Die positive Wirkung von Inulin und Oligofructose auf unsere Verdauung und unser Mikrobiom macht sie zu einer beliebten Ergänzung für Joghurt und anderen Lebensmitteln. In diesem Artikel erfährst Du alles Wissenswerte über Inulin und Oligofructose und wie sie deinen Joghurt noch besser machen können.
Was ist Inulin?
Inulin ist ein Polysaccharid, das von vielen Pflanzen als Energiespeicher genutzt wird. Es gehört zur Gruppe der Ballaststoffe und besteht aus einer Verkettung von Kohlenhydraten. Da unser Körper kein Enzym besitzt, um diese Kohlenhydrat-Ketten zu verdauen, wird Inulin im Magen und Dünndarm nicht zersetzt.
Warum Inulin im Joghurt verwenden?
Inulin wird gerne als Fettersatz verwendet, da es das Mundgefühl verbessert. Der Joghurt wird cremiger und fühlt sich auf der Zunge besser an. Außerdem kann Inulin dazu beitragen, den Joghurt stichfest zu machen. Besonders bei Verwendung von Alternativen zur Kuhmilch ist die Zugabe von Inulin sinnvoll.
Die Wirkung von Inulin
Da wir kein Enzym zur Verdauung von Inulin besitzen, gelangt es unverdaut in den Dickdarm. Dort freuen sich die Bifidobakterien und Bacteroides über das erhöhte Nahrungsangebot und können sich besser vermehren. Diese Bakterienarten verstoffwechseln den Ballaststoff und produzieren dabei Fettsäuren wie Propionsäure und γ-Aminobuttersäure (GABA). Beide Stoffe sind in der aktuellen Mikrobiomforschung von großem Interesse. Der γ-Aminobuttersäure wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben, während Propionsäure unseren Fett- und Zuckerstoffwechsel positiv beeinflussen kann.
Ein weiterer positiver Effekt von Inulin betrifft die Aufnahme von Calcium. In einer Studie wurde untersucht, wie sich die Einnahme von Inulin auf die Aufnahme von verschiedenen Mineralien (Calcium, Magnesium, Eisen, Zink) auswirkt. Dabei wurde festgestellt, dass die Aufnahme von Calcium signifikant verbessert wurde. Bei den anderen Mineralien wurden keine auffälligen Veränderungen beobachtet.
Was ist Oligofructose?
Oligofructose, auch bekannt als Fructooligosaccharid, ist ebenfalls ein mehrfach verkettetes Kohlenhydrat. Wie Inulin kann es von unseren Verdauungsenzymen nicht verstoffwechselt werden und ähnelt Inulin in seiner Wirkung als Ballaststoff.
Wie unterscheiden sich Oligofructose und Inulin?
Oligofructose und Inulin werden oft in Kombination genannt und haben eine ähnliche Herstellung und Vorkommen in der Pflanzenwelt. Der Unterschied besteht in der Anzahl der Kohlenhydrat-Ketten, was sich auf die Wirkung, den Geschmack und die Funktion in Lebensmitteln auswirkt.
Warum wird Oligofructose im Joghurt verwendet?
Oligofructose hat etwa 30 bis 50 % der Süßkraft von Haushaltszucker, enthält jedoch nur wenige Kalorien. Da Oligofructose im Gegensatz zu Haushaltszucker nicht verstoffwechselt wird, wirkt es sich positiv auf die Konsistenz des Joghurts aus.
Nebenwirkungen von Fructooligosaccharid und Inulin
Obwohl sie gesundheitsfördernd sind, können Fructooligosaccharid und Inulin bei empfindlichen Menschen zu Blähungen führen. Diese Nebenwirkungen werden durch eine erhöhte Säureproduktion im Darm verursacht, die zu verstärkter Gasbildung und damit Blähungen führt. Besonders in der Eingewöhnungsphase können diese Nebenwirkungen verstärkt auftreten.
Wo sind Inulin und Oligofructose enthalten?
Inulin und Oligofructose werden in vielen Knollen gespeichert. Beispiele für Pflanzen, die diese Polysaccharide enthalten, sind Artischocke, Chicorée, Dahlie, Löwenzahn, Pastinake, Schwarzwurzeln, Topinambur, Yacon und Zichorienwurzel. Wenn du Inulin kaufen möchtest, wird es meistens aus Chicorée gewonnen.
Insgesamt bieten Inulin und Oligofructose viele positive Effekte für unsere Verdauung und unser Mikrobiom. Durch ihre Zugabe zum Joghurt wird dieser nicht nur cremiger, sondern kann auch die Aufnahme von Calcium verbessern. Allerdings sollte man bei empfindlichen Personen auf mögliche Nebenwirkungen wie Blähungen achten. Also, ran an den Joghurt mit Inulin und Oligofructose und genieße ihre gesundheitlichen Vorteile!
