen leicht vermieden werden kann. Das Virus wird nur übertragen, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten eines HIV-infizierten Menschen in den Körper eines nicht infizierten Menschen gelangen. Die Haut schützt uns zuverlässig vor HIV, aber die Schleimhäute können das Virus aufnehmen. Die meisten Infektionen erfolgen über die Schleimhäute. Eine Übertragung von HIV durch direktes Eindringen des Virus in die Blutbahn ist seltener.

Welche Körperflüssigkeiten übertragen HIV?

Folgende Körperflüssigkeiten können infektiös sein:

  • Blut
  • Sperma (Samenflüssigkeit)
  • Vaginalsekret (Scheidenflüssigkeit)
  • Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut des Darmausgangs (Analschleimhaut)
  • Muttermilch

Folgende Körperflüssigkeiten und -ausscheidungen sind nicht infektiös:

  • Speichel
  • Schweiß
  • Tränen
  • Urin
  • Kot

Die Konzentration der Viren in den Körperflüssigkeiten ist entscheidend für die Infektiosität. Die Konzentration von HIV im Speichel ist so niedrig, dass eine Übertragung durch Küssen als risikofrei gilt. Allerdings kann Blut eine so hohe Viruskonzentration aufweisen, dass selbst kleine Mengen für eine Infektion ausreichen können.

Wichtig zu wissen: Das Risiko, HIV über Körperflüssigkeiten weiterzugeben, kann durch die sogenannte Kombinationstherapie mit wirksamen Medikamenten erheblich verringert werden. Der HIV-Test, die Feststellung einer Infektion und die rechtzeitige Behandlung spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung weiterer HIV-Infektionen. Im alltäglichen Umgang miteinander, am Arbeitsplatz, in der Schule oder in einem anderen sozialen Umfeld, ist eine Ansteckung mit HIV nicht möglich.

Situationen mit Risiko

Die häufigste Übertragungsart von HIV ist der ungeschützte Geschlechtsverkehr. Mehr als 90% der HIV-Infektionen in Deutschland ereignen sich auf diese Weise. Dabei kommen die Schleimhäute des Penis, der Scheide oder des Enddarms mit infektiösen Körperflüssigkeiten in Kontakt. Besonders beim Analverkehr besteht ein hohes Risiko.

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Ein geringeres Infektionsrisiko besteht beim Oralverkehr, wenn infektiöse Körperflüssigkeiten in den Mund gelangen. Theoretisch kann auch der Kontakt von Schleimhäuten an anderen Stellen des Körpers mit infektiösen Körperflüssigkeiten zu einer HIV-Infektion führen, allerdings wurden solche Übertragungen weltweit nur in Einzelfällen beobachtet.

Ein weiterer Ansteckungsweg mit HIV ist der Gebrauch verunreinigter Spritzen bei intravenösem Drogengebrauch. Dabei gelangt das Virus über das Blut in die Spritze und wird bei weiterer Verwendung durch einen anderen Drogenkonsumenten übertragen.

Einige wenige HIV-Infektionen, weniger als 10 im Jahr in ganz Deutschland, sind sogenannte Mutter-Kind-Übertragungen. Dabei wird das Virus von einer HIV-infizierten Mutter während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder beim Stillen auf das Kind übertragen. In den meisten Fällen können jedoch Babys HIV-positiver Mütter vor einer Ansteckung geschützt werden.

Infektionen bei medizinischem Personal in Krankenhäusern, Praxen oder Labors sind sehr selten. Stichverletzungen durch Nadeln, die zuvor mit dem Blut eines HIV-Patienten in Berührung gekommen sind, sind oft die Ursache. Mit einer sofortigen Behandlung mit HIV-Medikamenten, der sogenannten Postexpositionsprophylaxe, kann die HIV-Infektion in der Regel unterdrückt werden.

Heute besteht in Deutschland bei Bluttransfusionen, Blutprodukten und Organtransplantationen von HIV-positiven Spendern kein Risiko mehr. Seit 1985 werden alle Blutspenden auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen HIV untersucht. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung ist nahezu ausgeschlossen.

Situationen ohne Risiko

Folgende Situationen bergen kein Risiko für eine HIV-Übertragung:

  • Geschützter Geschlechtsverkehr
  • Küssen
  • Körper- und Hautkontakte, Händeschütteln
  • Husten, Niesen
  • Gemeinsame Haushaltsführung mit HIV-infizierten Menschen (z.B. gemeinsame Benutzung von Geschirr, WC und Bad)
  • Gemeinsame Schwimmbad- und Saunabenutzung
  • Insektenstiche
  • Kontakt mit Haustieren
  • Arztbesuch, Zahnarztbesuch

Darüber hinaus gibt es Situationen, in denen eine HIV-Infektion möglich wäre, aber bei Einhaltung allgemeiner Hygieneregeln vermieden wird. Dazu gehören Erste Hilfe, medizinische und pflegerische Tätigkeiten, Akupunktur, Hand- und Fußpflege sowie Tätowierung.

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Wichtig zu wissen: Eine zuverlässige Behandlung einer HIV-Infektion mit wirksamen Medikamenten führt dazu, dass die Viren sich nicht weiter vermehren können und in den Körperflüssigkeiten des Betroffenen nur noch in sehr geringer Menge vorhanden sind. Je geringer der Virusgehalt in einer Körperflüssigkeit, desto geringer ist auch die Ansteckungsgefahr. Es wird angenommen, dass eine konsequente Einnahme der Medikamente und das Nichtnachweisbarsein des Virus im Blut seit mindestens sechs Monaten eine HIV-Infektion nicht weitergegeben werden kann. Dies ist ein wichtiger Grund, sich bei Vorhandensein eines Infektionsrisikos auf HIV testen zu lassen!

Die höchste Ansteckungsgefahr besteht in den ersten Wochen und Monaten nach der Ansteckung, wenn die Körperflüssigkeiten hoch infektiös sind. Daher ist es wichtig, nach einer Risikosituation nicht nur einen HIV-Test durchführen zu lassen, sondern auch seinen Partner oder seine Partnerin zu schützen, bis ein sicheres Testergebnis vorliegt. Damit könnten viele HIV-Neuinfektionen in Deutschland verhindert werden.

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