Alles über Muskelkrämpfe: Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe

Alles über Muskelkrämpfe: Ursachen, Maßnahmen und Selbsthilfe

Muskelkrämpfe sind lästig und schmerzhaft, egal ob während des Sports oder mitten in der Nacht. Sie treten plötzlich und ohne Vorwarnung auf und sind oft sehr unangenehm. Muskelkrämpfe entstehen, wenn sich ein Teil oder die Gesamtheit eines Muskels unkontrolliert zusammenzieht und verhärtet. Die bekannteste Form ist der Wadenkrampf, der meist keine ernsthafte Krankheit darstellt, sondern auf Mangelerscheinungen oder Krankheiten hinweisen kann. Andere Körperteile können ebenfalls von Muskelkrämpfen betroffen sein, wie zum Beispiel die Finger beim Schreibkrampf oder das Augenlid bei Augenerkrankungen.

Faszikulationen und Rigor

Faszikulationen sind sichtbare Zuckungen von Muskelfaserbündeln, die für den Betroffenen unangenehm, aber nicht direkt schmerzhaft sind. Sie können bei Gesunden auftreten, zum Beispiel bei Stress oder ohne erkennbaren Grund, aber auch ein Zeichen für ernsthafte Muskelerkrankungen sein. Rigor hingegen ist eine schmerzhafte Muskelstarre, die durch gleichzeitige Verkrampfungen von Muskeln, die für entgegengesetzte Bewegungen zuständig sind, entsteht. Rigor ist ein typisches Symptom der Parkinson-Krankheit, kann aber auch bei anderen Gehirnerkrankungen und als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten.

Vorsicht bei Bewusstseinstrübung

Wenn Muskelkrämpfe zusammen mit einer Bewusstseinstrübung auftreten, sollte besondere Vorsicht geboten sein. Dies könnte auf einen epileptischen Anfall oder lebensbedrohliche Elektrolytimbalancen hinweisen, wie sie bei Alkoholabhängigkeit, Nebenschilddrüsenunterfunktion oder heftigem Erbrechen auftreten können.

Beschwerdebilder und ihre Ursachen

Es gibt verschiedene Beschwerdebilder von Muskelkrämpfen, die jeweils unterschiedliche Ursachen haben. Hier sind einige Beispiele:

  • Plötzliche, schmerzhafte Verkrampfung der Wadenmuskeln (Wadenkrampf): Mögliche Ursachen sind starke Muskelanspannung, Kälte, Flüssigkeits- oder Elektrolytmangel, Schwangerschaft oder Nebenwirkungen von Medikamenten.
  • Nachts besonders ausgeprägte Fuß- und Wadenkrämpfe mit Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen: Ursachen können Krampfadern, chronisch-venöse Insuffizienz oder Beinvenenthrombose sein.
  • Sich über Monate und Jahre verschlimmernde krampfartige Wadenschmerzen, verstärkt beim Laufen längerer Strecken: Mögliche Ursache ist eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK).
  • Wiederkehrende Krämpfe in Armen und Beinen mit Knochenschmerzen und häufigen Knochenbrüchen: Ein Vitamin-D-Mangel kann die Ursache sein.
  • Verkrampfen der Finger beim Schreiben oder anderen trainierten Tätigkeiten der Hand: Ursache kann ein Schreibkrampf sein.
  • Wiederkehrende Verkrampfung der Halsmuskeln mit Drehung des Kopfs zur Seite: Dies kann auf einen spastischen Schiefhals (Torticollis spasmodicus) hinweisen.
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Maßnahmen und Selbsthilfe

Für die verschiedenen Beschwerdebilder von Muskelkrämpfen gibt es unterschiedliche Maßnahmen und Selbsthilfe-Tipps. Hier sind einige davon:

  • Bei einem Wadenkrampf sollten die Zehen umfasst und in Richtung Schienbein gezogen werden. Man kann auch umherlaufen, fest auf den Boden aufstampfen oder mit der Fußsohle gegen die Wand treten. Wenn die Wadenkrämpfe regelmäßig oder gehäuft auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei nächtlichen Fuß- und Wadenkrämpfen mit einer deutlichen Beinschwellung sollte am selben Tag ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei krampfartigen Wadenschmerzen, die sich beim Laufen längerer Strecken verschlimmern, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden.
  • Bei wiederkehrenden Krämpfen in Armen und Beinen mit Knochenschmerzen und häufigen Knochenbrüchen ist ein Besuch beim Arzt empfehlenswert.

Fazit

Muskelkrämpfe können sehr unangenehm sein, treten aber häufig ohne Vorwarnung auf. Es gibt verschiedene Ursachen für Muskelkrämpfe, und je nach Beschwerdebild können unterschiedliche Maßnahmen und Selbsthilfe-Tipps hilfreich sein. Wenn die Krämpfe regelmäßig oder besonders stark auftreten, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen.