Schleifpapier, auch als Sandpapier bekannt, ist ein unverzichtbares Werkzeug für viele Handwerker. Es hat sich im Laufe der Zeit erheblich weiterentwickelt und spezialisiert. Doch wie wählt man das richtige Schleifpapier aus und wie verwendet man es am besten? In diesem Artikel werden wir alles Wissenswerte über Schleifmittel enthüllen und nützliche Tipps für die Arbeit damit geben.
Aufbau von Schleifpapier
Schleifpapier besteht aus vier Schichten. Die unterste Schicht ist das Trägermaterial aus Papier, Leinen oder Vulkanfiber. Auf das Trägermaterial kommt der Grundbinder aus Hautleim oder Kunstharz. Dieser bindet die Schleifkörner, welche sich in Materialbeschaffenheit und Härte unterscheiden. Als letzte Schicht folgt der Deckbinder, der beliebig eingefärbt werden kann.
Die Streuung von Schleifpapier
Es gibt zwei Arten von Streuung beim Schleifpapier: geschlossene und offene Streuung. Bei der geschlossenen Streuung ist der Kornträger zu 100 Prozent bestreut, was zu einer großen Anzahl von Schneidkanten führt. Bei der offenen Streuung ist der Kornträger nur zu 50 Prozent bestreut. Schleifstaub kann in die Zwischenräume eindringen und von der zu schleifenden Oberfläche abtransportiert werden. Die Streuung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Schleifmittel mit offener Streuung erzeugen weniger Reibungshitze und erzielen einen großen Abtrag, sind jedoch aggressiver und können die Oberflächengüte negativ beeinflussen.
Die Körnung von Schleifpapier
Die Körnung eines Schleifpapiers gibt Aufschluss über die Feinheit der Schleifoberfläche. Die Buchstaben-Zahlen-Kombination auf der Rückseite des Papiers gibt den Körnungsgrad und die Härte des Schleifmittels an. Die Buchstaben A bis K stehen für eher weiche Körnung, L bis O für mittlere Körnung und P bis Z für harte Körner. Je höher die Zahl ist, desto feiner ist die Körnung.
Richtig schleifen mit dem Schleifpapier
Die Wahl des richtigen Schleifpapiers hängt von der zu bearbeitenden Oberfläche ab. Für die Entfernung alter Farbschichten bei Holzdielen empfiehlt sich ein sehr grobes Schleifpapier (Körnung 6 bis 30). Mittlere Körnungen bis 150 können für Vorarbeiten genutzt werden, wie z.B. das Vorschleifen eines unbehandelten Holzbretts. Für eine sehr glatte Oberfläche oder einen Lackschliff eignen sich Schleifpapiere mit einer Körnung von 150 bis 240.
Es ist wichtig, das Schleifmittel regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln, um ein gleichmäßiges Schleifergebnis zu erzielen. Das Schleifen von Metallen oder lackierten Flächen kann durch Nassschleifen mit Wasser als Gleit- und Kühlmittel noch verbessert werden. Achten Sie jedoch darauf, dass das ausgewählte Schleifpapier auch für das Nassschleifen geeignet ist.
Arbeiten mit Schleifpapier: Tipps und Tricks
Der beste Weg, kleine Flächen, Profile und Rundungen zu schleifen, ist das manuelle Schleifen mit Schleifpapier. Hier sind einige Tricks, die Ihnen die Arbeit erleichtern:
- Verwenden Sie einen Schleifklotz, um das Papier zu spannen. Ein Schleifkork ist besonders geeignet, da er weicher als Holz ist und einfach zu handhaben ist.
- Für Formen und Profile können Sie ein Gegenprofil aus weichem Holz verwenden, um die optische Wirkung des Profils zu erhalten.
- Schneiden Sie das Schleifpapier entlang einer scharfen Kante anstatt mit einer Schere, um ein Ausfransen des Papiers zu vermeiden.
- Bei der Verwendung von Schleifmaschinen ist es wichtig, dass diese über einen integrierten Staubabsauger verfügen. Tragen Sie immer Schutzkleidung wie eine Staubmaske, eine Schutzbrille und Handschuhe.
Mit diesen Tipps und Tricks können Sie das Beste aus Ihrem Schleifpapier herausholen und perfekte Ergebnisse erzielen. Viel Spaß beim Schleifen!