Die Siamkatze ist eine weltweit bekannte Katzenrasse mit einem exotischen Aussehen, aristokratischem Verhalten und einer tiefen Verwurzelung im buddhistischen Glauben. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über die Geschichte, den Charakter und die Pflege dieser faszinierenden ostasiatischen Katzenrasse.
Die Geschichte und Herkunft der Siamkatze
Die Siamkatze hat ihre Ursprünge im ehemaligen Königreich Siam, dem heutigen Thailand. Vor etwa 150-200 Jahren wurde diese einzigartige Katzenrasse erstmals bekannt, doch ihre Geschichte reicht viel weiter zurück. Bereits im 14. Jahrhundert wurden erste Aufzeichnungen über diese Rasse gefunden. In Thailand waren Siamkatzen dem Hochadel und den Klöstern vorbehalten und spielten eine bedeutende spirituelle Rolle. Es wird sogar berichtet, dass sie in der Lage waren, die Seelen Verstorbener ins Jenseits zu führen.
Die Verbreitung in Europa
Der “Siamboom” in Europa begann im 19. Jahrhundert, als die ersten Siamkatzen nach Großbritannien gebracht wurden. Die Präsentation einer Siamkatze im Londoner Crystal Palace im Jahr 1871 sorgte für großes Aufsehen. Einige der ersten Siamkatzen in Europa wurden dem britischen Generalkonsul Sir Edward Blencowe Gould vom siamesischen König persönlich geschenkt.
Die Entwicklung der Rasse in Europa
Bis in die 1930er Jahre waren Siamkatzen in Europa so selten, dass sie sogar in Zoos gehalten wurden. Die Zucht begann in Deutschland im Jahr 1927. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelten sich verschiedene Varianten der Siamkatze. Heute unterscheidet man hauptsächlich zwischen dem “modernen Typ” und dem “traditionellen Typ”. Diese Entwicklung zeigt die anhaltende Faszination und Beliebtheit dieser einzigartigen Katzenrasse.
In ihrer Heimat Thailand und weltweit erfreuen sich Siamkatzen weiterhin großer Beliebtheit. Ihr elegantes Aussehen und ihre spirituelle Bedeutung machen sie zu einem besonderen Mitglied in vielen Haushalten. Ihre Geschichte und Herkunft, tief verwurzelt in der thailändischen Kultur und Geschichte, machen sie zu mehr als nur Haustieren – sie sind lebendige Symbole einer reichen Tradition.
Der Charakter der Siamkatze
Siamkatzen zeichnen sich durch ihre Neugier und außerordentliche Intelligenz aus. Sie sind nicht nur bekannt für ihre kommunikative Art, sondern gelten auch als die “Hunde unter den Katzen”. Siamkatzen sind wahre “Quasselstrippen” und kommunizieren durch Schnurren, Plappern und Miauen ausgiebig. Ihre kommunikativen Eigenschaften, ihr exotisches Aussehen und ihre Anhänglichkeit machen sie zu einer ganz besonderen Rasse.
Bedarf an Aufmerksamkeit und Gesellschaft
Siamkatzen benötigen viel Aufmerksamkeit und sind sehr verschmust. Obwohl sie manchmal eigensinnig und dominant wirken können, sind sie in Wirklichkeit freundlich und verspielt. Sie suchen aktiv Körperkontakt zu ihren Besitzern und sind äußerst kommunikativ. Der Kontakt zu Artgenossen ist für Siamkatzen besonders wichtig, da sie sonst unglücklich sein können.
Sensibilität und therapeutisches Potenzial
Siamkatzen sind für ihre Sensibilität und starke Beziehung zu Menschen bekannt. Sie können menschliche Stimmungen spüren und reagieren einfühlsam auf die Atmosphäre im Haushalt. Diese Eigenschaften machen sie zu idealen Therapietieren, zum Beispiel für Kinder mit Behinderungen oder Demenzpatienten. Ihre Geschichte als Tempel- und Königskatzen hat wahrscheinlich zu ihrer allgemeinen Freundlichkeit gegenüber Menschen beigetragen.
Das Aussehen der Siamkatze
Die Siamkatze hat ein unverwechselbares Aussehen, das durch eine einzigartige Kombination von Merkmalen gekennzeichnet ist. Ein charakteristisches Merkmal ist ihre Pointierung, eine spezielle Fellfärbung, die auf Teilalbinismus zurückzuführen ist. An den “Points” – Ohren, Schwanz, Pfoten und Kopf – zeigt sich eine dunkle Färbung, die unterschiedliche Farbschattierungen haben kann. Bei der Geburt sind Siamkatzen hell und entwickeln die dunkle Färbung erst mit etwa neun Monaten vollständig. Die vier anerkannten Grundtypen der Pointierung sind Seal, Blue, Chocolate und Lilac. Das Fell der Siamkatze ist kurz, glänzend und glatt, was ihren eleganten Körperbau betont.
Gesundheit und Erbkrankheiten
Wie jede Rassekatze hat auch die Siamkatze bestimmte gesundheitliche Anfälligkeiten. Dazu gehören unter anderem das Felines Hyperästhesie-Syndrom, Harnwegsinfektionen, Lymphome, Amyloidose und Zahnfleischerkrankungen. Bei der Auswahl einer Siamkatze ist es wichtig, auf verantwortungsbewusste Zucht zu achten, um das Risiko genetisch bedingter Erkrankungen zu reduzieren.
Haltung und Pflege
Wenn ihr eine Siamkatze bei euch aufnehmen möchtet, gibt es einige Dinge zu beachten. Die Anschaffungskosten liegen in der Regel bei etwa 600€. Ihr könnt eine Siamkatze entweder als Freigänger oder als Wohnungskatze halten, solange für ausreichend Bewegung und Beschäftigung gesorgt ist. Siamkatzen haben einen starken Bewegungsdrang und können gut an der Leine geführt werden. Sie sind sehr soziale Tiere und möchten nicht alleine gehalten werden. Die Ernährung sollte auf die Bedürfnisse der Siamkatze abgestimmt sein, und die Fellpflege ist relativ gering.
Fazit
Die Siamkatze fasziniert durch ihr exotisches Aussehen, ihren einzigartigen Charakter und ihre tief verwurzelte Geschichte. Sie ist eine der bemerkenswertesten Katzenrassen weltweit und erobert die Herzen vieler Menschen. Wenn ihr euch für eine Siamkatze entscheidet, werdet ihr ein besonderes und liebevolles Familienmitglied in eurem Zuhause willkommen heißen.