Für viele Gitarristen ist der Kapodaster, auch Kapo genannt, neben Picks das wichtigste Accessoire in ihrem Instrumentenkoffer. Doch während Flamenco-Virtuosen wie Paco de Lucia und Rocker Keith Richards den Kapo geschickt einsetzen, haftet ihm in vielen Kreisen immer noch der Ruf einer Anfängerhilfe an. Dabei kann man ohne Übertreibung sagen, dass das musikalische Potential der Gitarre nicht voll ausgeschöpft wird, wenn man ein Kapo kategorisch ablehnt. Schließlich geht es darum, den eigenen Klanghorizont zu erweitern und das Beste aus seinem Instrument herauszuholen. Ob man ein Kapo aufgrund spielerischer Limitierungen oder aus musikalischen Gründen einsetzt, ist letztendlich egal. Das Motto lautet: “If it sounds good, it is good!”
Was macht ein Kapo?
Ein Kapo wird am Hals der Gitarre befestigt, um die Saiten in einer gewünschten Lage herunterzudrücken und somit die Gesamt-Tonlage zu erhöhen. In der einfachsten Anwendung bedeutet dies, dass Songs mit den gleichen Griffen in verschiedenen Tonarten gespielt werden können. Ist man zum Beispiel daran gewöhnt, ein Stück in C zu spielen, möchte es aber in D spielen, um es besser singen zu können, dann kann ein Kapo am 2. Bund helfen. Auch bei Jamsessions, in denen andere Musiker in verschiedenen Tonarten spielen, ist der Kapo unverzichtbar. Erfahrene Gitarristen können natürlich ohne Kapo in jeder Tonart spielen, aber es ist keine Überraschung, dass auch Profis meistens ein Kapo griffbereit haben, falls die Tonart eines Stücks plötzlich wechselt.
Ein Kapo hat jedoch noch viel mehr zu bieten als nur die Transponierung von Tonarten. Durch die Veränderung der effektiven Saitenlänge je nach Griffposition und das Spiel sowohl auf gegriffenen als auch auf offenen Saiten hat jeder Akkord eine einzigartige Klangcharakteristik. So klingt zum Beispiel ein A-Dur-Akkord anders, wenn er in offener Position am 2. Bund gespielt wird, als wenn ein Kapo am 2. Bund verwendet wird und der G-Griff gespielt wird. Dadurch ergeben sich verschiedene Klangmöglichkeiten und neue Spieltechniken.
Kapo Design Basics
Beim Kauf eines Kapos gibt es einige Dinge zu beachten. Das wichtigste ist, dass der Kapo auf das Griffbrett der Gitarre passt. Griffbretter von Konzertgitarren sind typischerweise flach, während sie bei den meisten Steel-Strings gewölbt sind. Dementsprechend gibt es flache oder leicht gewölbte Kapos, um sicherzustellen, dass die Saiten gleichmäßig niedergedrückt werden und nicht schnarren.
Darüber hinaus kommt es auf die individuellen Vorlieben des Gitarristen und das spezifische Instrument an, welcher Kapo der beste ist. Manche Gitarristen legen Wert auf eine einfache Einhand-Befestigung, während andere einen schwereren Kapo bevorzugen, um den Klang ihrer Gitarre zu verbessern. Es gibt Kapos, die sich leicht einstellen lassen, und solche, die den Druck manuell regulieren können. Die Art der Befestigung am Hals hängt vom Design des Kapos ab. Es gibt Modelle, die mit einer Spannschraube, Federn, einem Riemen oder einer speziellen Mechanik arbeiten.
Riemen-Kapos
Kapos, die mit einem Riemen am Hals befestigt werden, sind preiswertere Modelle. Sie lassen sich bei Bedarf verschieben, sind jedoch etwas umständlich anzubringen und können dazu führen, dass sich die Gitarre verstimmt. Obwohl sie immer noch auf dem Markt erhältlich sind, gibt es heutzutage viele moderne Kapo-Designs, die effizienter und bequemer sind.
Kapos mit Spannschraube
Kapos, die mit einer Spannschraube betätigt werden, ermöglichen eine feine Einstellung des Drucks auf die Saiten. Dadurch kommt es weniger häufig zu Verstimmungen. Diese Kapos gibt es in zwei Hauptkategorien: solche, die den Hals vollständig umschließen und solche, die seitlich offen sind. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, aber sie erfüllen ihren Zweck zuverlässig.
Kapos mit Federklemme
Kapos mit Federklemme funktionieren ähnlich wie eine Wäscheklammer. Sie sind schnell und einfach zu montieren und ermöglichen eine einhändige Bedienung. Allerdings können sie bei leichten Saiten oder hohen Bundstäben zu Verstimmungen führen. Dennoch sind sie eine beliebte Wahl aufgrund ihrer einfachen Handhabung und der Möglichkeit, den Kapo an der Kopfplatte zu befestigen, wenn er nicht benötigt wird.
Kapos mit mechanischen Klemmen
Einige Kapos verwenden Klemmen, die ohne Schrauben, Federn oder Riemen auskommen. Der bekannteste Vertreter dieser Kategorie ist der Shubb Kapo, der sich durch seine unkomplizierte Handhabung und hohe Qualität auszeichnet. Es gibt jedoch auch andere Modelle mit ähnlichen Mechanismen, die zuverlässig und leicht einzustellen sind.
Fazit
Ein guter Kapo sollte in keinem Gitarrenkoffer fehlen. Er eröffnet neue Möglichkeiten und erweitert das musikalische Repertoire. Es gibt viele unterschiedliche Kapos auf dem Markt, und die Wahl des richtigen Modells hängt von den individuellen Vorlieben des Gitarristen und den Anforderungen seines Instruments ab. Insgesamt sind die heutigen Kapos sehr ausgereift und ermöglichen eine präzise und bequeme Anwendung. Also, nichts wie ran an den Kapo und den eigenen Sound auf ein neues Level bringen!