Vollprothesen sind eine Möglichkeit, das gesamte Gebiss zu ersetzen und die natürlichen Zähne täuschend echt nachzubilden. Doch wie hoch sind die Kosten für eine Vollprothese? Gibt es Möglichkeiten, die Kosten zu reduzieren? Und wie verläuft die Behandlung? In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Vollprothesen wissen müssen.
Was ist eine Vollprothese?
Vollprothesen werden eingesetzt, um nicht mehr funktionierende oder fehlende Zähne zu ersetzen. Sie werden direkt auf die Mundschleimhaut gesetzt und können sowohl für den Ober- als auch den Unterkiefer angefertigt werden. Ziel ist es, die Ästhetik und Kaufunktion des Gebisses wiederherzustellen. Allerdings schneiden Vollprothesen in Bezug auf Tragekomfort und Beißgefühl nicht so gut ab wie natürliche Zähne. Daher werden sie nur eingesetzt, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt. Ein weiterer Vorteil von herausnehmbaren Vollprothesen ist, dass der Zahnarzt sie leicht reparieren und der Patient sie einfach reinigen kann.
Die eigentlichen künstlichen Zähne, auch “Dritte Zähne” genannt, bestehen aus einem rosafarbenen Kunststoff namens PMMA. Sie werden auf einem Unterbau befestigt. Durch eine dünne Speichelschicht zwischen Kiefer und Prothese entsteht ein Unterdruck, der das Gebiss fixiert. Damit die Prothese fest im Kiefer sitzt, sollte sie dem natürlichen Muskelspiel angepasst sein. Da sich der Mundraum im Laufe des Lebens verändert, beispielsweise durch Knochenrückbildung, muss die Prothese regelmäßig angepasst und möglicherweise mit neuem Kunststoff unterfüttert werden.
Kosten der Behandlung und Anfertigung einer Vollprothese
Die Kosten für eine Vollprothese können stark variieren, sowohl im Ober- als auch im Unterkiefer. Sie hängen von dem gewählten Modell und den Leistungen ab, die der Zahnarzt für die prothetische Versorgung veranschlagt. Kassenpatienten müssen oft einen Eigenanteil von wenigen hundert Euro zahlen. Die Kosten können jedoch erheblich steigen, wenn der Zahnarzt zuvor Implantate setzen oder Zähne bearbeiten muss.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Preise in Großstädten oft höher sind als auf dem Land. Die Preisstruktur hängt auch davon ab, welches Unternehmen die Vollprothese in welchem Land fertigt. Ein weiterer Kostenfaktor sind die Materialien, aus denen das Zahnlabor das Gebiss herstellt. Die Kosten setzen sich grob gesagt aus der Arbeitszeit des Zahnarztes und den Materialkosten des Labors zusammen.
Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen einen Festzuschuss für Zahnprothesen. Die Höhe des Festzuschusses richtet sich nach dem Zahnbefund, dem Zustand der Zähne und der festgelegten Regelversorgung. Dieser beträgt oft zwischen 300 und 480 Euro. Bei privaten Krankenversicherungen hängt die Kostenübernahme vom jeweiligen Versicherungsvertrag ab. Eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt die Restkosten nach Vorleistung der gesetzlichen Krankenversicherung zu 100%. Die Kosten für eine Vollprothese können ohne Vorbehandlung bis zu 2.000 Euro betragen, bei günstigeren Modellen zahlen die Versicherungsnehmer jedoch oft nur etwas mehr als 500 Euro.
So erhalten Sie mehr Geld von der Krankenkasse
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten oft Bonus-Programme an. Wenn Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt nachweisen, erhalten Sie einen Bonus auf den Festzuschuss. Für regelmäßige Zahnarztbesuche über fünf Jahre gewähren die Krankenkassen einen Zuschuss von 20 Prozent. Bei zahnärztlichen Kontrollbesuchen über einen Zeitraum von zehn Jahren erhöht sich der Bonus auf 30 Prozent. Holen Sie unbedingt Kostenvoranschläge von zwei bis drei Zahnärzten ein, da die Kosten in verschiedenen Praxen stark variieren können. Auf diese Weise können Sie möglicherweise viel Geld sparen. Eine passende Zahnzusatzversicherung ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, den Geldbeutel bei Zahnersatz wie Vollprothesen zu schonen.
