Alles was du über Bio-Produkte bei Rewe, Aldi oder Alnatura wissen solltest

Alles was du über Bio-Produkte bei Rewe, Aldi oder Alnatura wissen solltest

In Deutschland achten immer mehr Menschen auf umweltbewusstes Verhalten. Plastik wird vermieden, weniger Essen landet im Müll und eine gesündere Ernährung steht im Fokus. Besonders das Bio-Siegel hat für viele Verbraucher eine große Bedeutung. Es steht für umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Lebensmittel.

Im letzten Jahr wurden erstmals mehr als zehn Milliarden Euro mit Bio-Produkten umgesetzt. Die Umsätze stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent und im Lebensmitteleinzelhandel sogar um 8,8 Prozent. Dies liegt unter anderem daran, dass immer mehr Supermärkte und Discounter wie Rewe, Aldi und Lidl ihr Bio-Sortiment erweitert haben.

Laut dem Ökobarometer des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft kaufen fast die Hälfte der Deutschen zumindest gelegentlich Bio-Lebensmittel ein. Als häufigsten Kaufort geben 86 Prozent den Supermarkt an.

Die steigende Nachfrage führt jedoch zu Problemen. Die deutsche Produktion kann den Bedarf bei Weitem nicht decken, weshalb viele Bio-Produkte aus dem Ausland importiert werden. Für die meisten deutschen Verbraucher ist die regionale Herkunft neben artgerechter Tierhaltung und dem Verzicht auf Zusatzstoffe einer der Hauptgründe, Bio-Lebensmittel zu kaufen.

Bio-Obst und -Gemüse legen oft einen langen Weg zurück, bevor sie in den Regalen landen. Dabei handelt es sich nicht nur um exotische Früchte. Laut der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” kommen 95 Prozent der Bio-Paprika, 88 Prozent der Tomaten, 48 Prozent der Möhren und 33 Prozent der Kartoffeln auf dem deutschen Markt aus dem Ausland. Bio-Tomaten, -Paprika und -Zucchini stammen häufig aus anderen europäischen Ländern wie Spanien oder Italien, Bio-Kartoffeln haben Ägypten als Herkunftsland und Bio-Äpfel kommen teilweise aus Argentinien und Sonnenblumenkerne aus China.

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Laut Alnatura, einem Bio-Lebensmittel-Einzelhändler, ist die deutsche Politik mitverantwortlich für diese Importe. Sie habe den Ausbau von Bio-Anbauflächen in Deutschland behindert. Während sich das Handelsvolumen für Bio-Lebensmittel zwischen 2000 und 2012 verdreifacht habe, hätten sich die Flächen lediglich verdoppelt. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) seien die Pachtpreise für Land gestiegen, was sich Öko-Bauern nicht mehr leisten könnten.

Ein weiteres Problem bei den Importen von Bio-Lebensmitteln aus Nicht-EU-Ländern sind die schlechteren Kontrollen im Vergleich zu europäischen Ländern. In einigen Drittländern wie den USA und Israel gibt es ähnliche Standards für Bio-Produkte. In anderen Ländern übernehmen von der EU zertifizierte Stellen die Kontrolle, jedoch wird dort oft weniger streng kontrolliert.

Ursachen für die mangelhaften Kontrollen in Afrika und Südamerika sind schlechte Ausbildung der Mitarbeiter, unwissende Landwirte und Korruption. Auch in Europa haben einige Landwirte ähnliche Probleme. In der Ukraine gibt es zum Beispiel gute Voraussetzungen für rentablen Bio-Anbau, aber grundlegende Bedingungen wie Schädlingsbekämpfung ohne Pestizide oder Fruchtfolge müssen erst noch erlernt werden.

Im Juni 2017 haben sich Vertreter des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten auf strengere Kontrollen von Bio-Lebensmittel-Importen geeinigt. Neben der Produktion sollen auch die Lieferkette und die Verantwortung der Landwirte für unverunreinigte Erzeugnisse kontrolliert werden. Bei Verstößen könnten die Landwirte ihr Bio-Siegel verlieren. Diese neuen Regelungen sollen 2021 in Kraft treten.

Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass Bio-Produkte, trotz der genannten Herausforderungen, immer noch eine gute Option für umweltbewusste Verbraucher sind. Die steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zeigt auch, dass sich immer mehr Menschen für nachhaltigere und gesündere Alternativen entscheiden.

Bio-Produkte

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